N001 von weissem Feldspath eingemengt, die, von den N002 Blättchen des Chloritschiefers umschlossen, besonders N003 auf dem Querbruche zu erkennen waren; der Diorit- N004 porphyr bestand aus einer graulichweissen dichten N005 Grundmasse mit splittrigem Bruche, in welcher weisse N006 Krystalle von Albit, schwärlichgrüne Körner von Horn- N007 blende, und braune Schüppchen von Glimmer, alle N008 von sehr geringer Grösse eingewachsen waren. Die N009 Albitkrystalle zeichnen sich bei ihrer weissen Farbe N010 wenig von der Grundmasse aus, und sind daher bei N011 oberflächlicher Ansicht leicht zu übersehen, sie sind aber N012 sonst scharf begränzt, und zeigen die einspringenden N013 Winkel sehr deutlich; die Hornblendekörner sind oft N014 nur so klein, dass sie wie grüne Punkte erscheinen, N015 und der Glimmer findet sich immer in kleinen excen- N016 trischen Zusammenhäufungen. -- In dem Seifenwerke N017 standen wiederum Serpentin und Chloritschiefer N018 an, ersterer in dem südwestlichen, letzterer in dem N019 nordöstlichen Ende. Der Serpentin war grünlichgrau, N020 und enthielt kleine Parthien von graulichgrünem Talk N021 eingemengt, der Chloritschiefer lauchgrün und voller N022 kleiner Schüppchen von grünlichweissem Glimmer, wie N023 die Abänderung zwischen Newjansk und Tagilsk.
N001 Das Seifenwerk Wiluyskoi war seit 1824 bear- N002 beitet; der abgebaute Raum hatte eine Länge von N003 200 und eine Breite von 30 bis 40 Lachtern. Die N004 bauwürdige Schicht hatte eine Mächtigkeit von 1 1/4 bis N005 1 1/2 Lachter, ruhte unmittelbar auf anstehendem Gestein, N006 und war von einer 2 bis 7 Fuss mächtigen nicht bau- N007 würdigen Schicht bedeckt. Der Goldsand hatte ein N008 lehmartiges Ansehen; er enthielt eine grosse Menge N009 von Krystallen von Magneteisenerz von sehr verschie- N010 dener Grösse, von der Grösse einer Linie und darun- N011 ter bis zu der eines halben Zolles; die ersteren fan- N012 den sich am häufigsten, und waren meistens glattflä- N013 chig, die letztern oft an den Kanten abgerieben und N014 matt, im Bruch dagegen immer stark glänzend und
N001 von weissem Feldspath eingemengt, die, von den N002 Blättchen des Chloritschiefers umschlossen, besonders N003 auf dem Querbruche zu erkennen waren; der Diorit- N004 porphyr bestand aus einer graulichweissen dichten N005 Grundmasse mit splittrigem Bruche, in welcher weisse N006 Krystalle von Albit, schwärlichgrüne Körner von Horn- N007 blende, und braune Schüppchen von Glimmer, alle N008 von sehr geringer Grösse eingewachsen waren. Die N009 Albitkrystalle zeichnen sich bei ihrer weissen Farbe N010 wenig von der Grundmasse aus, und sind daher bei N011 oberflächlicher Ansicht leicht zu übersehen, sie sind aber N012 sonst scharf begränzt, und zeigen die einspringenden N013 Winkel sehr deutlich; die Hornblendekörner sind oft N014 nur so klein, dass sie wie grüne Punkte erscheinen, N015 und der Glimmer findet sich immer in kleinen excen- N016 trischen Zusammenhäufungen. — In dem Seifenwerke N017 standen wiederum Serpentin und Chloritschiefer N018 an, ersterer in dem südwestlichen, letzterer in dem N019 nordöstlichen Ende. Der Serpentin war grünlichgrau, N020 und enthielt kleine Parthien von graulichgrünem Talk N021 eingemengt, der Chloritschiefer lauchgrün und voller N022 kleiner Schüppchen von grünlichweissem Glimmer, wie N023 die Abänderung zwischen Newjansk und Tagilsk.
