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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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noch ausführbar gefunden, aber die möglichste Benuz- N002
zung derselben war nothwendig, daher auch der Vorsatz N003
gefasst wurde, uns nur auf das Nothwendigste zu be- N004
schränken. Mancherlei dazu nöthige Vorrichtungen N005
wurden noch am dritten Tage besorgt; so versahen N006
wir unter andern auch uns und unsere Leute noch N007
mit Mückenkappen 1), deren Nothwendigkeit wir schon N008
im Ural empfunden hatten, die uns aber bei Bereisung N009
der Steppen noch viel dringlicher geschildert wurden, N010
und traten dann am 24. Juli bei dem heitersten Wet- N011
ter, das uns fast die ganze Zeit während unseres Auf- N012
enthalts im Altai begleitete, unsere weitere Reise an.

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Die ganze Gegend zwischen Tobolsk und Bar- N002
naul ist grösstentheils Steppe, welche wohl durch ein- N003
zelne grosse Strassen durchschnitten wird, auf denen N004
von Station zu Station Dörfer angelegt sind, dazwi- N005
schen aber meistens noch öde und unbebaut ist. Die N006
Hauptstrasse ist die, welche über die Städte Tara und N007
Kainsk nach Tomsk und von da weiter nach Irkutzk N008
führt; von dieser geht gleich anfangs die Strasse N009
über Ischim nach Petropawlowsk und der Ischimschen N010
Linie ab, darauf folgt die Strasse über Tjuralinsk nach N011
Omsk und der Irtysch-Linie, und jenseits Kainsk die N012
Strasse nach Barnanl und dem Altai, welche wir ein- N013
schlugen. Der Weg nach Tobolsk geht zuerst an N014
dem oberen rechten Ufer des Irtysch entlang, und N015
führt grösstentheils durch Wald und niederes Gebüsch, N016
wodurch die Aussicht auf das niedere Ufer des Stroms N017
verdeckt wird, bis man zu dem 14 Werst von Tobolsk N018
entfernten Kloster Abalak gelangt, das hart an dem N019
hohen Ufer liegt und wiederum eine weite Aussicht N020
auf die jenseitige Ebene eröffnet. Der Irtysch be- N021
schreibt hier einen grossen nach einwärts gekehrten

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Es waren lederne Bedeckungen des Kopfes und des Nackens, N002
die vor dem Gesicht ein Geflecht von Pferdehaaren hatten. Weil N003
wir keine vorräthig erhalten konnten, so wurde dazu der Boden von N004
vorhandenen Haarsieben genommen und zweckmässig vorgerichtet.

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noch ausführbar gefunden, aber die möglichste Benuz- N002
zung derselben war nothwendig, daher auch der Vorsatz N003
gefasst wurde, uns nur auf das Nothwendigste zu be- N004
schränken. Mancherlei dazu nöthige Vorrichtungen N005
wurden noch am dritten Tage besorgt; so versahen N006
wir unter andern auch uns und unsere Leute noch N007
mit Mückenkappen 1), deren Nothwendigkeit wir schon N008
im Ural empfunden hatten, die uns aber bei Bereisung N009
der Steppen noch viel dringlicher geschildert wurden, N010
und traten dann am 24. Juli bei dem heitersten Wet- N011
ter, das uns fast die ganze Zeit während unseres Auf- N012
enthalts im Altai begleitete, unsere weitere Reise an.

