Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
In Kuschwinsk befindet sich ausser den Hohöfen noch N002
eine Kanonengiesserei, in welcher bei unserer Anwe- N003
senheit nur Munition, Kugeln, Bomben und Granaten N004
mit einer ausserordentlichen Sorgfalt gegossen wur- N005
den. --

N001
Wir hatten am Vormittage den Blagodat in Be- N002
gleitung der Beamten des Ortes bestiegen und die N003
Werke besehen, und setzten sodann am Nachmittage N004
unsere Reise weiter fort. Ehe ich indessen diese N005
Gegend verlasse, sei es mir erlaubt, einige Bemer- N006
kungen über die geognostische Beschaffenheit der Um- N007
gegend aus dem erwähnten Aufsatze des Berghaupt- N008
manns Archipoff hinzuzufügen.

N001
Die Hauptkette des Urals besteht in dem ganzen N002
Bezirke von Kuschwinsk aus Talkschiefer und Chlo- N003
ritschiefer, dessen Schichten von N. nach S. streichen N004
und ganz senkrecht stehen, oder unter steilem Win- N005
kel nach O. einfallen; Wald, Moräste und Dammerde N006
bedecken fast überall das Gestein, so dass es schwer N007
hält dasselbe entblösst zu sehen. Der Talkschiefer N008
erstreckt sich aber noch weit nach Osten und Westen N009
von der Hauptkette bis nach Serebrjansk, und ist hier N010
überall in den Thälern zu finden, wo man ihn durch N011
Schurfarbeiten, behufs der Auffindung von Goldsand N012
entblösst hat.

N001
Ostwärts von dem Hauptrücken zieht sich ein N002
anderer, aus einzelnen Höhen bestehender Bergzug in N003
der Richtung von SSO. nach NNW. fort. Er fängt N004
7 Werste südlich von Barantschinsk mit dem Kun- N005
drawi Kamen (dem krausen Felsen) an, und ihm folgt N006
nördlich die Sinaja Gora (der blaue Berg), beides N007
Felsen, die man wie angeführt, von dem Blagodat aus N008
sehr deutlich sehen kann; dann folgt die Golaja Gora N009
(der nackte Berg), die Tolstaja Gora (der dicke Berg), N010
und die Lipowaja Gora (der Lindenberg), welcher N011
unmittelbar an dem Hüttenteiche von Barantschinsk N012
liegt; nördlich von diesem liegt noch in dieser Reihe

N001
In Kuschwinsk befindet sich ausser den Hohöfen noch N002
eine Kanonengiesserei, in welcher bei unserer Anwe- N003
senheit nur Munition, Kugeln, Bomben und Granaten N004
mit einer ausserordentlichen Sorgfalt gegossen wur- N005
den. —

N001
Wir hatten am Vormittage den Blagodat in Be- N002
gleitung der Beamten des Ortes bestiegen und die N003
Werke besehen, und setzten sodann am Nachmittage N004
unsere Reise weiter fort. Ehe ich indessen diese N005
Gegend verlasse, sei es mir erlaubt, einige Bemer- N006
kungen über die geognostische Beschaffenheit der Um- N007
gegend aus dem erwähnten Aufsatze des Berghaupt- N008
manns Archipoff hinzuzufügen.

N001
Die Hauptkette des Urals besteht in dem ganzen N002
Bezirke von Kuschwinsk aus Talkschiefer und Chlo- N003
ritschiefer, dessen Schichten von N. nach S. streichen N004
und ganz senkrecht stehen, oder unter steilem Win- N005
kel nach O. einfallen; Wald, Moräste und Dammerde N006
bedecken fast überall das Gestein, so dass es schwer N007
hält dasselbe entblösst zu sehen. Der Talkschiefer N008
erstreckt sich aber noch weit nach Osten und Westen N009
von der Hauptkette bis nach Serebrjansk, und ist hier N010
überall in den Thälern zu finden, wo man ihn durch N011
Schurfarbeiten, behufs der Auffindung von Goldsand N012
entblösst hat.

N001
Ostwärts von dem Hauptrücken zieht sich ein N002
anderer, aus einzelnen Höhen bestehender Bergzug in N003
der Richtung von SSO. nach NNW. fort. Er fängt N004
7 Werste südlich von Barantschinsk mit dem Kun- N005
drawi Kamen (dem krausen Felsen) an, und ihm folgt N006
nördlich die Sinaja Gora (der blaue Berg), beides N007
Felsen, die man wie angeführt, von dem Blagodat aus N008
sehr deutlich sehen kann; dann folgt die Golaja Gora N009
(der nackte Berg), die Tolstaja Gora (der dicke Berg), N010
und die Lipowaja Gora (der Lindenberg), welcher N011
unmittelbar an dem Hüttenteiche von Barantschinsk N012
liegt; nördlich von diesem liegt noch in dieser Reihe

