Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
zweiten sechsseitigen Prisma's aufgesetzt, gerade wie N002
diess auch bei den schwarzen Turmalinen von Ala- N003
baschka (vergl. S. 451) der Fall war 1).

N001
Vor dem Löthrohr verlieren diese Turmaline bei N002
der ersten Einwirkung der Hitze ihre Farbe und wer- N003
den grünlichweiss, behalten aber noch ihre Durchsich- N004
tigkeit; erst bei grösserer Hitze werden sie weiss N005
und undurchsichtig; sie schwellen an und bekommen N006
Quersprünge, schmelzen aber nicht.

N001
Die Turmaline kommen im Feldspath und Lepi- N002
dolith ein-, und auf diesen Mineralien aufgewachsen, N003
zuweilen aber auch lose in einem gelben Thone lie- N004
gend vor.

N001
2. Lepidolith. Er unterscheidet sich von dem N002
Lepidolithe von Juschakowa durch die viel geringere N003
Grösse seiner körnigen Zusammensetzungsstücke, in- N004
dem er sich nur in Blättchen von 1 bis 11/2 Linien N005
Durchmesser spalten lässt, und ferner durch den Man- N006
gel an aller Manganreaction vor dem Löthrohr, so- N007
wohl wenn man ihn mit Borax und Phosphorsalz auf N008
der Kohle, als auch mit Soda auf dem Platinbleche N009
zusammenschmelzt; kommt aber sonst in Farbe, Glanz N010
und seinem übrigen Verhalten vor dem Löthrohr mit N011
dieser Abänderung überein.

N001
Der Lepidolith von Schaitansk kommt zuweilen N002
mit dem Glimmer regelmässig verwachsen vor, wie N003
man an mehreren, wohl einen Zoll grossen Glimmer-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ganz ebenso verhielten sich auch alle übrigen Turmaline der N002
Königlichen Sammlung zu Berlin, die ich, durch diese Uebereinstim- N003
mung veranlasst, in dieser Rücksicht untersuchte. Man kann es N004
demnach als eine Regel ansehen, dass das Ende der Turmaline, an N005
denen das Hauptrhomboeder auf den unabgestumpften Kanten des N006
zweiten sechsseitigen Prisma's aufgesetzt ist, bei abnehmender Tem- N007
peratur positiv, wo es auf den abgestumpften Kanten aufgesetzt N008
ist, negativ elektrisch wird, und kann demnach die Art der Elektricität, N009
die die Krystalle an den verschiedenen Enden durch Temperatur- N010
veränderung erhalten, mit Sicherheit aus der Krystallform bestimmen, N011
ohne erst nöthig zu haben, einen Versuch deswegen anzustellen.

N001
zweiten sechsseitigen Prisma’s aufgesetzt, gerade wie N002
diess auch bei den schwarzen Turmalinen von Ala- N003
baschka (vergl. S. 451) der Fall war 1).

N001
Vor dem Löthrohr verlieren diese Turmaline bei N002
der ersten Einwirkung der Hitze ihre Farbe und wer- N003
den grünlichweiss, behalten aber noch ihre Durchsich- N004
tigkeit; erst bei grösserer Hitze werden sie weiss N005
und undurchsichtig; sie schwellen an und bekommen N006
Quersprünge, schmelzen aber nicht.

N001
Die Turmaline kommen im Feldspath und Lepi- N002
dolith ein-, und auf diesen Mineralien aufgewachsen, N003
zuweilen aber auch lose in einem gelben Thone lie- N004
gend vor.