N001 Das Seifenwerk Wiluyskoi war seit 1824 bear- N002 beitet; der abgebaute Raum hatte eine Länge von N003 200 und eine Breite von 30 bis 40 Lachtern. Die N004 bauwürdige Schicht hatte eine Mächtigkeit von 1 ¼ bis N005 1 ½ Lachter, ruhte unmittelbar auf anstehendem Gestein, N006 und war von einer 2 bis 7 Fuss mächtigen nicht bau- N007 würdigen Schicht bedeckt. Der Goldsand hatte ein N008 lehmartiges Ansehen; er enthielt eine grosse Menge N009 von Krystallen von Magneteisenerz von sehr verschie- N010 dener Grösse, von der Grösse einer Linie und darun- N011 ter bis zu der eines halben Zolles; die ersteren fan- N012 den sich am häufigsten, und waren meistens glattflä- N013 chig, die letztern oft an den Kanten abgerieben und N014 matt, im Bruch dagegen immer stark glänzend und
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0354"xml:id="img_0354"n="320"/><p><lbn="N001"/>
von weissem Feldspath eingemengt, die, von den <lbn="N002"/>
Blättchen des Chloritschiefers umschlossen, besonders <lbn="N003"/>
auf dem Querbruche zu erkennen waren; der Diorit- <lbn="N004"/>
porphyr bestand aus einer graulichweissen dichten <lbn="N005"/>
Grundmasse mit splittrigem Bruche, in welcher weisse <lbn="N006"/>
Krystalle von Albit, schwärlichgrüne Körner von Horn- <lbn="N007"/>
blende, und braune Schüppchen von Glimmer, alle <lbn="N008"/>
von sehr geringer Grösse eingewachsen waren. Die <lbn="N009"/>
Albitkrystalle zeichnen sich bei ihrer weissen Farbe <lbn="N010"/>
wenig von der Grundmasse aus, und sind daher bei <lbn="N011"/>
oberflächlicher Ansicht leicht zu übersehen, sie sind aber <lbn="N012"/>
sonst scharf begränzt, und zeigen die einspringenden <lbn="N013"/>
Winkel sehr deutlich; die Hornblendekörner sind oft <lbn="N014"/>
nur so klein, dass sie wie grüne Punkte erscheinen, <lbn="N015"/>
und der Glimmer findet sich immer in kleinen excen- <lbn="N016"/>
trischen Zusammenhäufungen. — In dem Seifenwerke <lbn="N017"/>
standen wiederum Serpentin und Chloritschiefer <lbn="N018"/>
an, ersterer in dem südwestlichen, letzterer in dem <lbn="N019"/>
nordöstlichen Ende. Der Serpentin war grünlichgrau, <lbn="N020"/>
und enthielt kleine Parthien von graulichgrünem Talk <lbn="N021"/>
eingemengt, der Chloritschiefer lauchgrün und voller <lbn="N022"/>
kleiner Schüppchen von grünlichweissem Glimmer, wie <lbn="N023"/>
die Abänderung zwischen Newjansk und Tagilsk.</p><p><lbn="N001"/>
Das Seifenwerk Wiluyskoi war seit 1824 bear- <lbn="N002"/>
beitet; der abgebaute Raum hatte eine Länge von <lbn="N003"/>
200 und eine Breite von 30 bis 40 Lachtern. Die <lbn="N004"/>
bauwürdige Schicht hatte eine Mächtigkeit von 1 ¼ bis <lbn="N005"/>
1 ½ Lachter, ruhte unmittelbar auf anstehendem Gestein, <lbn="N006"/>
und war von einer 2 bis 7 Fuss mächtigen nicht bau- <lbn="N007"/>
würdigen Schicht bedeckt. Der Goldsand hatte ein <lbn="N008"/>
lehmartiges Ansehen; er enthielt eine grosse Menge <lbn="N009"/>
von Krystallen von Magneteisenerz von sehr verschie- <lbn="N010"/>
dener Grösse, von der Grösse einer Linie und darun- <lbn="N011"/>
ter bis zu der eines halben Zolles; die ersteren fan- <lbn="N012"/>
den sich am häufigsten, und waren meistens glattflä- <lbn="N013"/>
chig, die letztern oft an den Kanten abgerieben und <lbn="N014"/>
matt, im Bruch dagegen immer stark glänzend und</p></div></body></text></TEI>
[320/0354]
N001
von weissem Feldspath eingemengt, die, von den N002
Blättchen des Chloritschiefers umschlossen, besonders N003
auf dem Querbruche zu erkennen waren; der Diorit- N004
porphyr bestand aus einer graulichweissen dichten N005
Grundmasse mit splittrigem Bruche, in welcher weisse N006
Krystalle von Albit, schwärlichgrüne Körner von Horn- N007
blende, und braune Schüppchen von Glimmer, alle N008
von sehr geringer Grösse eingewachsen waren. Die N009
Albitkrystalle zeichnen sich bei ihrer weissen Farbe N010
wenig von der Grundmasse aus, und sind daher bei N011
oberflächlicher Ansicht leicht zu übersehen, sie sind aber N012
sonst scharf begränzt, und zeigen die einspringenden N013
Winkel sehr deutlich; die Hornblendekörner sind oft N014
nur so klein, dass sie wie grüne Punkte erscheinen, N015
und der Glimmer findet sich immer in kleinen excen- N016
trischen Zusammenhäufungen. — In dem Seifenwerke N017
standen wiederum Serpentin und Chloritschiefer N018
an, ersterer in dem südwestlichen, letzterer in dem N019
nordöstlichen Ende. Der Serpentin war grünlichgrau, N020
und enthielt kleine Parthien von graulichgrünem Talk N021
eingemengt, der Chloritschiefer lauchgrün und voller N022
kleiner Schüppchen von grünlichweissem Glimmer, wie N023
die Abänderung zwischen Newjansk und Tagilsk.
N001
Das Seifenwerk Wiluyskoi war seit 1824 bear- N002
beitet; der abgebaute Raum hatte eine Länge von N003
200 und eine Breite von 30 bis 40 Lachtern. Die N004
bauwürdige Schicht hatte eine Mächtigkeit von 1 ¼ bis N005
1 ½ Lachter, ruhte unmittelbar auf anstehendem Gestein, N006
und war von einer 2 bis 7 Fuss mächtigen nicht bau- N007
würdigen Schicht bedeckt. Der Goldsand hatte ein N008
lehmartiges Ansehen; er enthielt eine grosse Menge N009
von Krystallen von Magneteisenerz von sehr verschie- N010
dener Grösse, von der Grösse einer Linie und darun- N011
ter bis zu der eines halben Zolles; die ersteren fan- N012
den sich am häufigsten, und waren meistens glattflä- N013
chig, die letztern oft an den Kanten abgerieben und N014
matt, im Bruch dagegen immer stark glänzend und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:49:29Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.
Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/354>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.