Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
einem klaren chromgrünen Glase aufgelöst; von Phos- N002
phorsalz nur, wenn er als feines Pulver angewandt N003
wird, und unter Ausscheidung von schwammiger Kie- N004
selsäure; das Glas ist bräunlich, so lange es heiss N005
ist, und bekommt erst die chromgrüne Farbe beim Er- N006
kalten. Mit Soda sintert er zu einer schlackigen N007
Masse zusammen.

N001
Er findet sich mit einem Minerale, welches sehr N002
feinschuppiger Lepidolith zu sein scheint, auf den Klüf- N003
ten eines derben Chromeisenerzes aufgewachsen.

N001
Bogoslowsk.

N001
Die Kupfergruben von Bogoslowsk, die nun unser N002
nächstes Ziel waren, liegen 167 Werste nördlich von N003
Nischne-Turinsk, also in viel grösserer Entfernung N004
von diesem Orte, als die bisher besuchten Hüttenwerke N005
von einander; ebenso liegen sie auch viel weiter, N006
(gegen 50 Werste) von der eigentlichen Kette des N007
Urals entfernt, obgleich sie, wie jene, sich noch an N008
dem Abhange des Gebirges befinden. Von Nischne- N009
Turinsk nimmt der Ural bedeutend an Höhe zu, und N010
dehnt sich durch Seitenzweige, die er in rechtwink- N011
liger Richtung von der Hauptkette absendet, auf gleiche N012
Weise auch mehr in die Breite aus. Er hat hier seine N013
höchsten bekannten Berge, den Magdalinskoi-, Paw- N014
dinskoi-, Konschekowskoi-, Kakwinskoi- und Denesch- N015
kin-Kamen 1), die aber alle bis auf den Magdalinskoi-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Herr v. Helmerssen, welcher nach uns im Jahre 1832 den N002
nördlichen Ural bereiste, meldete Herrn v. Humboldt in einem interes- N003
santen Schreiben aus Petersburg vom 28. März 1833 über die Höhe der N004
letztern Berge, dass Herr Fedoroff, derselbe ausgezeichnete Astronom, N005
welcher den Prof. Parrot an den Ararat begleitete, und gegen- N006
wärtig ganz Sibirien durchreiset, die Höhe dieser Berge trigono- N007
metrisch gemessen, und 8 bis 9000 Fuss über dem Meere gefunden N008
habe, welches also die doppelte Höhe des Jurma, Taganai und Ire- N009
mel im südlichen Ural sei, deren Gipfel 4000 Par. Fuss nicht übersteigen. N010
Bei dieser bedeutenden Erhebung des nördlichen Ural, schreibt Herr

N001
einem klaren chromgrünen Glase aufgelöst; von Phos- N002
phorsalz nur, wenn er als feines Pulver angewandt N003
wird, und unter Ausscheidung von schwammiger Kie- N004
selsäure; das Glas ist bräunlich, so lange es heiss N005
ist, und bekommt erst die chromgrüne Farbe beim Er- N006
kalten. Mit Soda sintert er zu einer schlackigen N007
Masse zusammen.

N001
Er findet sich mit einem Minerale, welches sehr N002
feinschuppiger Lepidolith zu sein scheint, auf den Klüf- N003
ten eines derben Chromeisenerzes aufgewachsen.

N001
Bogoslowsk.

