Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
einer Richtung vollkommen spaltbar, und hat auf die- N002
ser Fläche starken Perlmutterglanz. Es ähnelt dem N003
Mohsschen Perlglimmer, doch habe ich es wegen der N004
geringen Menge, in welcher es sich an den Stücken N005
findet, die ich mitgebracht habe, nicht näher untersuchen N006
können. Der Zoisit findet sich von den genannten Mi- N007
neralien in der grössten Menge, und bildet eigentlich N008
die Ausfüllungsmasse der Gänge. Doch kommt er N009
mehr in der Mitte derselben vor, das rothe Mineral N010
dagegen mehr in schmalen Streifen an den Seiten, N011
und wo es fehlt findet sich ein Gemenge von Chlo- N012
ritblättchen und dem weissen glimmerartigen Mineral.

N001
Andere kleine Gänge bestehen nur aus Zoisit N002
und einem braunen Thone, der die Mitte der Gänge N003
ausfüllt. An den Gränzen mit dem Thone ist der N004
Zoisit krystallisirt; er hat hier eine gelbe Farbe; die N005
grössern Krystalle sind durchscheinend, die kleinern, N006
welche eine Länge von 1--11/2 Linien haben, voll- N007
kommen durchsichtig und ausserordentlich glatt und N008
glänzend.

N001
In noch andern kleinen Gängen die in diesem N002
schmirgelhaltigen Chloritschiefer aufsetzen, hat Herr N003
Dr. Fiedler im Jahre 1830 den schon S. 150 er- N004
wähnten Diaspor und mit ihm ein neues Mineral, den N005
Chloritoid gefunden 1). Da ich Gelegenheit hatte N006
in den Russischen Sammlungen viele Stücke des N007
Diaspor's zu sehen, und später auch die Stücke ken- N008
nen lernte, welche der Dr. Fiedler von seiner Reise N009
mitgebracht hatte, so halte ich es nicht für überflüssig, N010
hier noch eine nähere Beschreibung dieses seltenen N011
Minerals zu geben, da sie die vorhandenen Beschrei- N012
bungen ergänzt.

N001
Der Diaspor kommt nur undeutlich krystallisirt N002
vor; die Krystalle sind vierseitige rhomboidische Pris-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) S. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie, B.XXV, N002
S . 322 .

N001
einer Richtung vollkommen spaltbar, und hat auf die- N002
ser Fläche starken Perlmutterglanz. Es ähnelt dem N003
Mohsschen Perlglimmer, doch habe ich es wegen der N004
geringen Menge, in welcher es sich an den Stücken N005
findet, die ich mitgebracht habe, nicht näher untersuchen N006
können. Der Zoisit findet sich von den genannten Mi- N007
neralien in der grössten Menge, und bildet eigentlich N008
die Ausfüllungsmasse der Gänge. Doch kommt er N009
mehr in der Mitte derselben vor, das rothe Mineral N010
dagegen mehr in schmalen Streifen an den Seiten, N011
und wo es fehlt findet sich ein Gemenge von Chlo- N012
ritblättchen und dem weissen glimmerartigen Mineral.

N001
Andere kleine Gänge bestehen nur aus Zoisit N002
und einem braunen Thone, der die Mitte der Gänge N003
ausfüllt. An den Gränzen mit dem Thone ist der N004
Zoisit krystallisirt; er hat hier eine gelbe Farbe; die N005
grössern Krystalle sind durchscheinend, die kleinern, N006
welche eine Länge von 1—1½ Linien haben, voll- N007
kommen durchsichtig und ausserordentlich glatt und N008
glänzend.

N001
In noch andern kleinen Gängen die in diesem N002
schmirgelhaltigen Chloritschiefer aufsetzen, hat Herr N003
Dr. Fiedler im Jahre 1830 den schon S. 150 er- N004
wähnten Diaspor und mit ihm ein neues Mineral, den N005
Chloritoid gefunden 1). Da ich Gelegenheit hatte N006
in den Russischen Sammlungen viele Stücke des N007
Diaspor’s zu sehen, und später auch die Stücke ken- N008
nen lernte, welche der Dr. Fiedler von seiner Reise N009
mitgebracht hatte, so halte ich es nicht für überflüssig, N010
hier noch eine nähere Beschreibung dieses seltenen N011
Minerals zu geben, da sie die vorhandenen Beschrei- N012
bungen ergänzt.

