N001 Sandstein und Schluck; zu dem erstern rechnet man N002 alle Stücke, die 5 Loth und darüber wiegen, von dem N003 Tonnenstein gehen 30-40 Stück auf ein Pfund, zu N004 dem Fernitz rechnet man kleine reine Stücke von 1-2 N005 Quadratzoll, Sandstein bildet die noch kleinern Stücke, N006 und Schluck nennt man den unreinern Sandstein. Das N007 Sortiment wird von den Bernsteindrehern zu allerhand N008 Galanteriewaaren verarbeitet, geht aber, wie schon an- N009 geführt, grösstentheils roh nach Constantinopel, wo es N010 zu Bernsteinspitzen verarbeitet wird. Aus dem Ton- N011 nenstein und Fernitz verfertigen die Bernsteindreher N012 Perlen, die sie Korallen nennen. Der Sandstein und N013 Schluck, so wie auch die Abgänge beim Drehen, wer- N014 den grösstentheils zur Destillation der Bernsteinsäure, N015 welche officinell ist und als chemisches Reagens ge- N016 braucht wird, so wie der Rückstand in den Retorten, N017 das sogenannte colophonium succini, zur Bereitung des N018 Bernsteinfirnisses benutzt.
N001 Es ist merkwürdig, dass die Menge Bernstein, die N002 in jedem Jahre gewonnen wird, seitdem man ange- N003 fangen hat darüber Rechnung zu führen, sich immer N004 gleich geblieben ist. Der verstorbene Medizinal-Rath N005 Hagen, der Vater des. Regierungs-Rathes, hat dar- N006 über eine Tabelle zusammengestellt1), die mit dem N007 Jahre 1535 anfängt und bis zum Jahre 1811 fortgeführt N008 ist, aus welcher dieses Resultat hervorgeht. Nimmt N009 man den Durchschnitt aus den Jahren 1661-1811, so N010 beträgt danach die Menge des jährlich gewonnenen N011 Bernsteins 150 Tonnen (die Tonne zu 87 Stof, die N012 etwas kleiner als die Berliner Quarte sind). Mehr N013 oder minder günstige Stürme, die den Bernstein an's N014 Ufer treiben, grössere oder geringere Veruntreuungen
1)N001 Siehe die Beiträge zur Kunde Preussens Th. 6, S. 309, worin N002 sich überhaupt eine Menge interessanter Abhandlungen über den Bern- N003 stein von demselben Verfasser befinden, aus welchen ein grosser Theil N004 obiger und der folgenden Nachrichten entlehnt ist.
N001 Sandstein und Schluck; zu dem erstern rechnet man N002 alle Stücke, die 5 Loth und darüber wiegen, von dem N003 Tonnenstein gehen 30-40 Stück auf ein Pfund, zu N004 dem Fernitz rechnet man kleine reine Stücke von 1-2 N005 Quadratzoll, Sandstein bildet die noch kleinern Stücke, N006 und Schluck nennt man den unreinern Sandstein. Das N007 Sortiment wird von den Bernsteindrehern zu allerhand N008 Galanteriewaaren verarbeitet, geht aber, wie schon an- N009 geführt, grösstentheils roh nach Constantinopel, wo es N010 zu Bernsteinspitzen verarbeitet wird. Aus dem Ton- N011 nenstein und Fernitz verfertigen die Bernsteindreher N012 Perlen, die sie Korallen nennen. Der Sandstein und N013 Schluck, so wie auch die Abgänge beim Drehen, wer- N014 den grösstentheils zur Destillation der Bernsteinsäure, N015 welche officinell ist und als chemisches Reagens ge- N016 braucht wird, so wie der Rückstand in den Retorten, N017 das sogenannte colophonium succini, zur Bereitung des N018 Bernsteinfirnisses benutzt.
N001 Es ist merkwürdig, dass die Menge Bernstein, die N002 in jedem Jahre gewonnen wird, seitdem man ange- N003 fangen hat darüber Rechnung zu führen, sich immer N004 gleich geblieben ist. Der verstorbene Medizinal-Rath N005 Hagen, der Vater des. Regierungs-Rathes, hat dar- N006 über eine Tabelle zusammengestellt1), die mit dem N007 Jahre 1535 anfängt und bis zum Jahre 1811 fortgeführt N008 ist, aus welcher dieses Resultat hervorgeht. Nimmt N009 man den Durchschnitt aus den Jahren 1661-1811, so N010 beträgt danach die Menge des jährlich gewonnenen N011 Bernsteins 150 Tonnen (die Tonne zu 87 Stof, die N012 etwas kleiner als die Berliner Quarte sind). Mehr N013 oder minder günstige Stürme, die den Bernstein an's N014 Ufer treiben, grössere oder geringere Veruntreuungen
1)N001 Siehe die Beiträge zur Kunde Preussens Th. 6, S. 309, worin N002 sich überhaupt eine Menge interessanter Abhandlungen über den Bern- N003 stein von demselben Verfasser befinden, aus welchen ein grosser Theil N004 obiger und der folgenden Nachrichten entlehnt ist.
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Sandstein und Schluck; zu dem erstern rechnet man N002
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Tonnenstein gehen 30-40 Stück auf ein Pfund, zu N004
dem Fernitz rechnet man kleine reine Stücke von 1-2 N005
Quadratzoll, Sandstein bildet die noch kleinern Stücke, N006
und Schluck nennt man den unreinern Sandstein. Das N007
Sortiment wird von den Bernsteindrehern zu allerhand N008
Galanteriewaaren verarbeitet, geht aber, wie schon an- N009
geführt, grösstentheils roh nach Constantinopel, wo es N010
zu Bernsteinspitzen verarbeitet wird. Aus dem Ton- N011
nenstein und Fernitz verfertigen die Bernsteindreher N012
Perlen, die sie Korallen nennen. Der Sandstein und N013
Schluck, so wie auch die Abgänge beim Drehen, wer- N014
den grösstentheils zur Destillation der Bernsteinsäure, N015
welche officinell ist und als chemisches Reagens ge- N016
braucht wird, so wie der Rückstand in den Retorten, N017
das sogenannte colophonium succini, zur Bereitung des N018
Bernsteinfirnisses benutzt.
N001
Es ist merkwürdig, dass die Menge Bernstein, die N002
in jedem Jahre gewonnen wird, seitdem man ange- N003
fangen hat darüber Rechnung zu führen, sich immer N004
gleich geblieben ist. Der verstorbene Medizinal-Rath N005
Hagen, der Vater des. Regierungs-Rathes, hat dar- N006
über eine Tabelle zusammengestellt 1), die mit dem N007
Jahre 1535 anfängt und bis zum Jahre 1811 fortgeführt N008
ist, aus welcher dieses Resultat hervorgeht. Nimmt N009
man den Durchschnitt aus den Jahren 1661-1811, so N010
beträgt danach die Menge des jährlich gewonnenen N011
Bernsteins 150 Tonnen (die Tonne zu 87 Stof, die N012
etwas kleiner als die Berliner Quarte sind). Mehr N013
oder minder günstige Stürme, die den Bernstein an's N014
Ufer treiben, grössere oder geringere Veruntreuungen
1) N001
Siehe die Beiträge zur Kunde Preussens Th. 6, S. 309, worin N002
sich überhaupt eine Menge interessanter Abhandlungen über den Bern- N003
stein von demselben Verfasser befinden, aus welchen ein grosser Theil N004
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/39>, abgerufen am 24.11.2024.
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