N001
2. Lepidolith. Er unterscheidet sich von dem N002
Lepidolithe von Juschakowa durch die viel geringere N003
Grösse seiner körnigen Zusammensetzungsstücke, in- N004
dem er sich nur in Blättchen von 1 bis 1½ Linien N005
Durchmesser spalten lässt, und ferner durch den Man- N006
gel an aller Manganreaction vor dem Löthrohr, so- N007
wohl wenn man ihn mit Borax und Phosphorsalz auf N008
der Kohle, als auch mit Soda auf dem Platinbleche N009
zusammenschmelzt; kommt aber sonst in Farbe, Glanz N010
und seinem übrigen Verhalten vor dem Löthrohr mit N011
dieser Abänderung überein.

N001
Der Lepidolith von Schaitansk kommt zuweilen N002
mit dem Glimmer regelmässig verwachsen vor, wie N003
man an mehreren, wohl einen Zoll grossen Glimmer-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ganz ebenso verhielten sich auch alle übrigen Turmaline der N002
Königlichen Sammlung zu Berlin, die ich, durch diese Uebereinstim- N003
mung veranlasst, in dieser Rücksicht untersuchte. Man kann es N004
demnach als eine Regel ansehen, dass das Ende der Turmaline, an N005
denen das Hauptrhomboëder auf den unabgestumpften Kanten des N006
zweiten sechsseitigen Prisma’s aufgesetzt ist, bei abnehmender Tem- N007
peratur positiv, wo es auf den abgestumpften Kanten aufgesetzt N008
ist, negativ elektrisch wird, und kann demnach die Art der Elektricität, N009
die die Krystalle an den verschiedenen Enden durch Temperatur- N010
veränderung erhalten, mit Sicherheit aus der Krystallform bestimmen, N011
ohne erst nöthig zu haben, einen Versuch deswegen anzustellen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0497" xml:id="img_0497" n="463"/>
        <p><lb n="N001"/>
zweiten sechsseitigen Prisma&#x2019;s aufgesetzt, gerade wie             <lb n="N002"/>
diess auch bei den schwarzen Turmalinen von Ala-             <lb n="N003"/>
baschka (vergl. S. 451) der Fall war 1).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Vor dem Löthrohr verlieren diese Turmaline bei             <lb n="N002"/>
der ersten Einwirkung der Hitze ihre Farbe und wer-             <lb n="N003"/>
den grünlichweiss, behalten aber noch ihre Durchsich-             <lb n="N004"/>
tigkeit; erst bei grösserer Hitze werden sie weiss             <lb n="N005"/>
und undurchsichtig; sie schwellen an und bekommen             <lb n="N006"/>
Quersprünge, schmelzen aber nicht.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Turmaline kommen im Feldspath und Lepi-             <lb n="N002"/>
dolith ein-, und auf diesen Mineralien aufgewachsen,             <lb n="N003"/>
zuweilen aber auch lose in einem gelben Thone lie-             <lb n="N004"/>
gend vor.</p>
        <p><lb n="N001"/>
2. Lepidolith. Er unterscheidet sich von dem             <lb n="N002"/>
Lepidolithe von Juschakowa durch die viel geringere             <lb n="N003"/>
Grösse seiner körnigen Zusammensetzungsstücke, in-             <lb n="N004"/>
dem er sich nur in Blättchen von 1 bis 1½ Linien             <lb n="N005"/>
Durchmesser spalten lässt, und ferner durch den Man-             <lb n="N006"/>
gel an aller Manganreaction vor dem Löthrohr, so-             <lb n="N007"/>
wohl wenn man ihn mit Borax und Phosphorsalz auf             <lb n="N008"/>
der Kohle, als auch mit Soda auf dem Platinbleche             <lb n="N009"/>
zusammenschmelzt; kommt aber sonst in Farbe, Glanz             <lb n="N010"/>
und seinem übrigen Verhalten vor dem Löthrohr mit             <lb n="N011"/>
dieser Abänderung überein.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Lepidolith von Schaitansk kommt zuweilen             <lb n="N002"/>
