Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.N001 N001 [footnote reference] N001 1) Hermann nimmt an (a. a. O. S. 124), dass das Erzlager N002 aus zwei mächtigen erzführenden Steinlagern gebildet sei, und dass N003 die grössere, aber nicht die reichere Hälfte Hornstein sei und die N004 Unterlage ausmache, auf dieser aber der Schwerspath liege, als eine N005 in der Teufe zunehmende sehr dicke Fläche, welche jedoch nach der N006 knollichten und höckerichten Form des Hornsteins sich geschmiegt N007 und in seine Vertiefungen eingesenkt habe. Indessen sieht man an N008 so vielen Handstücken der Königl. Sammlung in Berlin, von denen wir N009 nur einen Theil mitgebracht haben, dass der Hornstein von dem Schwer- N010 spath zertrümmert ist, so dass man den letztern mit seinen Erzen N011 unmöglich als Lager betrachten kann. Die Zertrümmerung hat aber N012 mehr im Hangenden stattgefunden, im Liegenden ist der Hornstein N013 reiner und dichter, und steht in mächtigen Wänden zu Tage an, die N014 wegen ihrer Taubheit nicht abgebaut sind. [footnote reference] N001
2 ) Renovantz nennt (a. a. O. S. 97.) das Erzlager des Schlan- N002 genberges einen widersinnig fallenden Morgengang, der vom Tage N003 im Liegenden beinahe schwebend gegen NW. falle, sich unter der N004 Stollenteufe mit weniger Donläge nach der Teufe stürze, gegen das N005 Tiefste aber wiederum flach falle. Das Hangende habe eine bestän- N006 digere Fallungslinie als das Liegende, und weiche mancher Orten N007 nur wenig mehr oder weniger als 57o vom Horizonte ab, wovon N008 die verschiedene Mächtigkeit abhänge. N001 N001 [footnote reference] N001 1) Hermann nimmt an (a. a. O. S. 124), dass das Erzlager N002 aus zwei mächtigen erzführenden Steinlagern gebildet sei, und dass N003 die grössere, aber nicht die reichere Hälfte Hornstein sei und die N004 Unterlage ausmache, auf dieser aber der Schwerspath liege, als eine N005 in der Teufe zunehmende sehr dicke Fläche, welche jedoch nach der N006 knollichten und höckerichten Form des Hornsteins sich geschmiegt N007 und in seine Vertiefungen eingesenkt habe. Indessen sieht man an N008 so vielen Handstücken der Königl. Sammlung in Berlin, von denen wir N009 nur einen Theil mitgebracht haben, dass der Hornstein von dem Schwer- N010 spath zertrümmert ist, so dass man den letztern mit seinen Erzen N011 unmöglich als Lager betrachten kann. Die Zertrümmerung hat aber N012 mehr im Hangenden stattgefunden, im Liegenden ist der Hornstein N013 reiner und dichter, und steht in mächtigen Wänden zu Tage an, die N014 wegen ihrer Taubheit nicht abgebaut sind. [footnote reference] N001
2 ) Renovantz nennt (a. a. O. S. 97.) das Erzlager des Schlan- N002 genberges einen widersinnig fallenden Morgengang, der vom Tage N003 im Liegenden beinahe schwebend gegen NW. falle, sich unter der N004 Stollenteufe mit weniger Donläge nach der Teufe stürze, gegen das N005 Tiefste aber wiederum flach falle. Das Hangende habe eine bestän- N006 digere Fallungslinie als das Liegende, und weiche mancher Orten N007 nur wenig mehr oder weniger als 57º vom Horizonte ab, wovon N008 die verschiedene Mächtigkeit abhänge. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0564" xml:id="img_0564" n="530"/> <p><lb n="N001"/> Sumpfe entspringt, an der östlichen Seite der Karaul- <lb n="N002"/> naja Sopka vorbeigeht, südöstlich vor dem Eintritt <lb n="N003"/> in das schmale Thal von dem Schlangenberg zu einem <lb n="N004"/> Sammelteiche aufgestaut ist, und weiter westlich zur <lb n="N005"/> Korbolicha, einem Nebenflusse des Alei, fliesst.</p> <p><lb n="N001"/> Der ganze Schlangenberg besteht fast aus nichts <lb n="N002"/> anderm als dem Erzlager selbst, welches von einer in <lb n="N003"/> Thonschiefer ruhenden Hornsteinmasse gebildet wird, <lb n="N004"/> die nach allen Richtungen, besonders im Hangenden, <lb n="N005"/> von Gängen und Trümmern schuppig-körnigen Schwer- <lb n="N006"/> spaths durchsetzt ist. In diesem sind vorzugsweise <lb n="N007"/> die Erztheile eingesprengt enthalten; sie finden sich <lb n="N008"/> aber auch ohne Schwerspath in dünnen Klüften des <lb n="N009"/> Hornsteins selbst. 