Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
terscheiden, bei denen die Seitenflächen in der Re- N002
gel vertikal und oft so stark gestreift sind, dass sie N003
dadurch ein ganz cylinderförmiges Ansehn erhalten. N004
Bei kleinern Krystallen fehlen auch die Hexagondo- N005
decaederflächen t und die Rhombenflächen s; die Flächen N006
des Prisma's krümmen sich dann in sehr spitz zulau- N007
fende Hexagondodecaeder, deren Neigung gegen die N008
Axe aber nicht zu bestimmen ist, da die Krümmung N009
von den Seitenflächen aus ganz allmählig statt findet. N010
Die Endspitzen dieser Krystalle sind durch die ge- N011
rade Endfläche nur sehr schwach abgestumpft. Sehr N012
nette Krystalle der Art verdanke ich der Güte des N013
Herrn Kämmerer in Petersburg; sie zeichnen sich N014
noch dadurch aus, dass die Seitenkanten des Pris- N015
ma's durch die Flächen eines zwölfseitigen Prisma's N016
schwach zugeschärft sind.

N001
Die Beryllkrystalle sind gewöhnlich mit braunem N002
Bergkrystall in strahligem Albit eingewachsen. Sie N003
sind von verschiedener Grösse; der grösste, den ich N004
gesehen habe, ist der ebenfalls schon oben S. 40 er- N005
wähnte in der Sammlung des Bergkorps in Peters- N006
burg befindliche Krystall. Er ist an den Enden nicht N007
regelmässig krystallisirt, sondern die gerade Endfläche, N008
die sich hier findet, ist mit einer Menge Eindrücke N009
versehen, und die Kanten mit den Seitenflächen sind N010
abgerundet. Er hatte sich auf der zuletzt genannten N011
Grube 4 Lachter unter Tage erst das Jahr vor unserm N012
Besuche gefunden.

N001
Topas und Beryll, wie auch der Bergkrystall, wenn N002
er durchsichtig und rein ist, machen in den Brüchen N003
den Hauptgegenstand der Förderung aus; auf die an- N004
dern Mineralien wird weiter kein Werth gelegt.

N001
Den 10ten Juli. Die Besichtigung der Brüche N002
von Alabaschka hatte den Nachmittag fortgenom- N003
men; es war 10 Uhr geworden, als wir wie- N004
der in Mursinsk ankamen, wo wir, von Mücken be- N005
lästigt, eine unruhige Nacht zubrachten. Am Morgen

N001
terscheiden, bei denen die Seitenflächen in der Re- N002
gel vertikal und oft so stark gestreift sind, dass sie N003
dadurch ein ganz cylinderförmiges Ansehn erhalten. N004
Bei kleinern Krystallen fehlen auch die Hexagondo- N005
decaëderflächen t und die Rhombenflächen s; die Flächen N006
des Prisma's krümmen sich dann in sehr spitz zulau- N007
fende Hexagondodecaëder, deren Neigung gegen die N008
Axe aber nicht zu bestimmen ist, da die Krümmung N009
von den Seitenflächen aus ganz allmählig statt findet. N010
Die Endspitzen dieser Krystalle sind durch die ge- N011
rade Endfläche nur sehr schwach abgestumpft. Sehr N012
nette Krystalle der Art verdanke ich der Güte des N013
Herrn Kämmerer in Petersburg; sie zeichnen sich N014
noch dadurch aus, dass die Seitenkanten des Pris- N015
ma's durch die Flächen eines zwölfseitigen Prisma's N016
schwach zugeschärft sind.

N001
Die Beryllkrystalle sind gewöhnlich mit braunem N002
Bergkrystall in strahligem Albit eingewachsen. Sie N003
sind von verschiedener Grösse; der grösste, den ich N004
gesehen habe, ist der ebenfalls schon oben S. 40 er- N005
wähnte in der Sammlung des Bergkorps in Peters- N006
burg befindliche Krystall. Er ist an den Enden nicht N007
regelmässig krystallisirt, sondern die gerade Endfläche, N008
die sich hier findet, ist mit einer Menge Eindrücke N009
versehen, und die Kanten mit den Seitenflächen sind N010
abgerundet. Er hatte sich auf der zuletzt genannten N011
Grube 4 Lachter unter Tage erst das Jahr vor unserm N012
Besuche gefunden.

N001
Topas und Beryll, wie auch der Bergkrystall, wenn N002
er durchsichtig und rein ist, machen in den Brüchen N003
den Hauptgegenstand der Förderung aus; auf die an- N004
dern Mineralien wird weiter kein Werth gelegt.