mit dem Glimmer regelmässig verwachsen vor, wie             <lb n="N003"/>
man an mehreren, wohl einen Zoll grossen Glimmer-</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Ganz ebenso verhielten sich auch alle übrigen Turmaline der             <lb n="N002"/>
Königlichen Sammlung zu Berlin, die ich, durch diese Uebereinstim-             <lb n="N003"/>
mung veranlasst, in dieser Rücksicht untersuchte. Man kann es             <lb n="N004"/>
demnach als eine Regel ansehen, dass das Ende der Turmaline, an             <lb n="N005"/>
denen das Hauptrhomboëder auf den unabgestumpften Kanten des             <lb n="N006"/>
zweiten sechsseitigen Prisma&#x2019;s aufgesetzt ist, bei abnehmender Tem-             <lb n="N007"/>
peratur positiv, wo es auf den abgestumpften Kanten aufgesetzt             <lb n="N008"/>
ist, negativ elektrisch wird, und kann demnach die Art der Elektricität,             <lb n="N009"/>
die die Krystalle an den verschiedenen Enden durch Temperatur-             <lb n="N010"/>
veränderung erhalten, mit Sicherheit aus der Krystallform bestimmen,             <lb n="N011"/>
ohne erst nöthig zu haben, einen Versuch deswegen anzustellen.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[463/0497] N001 zweiten sechsseitigen Prisma’s aufgesetzt, gerade wie N002 diess auch bei den schwarzen Turmalinen von Ala- N003 baschka (vergl. S. 451) der Fall war 1). N001 Vor dem Löthrohr verlieren diese Turmaline bei N002 der ersten Einwirkung der Hitze ihre Farbe und wer- N003 den grünlichweiss, behalten aber noch ihre Durchsich- N004 tigkeit; erst bei grösserer Hitze werden sie weiss N005 und undurchsichtig; sie schwellen an und bekommen N006 Quersprünge, schmelzen aber nicht. N001 Die Turmaline kommen im Feldspath und Lepi- N002 dolith ein-, und auf diesen Mineralien aufgewachsen, N003 zuweilen aber auch lose in einem gelben Thone lie- N004 gend vor. N001 2. Lepidolith. Er unterscheidet sich von dem N002 Lepidolithe von Juschakowa durch die viel geringere N003 Grösse seiner körnigen Zusammensetzungsstücke, in- N004 dem er sich nur in Blättchen von 1 bis 1½ Linien N005 Durchmesser spalten lässt, und ferner durch den Man- N006 gel an aller Manganreaction vor dem Löthrohr, so- N007 wohl wenn man ihn mit Borax und Phosphorsalz auf N008 der Kohle, als auch mit Soda auf dem Platinbleche N009 zusammenschmelzt; kommt aber sonst in Farbe, Glanz N010 und seinem übrigen Verhalten vor dem Löthrohr mit N011 dieser Abänderung überein. N001 Der Lepidolith von Schaitansk kommt zuweilen N002 mit dem Glimmer regelmässig verwachsen vor, wie N003 man an mehreren, wohl einen Zoll grossen Glimmer- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Ganz ebenso verhielten sich auch alle übrigen Turmaline der N002 Königlichen Sammlung zu Berlin, die ich, durch diese Uebereinstim- N003 mung veranlasst, in dieser Rücksicht untersuchte. Man kann es N004 demnach als eine Regel ansehen, dass das Ende der Turmaline, an N005 denen das Hauptrhomboëder auf den unabgestumpften Kanten des N006 zweiten sechsseitigen Prisma’s aufgesetzt ist, bei abnehmender Tem- N007 peratur positiv, wo es auf den abgestumpften Kanten aufgesetzt N008 ist, negativ elektrisch wird, und kann demnach die Art der Elektricität, N009 die die Krystalle an den verschiedenen Enden durch Temperatur- N010 veränderung erhalten, mit Sicherheit aus der Krystallform bestimmen, N011 ohne erst nöthig zu haben, einen Versuch deswegen anzustellen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/497
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/497>, abgerufen am 25.11.2024.