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0383" xml:id="img_0383" n="349"/>
        <p><lb n="N001"/>
In Kuschwinsk befindet sich ausser den Hohöfen noch             <lb n="N002"/>
eine Kanonengiesserei, in welcher bei unserer Anwe-             <lb n="N003"/>
senheit nur Munition, Kugeln, Bomben und Granaten             <lb n="N004"/>
mit einer ausserordentlichen Sorgfalt gegossen wur-             <lb n="N005"/>
den. &#x2014;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wir hatten am Vormittage den Blagodat in Be-             <lb n="N002"/>
gleitung der Beamten des Ortes bestiegen und die             <lb n="N003"/>
Werke besehen, und setzten sodann am Nachmittage             <lb n="N004"/>
unsere Reise weiter fort. Ehe ich indessen diese             <lb n="N005"/>
Gegend verlasse, sei es mir erlaubt, einige Bemer-             <lb n="N006"/>
kungen über die geognostische Beschaffenheit der Um-             <lb n="N007"/>
gegend aus dem erwähnten Aufsatze des Berghaupt-             <lb n="N008"/>
manns Archipoff hinzuzufügen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Hauptkette des Urals besteht in dem ganzen             <lb n="N002"/>
Bezirke von Kuschwinsk aus Talkschiefer und Chlo-             <lb n="N003"/>
ritschiefer, dessen Schichten von N. nach S. streichen             <lb n="N004"/>
und ganz senkrecht stehen, oder unter steilem Win-             <lb n="N005"/>
kel nach O. einfallen; Wald, Moräste und Dammerde             <lb n="N006"/>
bedecken fast überall das Gestein, so dass es schwer             <lb n="N007"/>
hält dasselbe entblösst zu sehen. Der Talkschiefer             <lb n="N008"/>
erstreckt sich aber noch weit nach Osten und Westen             <lb n="N009"/>
von der Hauptkette bis nach Serebrjansk, und ist hier             <lb n="N010"/>
überall in den Thälern zu finden, wo man ihn durch             <lb n="N011"/>
Schurfarbeiten, behufs der Auffindung von Goldsand             <lb n="N012"/>
entblösst hat.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Ostwärts von dem Hauptrücken zieht sich ein             <lb n="N002"/>
anderer, aus einzelnen Höhen bestehender Bergzug in             <lb n="N003"/>
der Richtung von SSO. nach NNW. fort. Er fängt             <lb n="N004"/>
7 Werste südlich von Barantschinsk mit dem Kun-             <lb n="N005"/>
drawi Kamen (dem krausen Felsen) an, und ihm folgt             <lb n="N006"/>
nördlich die Sinaja Gora (der blaue Berg), beides             <lb n="N007"/>
Felsen, die man wie angeführt, von dem Blagodat aus             <lb n="N008"/>
sehr deutlich sehen kann; dann folgt die Golaja Gora             <lb n="N009"/>
(der nackte Berg), die Tolstaja Gora (der dicke Berg),             <lb n="N010"/>
und die Lipowaja Gora (der Lindenberg), welcher             <lb n="N011"/>
unmittelbar an dem Hüttenteiche von Barantschinsk             <lb n="N012"/>
liegt; nördlich von diesem liegt noch in dieser Reihe</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0383] N001 In Kuschwinsk befindet sich ausser den Hohöfen noch N002 eine Kanonengiesserei, in welcher bei unserer Anwe- N003 senheit nur Munition, Kugeln, Bomben und Granaten N004 mit einer ausserordentlichen Sorgfalt gegossen wur- N005 den. — N001 Wir hatten am Vormittage den Blagodat in Be- N002 gleitung der Beamten des Ortes bestiegen und die N003 Werke besehen, und setzten sodann am Nachmittage N004 unsere Reise weiter fort. Ehe ich indessen diese N005 Gegend verlasse, sei es mir erlaubt, einige Bemer- N006 kungen über die geognostische Beschaffenheit der Um- N007 gegend aus dem erwähnten Aufsatze des Berghaupt- N008 manns Archipoff hinzuzufügen. N001 Die Hauptkette des Urals besteht in dem ganzen N002 Bezirke von Kuschwinsk aus Talkschiefer und Chlo- N003 ritschiefer, dessen Schichten von N. nach S. streichen N004 und ganz senkrecht stehen, oder unter steilem Win- N005 kel nach O. einfallen; Wald, Moräste und Dammerde N006 bedecken fast überall das Gestein, so dass es schwer N007 hält dasselbe entblösst zu sehen. Der Talkschiefer N008 erstreckt sich aber noch weit nach Osten und Westen N009 von der Hauptkette bis nach Serebrjansk, und ist hier N010 überall in den Thälern zu finden, wo man ihn durch N011 Schurfarbeiten, behufs der Auffindung von Goldsand N012 entblösst hat. N001 Ostwärts von dem Hauptrücken zieht sich ein N002 anderer, aus einzelnen Höhen bestehender Bergzug in N003 der Richtung von SSO. nach NNW. fort. Er fängt N004 7 Werste südlich von Barantschinsk mit dem Kun- N005 drawi Kamen (dem krausen Felsen) an, und ihm folgt N006 nördlich die Sinaja Gora (der blaue Berg), beides N007 Felsen, die man wie angeführt, von dem Blagodat aus N008 sehr deutlich sehen kann; dann folgt die Golaja Gora N009 (der nackte Berg), die Tolstaja Gora (der dicke Berg), N010 und die Lipowaja Gora (der Lindenberg), welcher N011 unmittelbar an dem Hüttenteiche von Barantschinsk N012 liegt; nördlich von diesem liegt noch in dieser Reihe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/383
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/383>, abgerufen am 22.11.2024.