N001
Der Diaspor kommt nur undeutlich krystallisirt N002
vor; die Krystalle sind vierseitige rhomboidische Pris-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) S. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie, B.XXV, N002
S . 322 .
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0283" xml:id="img_0283" n="249"/>
        <p><lb n="N001"/>
einer Richtung vollkommen spaltbar, und hat auf die-             <lb n="N002"/>
ser Fläche starken Perlmutterglanz. Es ähnelt dem             <lb n="N003"/>
Mohsschen Perlglimmer, doch habe ich es wegen der             <lb n="N004"/>
geringen Menge, in welcher es sich an den Stücken             <lb n="N005"/>
findet, die ich mitgebracht habe, nicht näher untersuchen             <lb n="N006"/>
können. Der Zoisit findet sich von den genannten Mi-             <lb n="N007"/>
neralien in der grössten Menge, und bildet eigentlich             <lb n="N008"/>
die Ausfüllungsmasse der Gänge. Doch kommt er             <lb n="N009"/>
mehr in der Mitte derselben vor, das rothe Mineral             <lb n="N010"/>
dagegen mehr in schmalen Streifen an den Seiten,             <lb n="N011"/>
und wo es fehlt findet sich ein Gemenge von Chlo-             <lb n="N012"/>
ritblättchen und dem weissen glimmerartigen Mineral.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Andere kleine Gänge bestehen nur aus Zoisit             <lb n="N002"/>
und einem braunen Thone, der die Mitte der Gänge             <lb n="N003"/>
ausfüllt. An den Gränzen mit dem Thone ist der             <lb n="N004"/>
Zoisit krystallisirt; er hat hier eine gelbe Farbe; die             <lb n="N005"/>
grössern Krystalle sind durchscheinend, die kleinern,             <lb n="N006"/>
welche eine Länge von 1&#x2014;1½ Linien haben, voll- <lb n="N007"/>
kommen durchsichtig und ausserordentlich glatt und             <lb n="N008"/>
glänzend.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In noch andern kleinen Gängen die in diesem             <lb n="N002"/>
schmirgelhaltigen Chloritschiefer aufsetzen, hat Herr             <lb n="N003"/>
Dr. Fiedler im Jahre 1830 den schon S. 150 er-             <lb n="N004"/>
wähnten Diaspor und mit ihm ein neues Mineral, den <lb n="N005"/>
Chloritoid gefunden 1). Da ich Gelegenheit hatte             <lb n="N006"/>
in den Russischen Sammlungen viele Stücke des             <lb n="N007"/>
Diaspor&#x2019;s zu sehen, und später auch die Stücke ken-             <lb n="N008"/>
nen lernte, welche der Dr. Fiedler von seiner Reise             <lb n="N009"/>
mitgebracht hatte, so halte ich es nicht für überflüssig,             <lb n="N010"/>
hier noch eine nähere Beschreibung dieses seltenen             <lb n="N011"/>
Minerals zu geben, da sie die vorhandenen Beschrei-             <lb n="N012"/>
bungen ergänzt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Diaspor kommt nur undeutlich krystallisirt             <lb n="N002"/>
vor; die Krystalle sind vierseitige rhomboidische Pris-</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) S. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie, B.XXV,             <lb n="N002"/>
S . 322 .</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[249/0283] N001 einer Richtung vollkommen spaltbar, und hat auf die- N002 ser Fläche starken Perlmutterglanz. Es ähnelt dem N003 Mohsschen Perlglimmer, doch habe ich es wegen der N004 geringen Menge, in welcher es sich an den Stücken N005 findet, die ich mitgebracht habe, nicht näher untersuchen N006 können. Der Zoisit findet sich von den genannten Mi- N007 neralien in der grössten Menge, und bildet eigentlich N008 die Ausfüllungsmasse der Gänge. Doch kommt er N009 mehr in der Mitte derselben vor, das rothe Mineral N010 dagegen mehr in schmalen Streifen an den Seiten, N011 und wo es fehlt findet sich ein Gemenge von Chlo- N012 ritblättchen und dem weissen glimmerartigen Mineral. N001 Andere kleine Gänge bestehen nur aus Zoisit N002 und einem braunen Thone, der die Mitte der Gänge N003 ausfüllt. An den Gränzen mit dem Thone ist der N004 Zoisit krystallisirt; er hat hier eine gelbe Farbe; die N005 grössern Krystalle sind durchscheinend, die kleinern, N006 welche eine Länge von 1—1½ Linien haben, voll- N007 kommen durchsichtig und ausserordentlich glatt und N008 glänzend. N001 In noch andern kleinen Gängen die in diesem N002 schmirgelhaltigen Chloritschiefer aufsetzen, hat Herr N003 Dr. Fiedler im Jahre 1830 den schon S. 150 er- N004 wähnten Diaspor und mit ihm ein neues Mineral, den N005 Chloritoid gefunden 1). Da ich Gelegenheit hatte N006 in den Russischen Sammlungen viele Stücke des N007 Diaspor’s zu sehen, und später auch die Stücke ken- N008 nen lernte, welche der Dr. Fiedler von seiner Reise N009 mitgebracht hatte, so halte ich es nicht für überflüssig, N010 hier noch eine nähere Beschreibung dieses seltenen N011 Minerals zu geben, da sie die vorhandenen Beschrei- N012 bungen ergänzt. N001 Der Diaspor kommt nur undeutlich krystallisirt N002 vor; die Krystalle sind vierseitige rhomboidische Pris- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) S. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie, B.XXV, N002 S . 322 .

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/283
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/283>, abgerufen am 22.11.2024.