N001
Die Kupfergruben von Bogoslowsk, die nun unser N002
nächstes Ziel waren, liegen 167 Werste nördlich von N003
Nischne-Turinsk, also in viel grösserer Entfernung N004
von diesem Orte, als die bisher besuchten Hüttenwerke N005
von einander; ebenso liegen sie auch viel weiter, N006
(gegen 50 Werste) von der eigentlichen Kette des N007
Urals entfernt, obgleich sie, wie jene, sich noch an N008
dem Abhange des Gebirges befinden. Von Nischne- N009
Turinsk nimmt der Ural bedeutend an Höhe zu, und N010
dehnt sich durch Seitenzweige, die er in rechtwink- N011
liger Richtung von der Hauptkette absendet, auf gleiche N012
Weise auch mehr in die Breite aus. Er hat hier seine N013
höchsten bekannten Berge, den Magdalinskoi-, Paw- N014
dinskoi-, Konschekowskoi-, Kakwinskoi- und Denesch- N015
kin-Kamen 1), die aber alle bis auf den Magdalinskoi-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Herr v. Helmerssen, welcher nach uns im Jahre 1832 den N002
nördlichen Ural bereiste, meldete Herrn v. Humboldt in einem interes- N003
santen Schreiben aus Petersburg vom 28. März 1833 über die Höhe der N004
letztern Berge, dass Herr Fedoroff, derselbe ausgezeichnete Astronom, N005
welcher den Prof. Parrot an den Ararat begleitete, und gegen- N006
wärtig ganz Sibirien durchreiset, die Höhe dieser Berge trigono- N007
metrisch gemessen, und 8 bis 9000 Fuss über dem Meere gefunden N008
habe, welches also die doppelte Höhe des Jurma, Taganai und Ire- N009
mel im südlichen Ural sei, deren Gipfel 4000 Par. Fuss nicht übersteigen. N010
Bei dieser bedeutenden Erhebung des nördlichen Ural, schreibt Herr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0415" xml:id="img_0415" n="381"/>
        <p><lb n="N001"/>
einem klaren chromgrünen Glase aufgelöst; von Phos-             <lb n="N002"/>
phorsalz nur, wenn er als feines Pulver angewandt             <lb n="N003"/>
wird, und unter Ausscheidung von schwammiger Kie-             <lb n="N004"/>
selsäure; das Glas ist bräunlich, so lange es heiss             <lb n="N005"/>
ist, und bekommt erst die chromgrüne Farbe beim Er-             <lb n="N006"/>
kalten. Mit Soda sintert er zu einer schlackigen             <lb n="N007"/>
Masse zusammen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Er findet sich mit einem Minerale, welches sehr             <lb n="N002"/>
feinschuppiger Lepidolith zu sein scheint, auf den Klüf-             <lb n="N003"/>
ten eines derben Chromeisenerzes aufgewachsen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Bogoslowsk.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Kupfergruben von Bogoslowsk, die nun unser             <lb n="N002"/>
nächstes Ziel waren, liegen 167 Werste nördlich von             <lb n="N003"/>
Nischne-Turinsk, also in viel grösserer Entfernung             <lb n="N004"/>
von diesem Orte, als die bisher besuchten Hüttenwerke             <lb n="N005"/>
von einander; ebenso liegen sie auch viel weiter,             <lb n="N006"/>
(gegen 50 Werste) von der eigentlichen Kette des             <lb n="N007"/>
Urals entfernt, obgleich sie, wie jene, sich noch an             <lb n="N008"/>
dem Abhange des Gebirges befinden. Von Nischne-             <lb n="N009"/>
Turinsk nimmt der Ural bedeutend an Höhe zu, und             <lb n="N010"/>
dehnt sich durch Seitenzweige, die er in rechtwink-             <lb n="N011"/>
liger Richtung von der Hauptkette absendet, auf gleiche             <lb n="N012"/>
Weise auch mehr in die Breite aus. Er hat hier seine             <lb n="N013"/>
höchsten bekannten Berge, den Magdalinskoi-, Paw-             <lb n="N014"/>
dinskoi-, Konschekowskoi-, Kakwinskoi- und Denesch-             <lb n="N015"/>
kin-Kamen 1), die aber alle bis auf den Magdalinskoi-</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Herr v. Helmerssen, welcher nach uns im Jahre 1832 den             <lb n="N002"/>
nördlichen Ural bereiste, meldete Herrn v. Humboldt in einem interes-             <lb n="N003"/>
santen Schreiben aus Petersburg vom 28. März 1833 über die Höhe der             <lb n="N004"/>
letztern Berge, dass Herr Fedoroff, derselbe ausgezeichnete Astronom,             <lb n="N005"/>
welcher den Prof. Parrot an den Ararat begleitete, und gegen-             <lb n="N006"/>
wärtig ganz Sibirien durchreiset, die Höhe dieser Berge trigono-             <lb n="N007"/>
metrisch gemessen, und 8 bis 9000 Fuss über dem Meere gefunden <lb n="N008"/>
habe, welches also die doppelte Höhe des Jurma, Taganai und Ire-             <lb n="N009"/>
mel im südlichen Ural sei, deren Gipfel 4000 Par. Fuss nicht übersteigen. <lb n="N010"/>
Bei dieser bedeutenden Erhebung des nördlichen Ural, schreibt Herr</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0415] N001 einem klaren chromgrünen Glase aufgelöst; von Phos- N002 phorsalz nur, wenn er als feines Pulver angewandt N003 wird, und unter Ausscheidung von schwammiger Kie- N004 selsäure; das Glas ist bräunlich, so lange es heiss N005 ist, und bekommt erst die chromgrüne Farbe beim Er- N006 kalten. Mit Soda sintert er zu einer schlackigen N007 Masse zusammen. N001 Er findet sich mit einem Minerale, welches sehr N002 feinschuppiger Lepidolith zu sein scheint, auf den Klüf- N003 ten eines derben Chromeisenerzes aufgewachsen. N001 Bogoslowsk. N001 Die Kupfergruben von Bogoslowsk, die nun unser N002 nächstes Ziel waren, liegen 167 Werste nördlich von N003 Nischne-Turinsk, also in viel grösserer Entfernung N004 von diesem Orte, als die bisher besuchten Hüttenwerke N005 von einander; ebenso liegen sie auch viel weiter, N006 (gegen 50 Werste) von der eigentlichen Kette des N007 Urals entfernt, obgleich sie, wie jene, sich noch an N008 dem Abhange des Gebirges befinden. Von Nischne- N009 Turinsk nimmt der Ural bedeutend an Höhe zu, und N010 dehnt sich durch Seitenzweige, die er in rechtwink- N011 liger Richtung von der Hauptkette absendet, auf gleiche N012 Weise auch mehr in die Breite aus. Er hat hier seine N013 höchsten bekannten Berge, den Magdalinskoi-, Paw- N014 dinskoi-, Konschekowskoi-, Kakwinskoi- und Denesch- N015 kin-Kamen 1), die aber alle bis auf den Magdalinskoi- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Herr v. Helmerssen, welcher nach uns im Jahre 1832 den N002 nördlichen Ural bereiste, meldete Herrn v. Humboldt in einem interes- N003 santen Schreiben aus Petersburg vom 28. März 1833 über die Höhe der N004 letztern Berge, dass Herr Fedoroff, derselbe ausgezeichnete Astronom, N005 welcher den Prof. Parrot an den Ararat begleitete, und gegen- N006 wärtig ganz Sibirien durchreiset, die Höhe dieser Berge trigono- N007 metrisch gemessen, und 8 bis 9000 Fuss über dem Meere gefunden N008 habe, welches also die doppelte Höhe des Jurma, Taganai und Ire- N009 mel im südlichen Ural sei, deren Gipfel 4000 Par. Fuss nicht übersteigen. N010 Bei dieser bedeutenden Erhebung des nördlichen Ural, schreibt Herr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/415
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/415>, abgerufen am 22.11.2024.