1) Das Erzlager hat demnach das- <lb n="N010"/> selbe Streichen wie der Berg; sein Fallen ist gegen <lb n="N011"/> NO. 2) anfangs flach, dann unter der Thalsohle steil <lb n="N012"/> und zuletzt wieder flach. In den obern Teufen ist das</p> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) Hermann nimmt an (a. a. O. S. 124), dass das Erzlager <lb n="N002"/> aus zwei mächtigen erzführenden Steinlagern gebildet sei, und dass <lb n="N003"/> die grössere, aber nicht die reichere Hälfte Hornstein sei und die <lb n="N004"/> Unterlage ausmache, auf dieser aber der Schwerspath liege, als eine <lb n="N005"/> in der Teufe zunehmende sehr dicke Fläche, welche jedoch nach der <lb n="N006"/> knollichten und höckerichten Form des Hornsteins sich geschmiegt <lb n="N007"/> und in seine Vertiefungen eingesenkt habe. Indessen sieht man an <lb n="N008"/> so vielen Handstücken der Königl. Sammlung in Berlin, von denen wir <lb n="N009"/> nur einen Theil mitgebracht haben, dass der Hornstein von dem Schwer- <lb n="N010"/> spath zertrümmert ist, so dass man den letztern mit seinen Erzen <lb n="N011"/> unmöglich als Lager betrachten kann. Die Zertrümmerung hat aber <lb n="N012"/> mehr im Hangenden stattgefunden, im Liegenden ist der Hornstein <lb n="N013"/> reiner und dichter, und steht in mächtigen Wänden zu Tage an, die <lb n="N014"/> wegen ihrer Taubheit nicht abgebaut sind.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 2 ) Renovantz nennt (a. a. O. S. 97.) das Erzlager des Schlan- <lb n="N002"/> genberges einen widersinnig fallenden Morgengang, der vom Tage <lb n="N003"/> im Liegenden beinahe schwebend gegen NW. falle, sich unter der <lb n="N004"/> Stollenteufe mit weniger Donläge nach der Teufe stürze, gegen das <lb n="N005"/> Tiefste aber wiederum flach falle. Das Hangende habe eine bestän- <lb n="N006"/> digere Fallungslinie als das Liegende, und weiche mancher Orten <lb n="N007"/> nur wenig mehr oder weniger als 57º vom Horizonte ab, wovon <lb n="N008"/> die verschiedene Mächtigkeit abhänge.</note> </div> </body> </text> </TEI> [530/0564]
N001
Sumpfe entspringt, an der östlichen Seite der Karaul- N002
naja Sopka vorbeigeht, südöstlich vor dem Eintritt N003
in das schmale Thal von dem Schlangenberg zu einem N004
Sammelteiche aufgestaut ist, und weiter westlich zur N005
Korbolicha, einem Nebenflusse des Alei, fliesst.
N001
Der ganze Schlangenberg besteht fast aus nichts N002
anderm als dem Erzlager selbst, welches von einer in N003
Thonschiefer ruhenden Hornsteinmasse gebildet wird, N004
die nach allen Richtungen, besonders im Hangenden, N005
von Gängen und Trümmern schuppig-körnigen Schwer- N006
spaths durchsetzt ist. In diesem sind vorzugsweise N007
die Erztheile eingesprengt enthalten; sie finden sich N008
aber auch ohne Schwerspath in dünnen Klüften des N009
Hornsteins selbst. 1) Das Erzlager hat demnach das- N010
selbe Streichen wie der Berg; sein Fallen ist gegen N011
NO. 2) anfangs flach, dann unter der Thalsohle steil N012
und zuletzt wieder flach. In den obern Teufen ist das
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[footnote reference] N001
1) Hermann nimmt an (a. a. O. S. 124), dass das Erzlager N002
aus zwei mächtigen erzführenden Steinlagern gebildet sei, und dass N003
die grössere, aber nicht die reichere Hälfte Hornstein sei und die N004
Unterlage ausmache, auf dieser aber der Schwerspath liege, als eine N005
in der Teufe zunehmende sehr dicke Fläche, welche jedoch nach der N006
knollichten und höckerichten Form des Hornsteins sich geschmiegt N007
und in seine Vertiefungen eingesenkt habe. Indessen sieht man an N008
so vielen Handstücken der Königl. Sammlung in Berlin, von denen wir N009
nur einen Theil mitgebracht haben, dass der Hornstein von dem Schwer- N010
spath zertrümmert ist, so dass man den letztern mit seinen Erzen N011
unmöglich als Lager betrachten kann. Die Zertrümmerung hat aber N012
mehr im Hangenden stattgefunden, im Liegenden ist der Hornstein N013
reiner und dichter, und steht in mächtigen Wänden zu Tage an, die N014
wegen ihrer Taubheit nicht abgebaut sind.
[footnote reference] N001
2 ) Renovantz nennt (a. a. O. S. 97.) das Erzlager des Schlan- N002
genberges einen widersinnig fallenden Morgengang, der vom Tage N003
im Liegenden beinahe schwebend gegen NW. falle, sich unter der N004
Stollenteufe mit weniger Donläge nach der Teufe stürze, gegen das N005
Tiefste aber wiederum flach falle. Das Hangende habe eine bestän- N006
digere Fallungslinie als das Liegende, und weiche mancher Orten N007
nur wenig mehr oder weniger als 57º vom Horizonte ab, wovon N008
die verschiedene Mächtigkeit abhänge.
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Zitationshilfe: | Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/564>, abgerufen am 16.02.2025. |