N001
Den 10ten Juli. Die Besichtigung der Brüche N002
von Alabaschka hatte den Nachmittag fortgenom- N003
men; es war 10 Uhr geworden, als wir wie- N004
der in Mursinsk ankamen, wo wir, von Mücken be- N005
lästigt, eine unruhige Nacht zubrachten. Am Morgen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0489" xml:id="img_0489" n="455"/>
        <p><lb n="N001"/>
terscheiden, bei denen die Seitenflächen in der Re-             <lb n="N002"/>
gel vertikal und oft so stark gestreift sind, dass sie <lb n="N003"/>
dadurch ein ganz cylinderförmiges Ansehn erhalten.             <lb n="N004"/>
Bei kleinern Krystallen fehlen auch die Hexagondo-             <lb n="N005"/>
decaëderflächen t und die Rhombenflächen s; die Flächen             <lb n="N006"/>
des Prisma's krümmen sich dann in sehr spitz zulau-             <lb n="N007"/>
fende Hexagondodecaëder, deren Neigung gegen die             <lb n="N008"/>
Axe aber nicht zu bestimmen ist, da die Krümmung             <lb n="N009"/>
von den Seitenflächen aus ganz allmählig statt findet.             <lb n="N010"/>
Die Endspitzen dieser Krystalle sind durch die ge-             <lb n="N011"/>
rade Endfläche nur sehr schwach abgestumpft. Sehr             <lb n="N012"/>
nette Krystalle der Art verdanke ich der Güte des             <lb n="N013"/>
Herrn Kämmerer in Petersburg; sie zeichnen sich             <lb n="N014"/>
noch dadurch aus, dass die Seitenkanten des Pris-             <lb n="N015"/>
ma's durch die Flächen eines zwölfseitigen Prisma's             <lb n="N016"/>
schwach zugeschärft sind.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Beryllkrystalle sind gewöhnlich mit braunem             <lb n="N002"/>
Bergkrystall in strahligem Albit eingewachsen. Sie             <lb n="N003"/>
sind von verschiedener Grösse; der grösste, den ich             <lb n="N004"/>
gesehen habe, ist der ebenfalls schon oben S. 40 er-             <lb n="N005"/>
wähnte in der Sammlung des Bergkorps in Peters-             <lb n="N006"/>
burg befindliche Krystall. Er ist an den Enden nicht             <lb n="N007"/>
regelmässig krystallisirt, sondern die gerade Endfläche,             <lb n="N008"/>
die sich hier findet, ist mit einer Menge Eindrücke             <lb n="N009"/>
versehen, und die Kanten mit den Seitenflächen sind             <lb n="N010"/>
abgerundet. Er hatte sich auf der zuletzt genannten             <lb n="N011"/>
Grube 4 Lachter unter Tage erst das Jahr vor unserm             <lb n="N012"/>
Besuche gefunden.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Topas und Beryll, wie auch der Bergkrystall, wenn             <lb n="N002"/>
er durchsichtig und rein ist, machen in den Brüchen             <lb n="N003"/>
den Hauptgegenstand der Förderung aus; auf die an-             <lb n="N004"/>
dern Mineralien wird weiter kein Werth gelegt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Den 10ten Juli. Die Besichtigung der Brüche             <lb n="N002"/>
von Alabaschka hatte den Nachmittag fortgenom-             <lb n="N003"/>
men; es war 10 Uhr geworden, als wir wie-             <lb n="N004"/>
der in Mursinsk ankamen, wo wir, von Mücken be-             <lb n="N005"/>
lästigt, eine unruhige Nacht zubrachten. Am Morgen</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[455/0489] N001 terscheiden, bei denen die Seitenflächen in der Re- N002 gel vertikal und oft so stark gestreift sind, dass sie N003 dadurch ein ganz cylinderförmiges Ansehn erhalten. N004 Bei kleinern Krystallen fehlen auch die Hexagondo- N005 decaëderflächen t und die Rhombenflächen s; die Flächen N006 des Prisma's krümmen sich dann in sehr spitz zulau- N007 fende Hexagondodecaëder, deren Neigung gegen die N008 Axe aber nicht zu bestimmen ist, da die Krümmung N009 von den Seitenflächen aus ganz allmählig statt findet. N010 Die Endspitzen dieser Krystalle sind durch die ge- N011 rade Endfläche nur sehr schwach abgestumpft. Sehr N012 nette Krystalle der Art verdanke ich der Güte des N013 Herrn Kämmerer in Petersburg; sie zeichnen sich N014 noch dadurch aus, dass die Seitenkanten des Pris- N015 ma's durch die Flächen eines zwölfseitigen Prisma's N016 schwach zugeschärft sind. N001 Die Beryllkrystalle sind gewöhnlich mit braunem N002 Bergkrystall in strahligem Albit eingewachsen. Sie N003 sind von verschiedener Grösse; der grösste, den ich N004 gesehen habe, ist der ebenfalls schon oben S. 40 er- N005 wähnte in der Sammlung des Bergkorps in Peters- N006 burg befindliche Krystall. Er ist an den Enden nicht N007 regelmässig krystallisirt, sondern die gerade Endfläche, N008 die sich hier findet, ist mit einer Menge Eindrücke N009 versehen, und die Kanten mit den Seitenflächen sind N010 abgerundet. Er hatte sich auf der zuletzt genannten N011 Grube 4 Lachter unter Tage erst das Jahr vor unserm N012 Besuche gefunden. N001 Topas und Beryll, wie auch der Bergkrystall, wenn N002 er durchsichtig und rein ist, machen in den Brüchen N003 den Hauptgegenstand der Förderung aus; auf die an- N004 dern Mineralien wird weiter kein Werth gelegt. N001 Den 10ten Juli. Die Besichtigung der Brüche N002 von Alabaschka hatte den Nachmittag fortgenom- N003 men; es war 10 Uhr geworden, als wir wie- N004 der in Mursinsk ankamen, wo wir, von Mücken be- N005 lästigt, eine unruhige Nacht zubrachten. Am Morgen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/489
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/489>, abgerufen am 25.11.2024.