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Die ganze Gegend zwischen Tobolsk und Bar- N002
naul ist grösstentheils Steppe, welche wohl durch ein- N003
zelne grosse Strassen durchschnitten wird, auf denen N004
von Station zu Station Dörfer angelegt sind, dazwi- N005
schen aber meistens noch öde und unbebaut ist. Die N006
Hauptstrasse ist die, welche über die Städte Tara und N007
Kainsk nach Tomsk und von da weiter nach Irkutzk N008
führt; von dieser geht gleich anfangs die Strasse N009
über Ischim nach Petropawlowsk und der Ischimschen N010
Linie ab, darauf folgt die Strasse über Tjuralinsk nach N011
Omsk und der Irtysch-Linie, und jenseits Kainsk die N012
Strasse nach Barnanl und dem Altai, welche wir ein- N013
schlugen. Der Weg nach Tobolsk geht zuerst an N014
dem oberen rechten Ufer des Irtysch entlang, und N015
führt grösstentheils durch Wald und niederes Gebüsch, N016
wodurch die Aussicht auf das niedere Ufer des Stroms N017
verdeckt wird, bis man zu dem 14 Werst von Tobolsk N018
entfernten Kloster Abalak gelangt, das hart an dem N019
hohen Ufer liegt und wiederum eine weite Aussicht N020
auf die jenseitige Ebene eröffnet. Der Irtysch be- N021
schreibt hier einen grossen nach einwärts gekehrten

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[footnote reference] N001
1) Es waren lederne Bedeckungen des Kopfes und des Nackens, N002
die vor dem Gesicht ein Geflecht von Pferdehaaren hatten. Weil N003
wir keine vorräthig erhalten konnten, so wurde dazu der Boden von N004
vorhandenen Haarsieben genommen und zweckmässig vorgerichtet.
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[494/0528] N001 noch ausführbar gefunden, aber die möglichste Benuz- N002 zung derselben war nothwendig, daher auch der Vorsatz N003 gefasst wurde, uns nur auf das Nothwendigste zu be- N004 schränken. Mancherlei dazu nöthige Vorrichtungen N005 wurden noch am dritten Tage besorgt; so versahen N006 wir unter andern auch uns und unsere Leute noch N007 mit Mückenkappen 1), deren Nothwendigkeit wir schon N008 im Ural empfunden hatten, die uns aber bei Bereisung N009 der Steppen noch viel dringlicher geschildert wurden, N010 und traten dann am 24. Juli bei dem heitersten Wet- N011 ter, das uns fast die ganze Zeit während unseres Auf- N012 enthalts im Altai begleitete, unsere weitere Reise an. N001 Die ganze Gegend zwischen Tobolsk und Bar- N002 naul ist grösstentheils Steppe, welche wohl durch ein- N003 zelne grosse Strassen durchschnitten wird, auf denen N004 von Station zu Station Dörfer angelegt sind, dazwi- N005 schen aber meistens noch öde und unbebaut ist. Die N006 Hauptstrasse ist die, welche über die Städte Tara und N007 Kainsk nach Tomsk und von da weiter nach Irkutzk N008 führt; von dieser geht gleich anfangs die Strasse N009 über Ischim nach Petropawlowsk und der Ischimschen N010 Linie ab, darauf folgt die Strasse über Tjuralinsk nach N011 Omsk und der Irtysch-Linie, und jenseits Kainsk die N012 Strasse nach Barnanl und dem Altai, welche wir ein- N013 schlugen. Der Weg nach Tobolsk geht zuerst an N014 dem oberen rechten Ufer des Irtysch entlang, und N015 führt grösstentheils durch Wald und niederes Gebüsch, N016 wodurch die Aussicht auf das niedere Ufer des Stroms N017 verdeckt wird, bis man zu dem 14 Werst von Tobolsk N018 entfernten Kloster Abalak gelangt, das hart an dem N019 hohen Ufer liegt und wiederum eine weite Aussicht N020 auf die jenseitige Ebene eröffnet. Der Irtysch be- N021 schreibt hier einen grossen nach einwärts gekehrten [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Es waren lederne Bedeckungen des Kopfes und des Nackens, N002 die vor dem Gesicht ein Geflecht von Pferdehaaren hatten. Weil N003 wir keine vorräthig erhalten konnten, so wurde dazu der Boden von N004 vorhandenen Haarsieben genommen und zweckmässig vorgerichtet.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/528>, abgerufen am 22.11.2024.