Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.N001 [footnote reference] N001 1) Wer die Art gesehen hat, wie am Ural der Gold- und ebenso N002 der Platin-haltige Sand gewaschen wird, kann über den Ursprung der N003 Schüppchen metallischen Eisens, die man in diesem Sande gefunden N004 hat (vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 315), nicht zweifelhaft N005 sein. Man kann wohl ohne Bedenken annehmen, dass es Stückchen N006 Eisen sind, die sich von den Krücken beim Verwaschen des Goldes N007 in dem beschriebenen Kasten abgestossen haben. Auch ich fand bei N008 Untersuchung des gewaschenen Goldsandes von Schabrowskoi mehrere N009 solcher Eisen-Schüppchen. [footnote reference] N001 2 ) So wie hier fanden wir die meisten Goldwäschen, welche wir N002 am Ural besuchten. Sie sind, wie man aus dem Angegebenen sieht, N003 sehr einfach, und das mehr oder weniger vollständige Ausbringen des N004 Goldes hängt deshalb auch sehr von der Geschicklichkeit der Arbeiter N005 ab. Diese hat in der neuern Zeit zugenommen, und die Einrichtun- N006 gen selbst haben sich verbessert, daher es auch vorgekommen ist, dass N007 Goldsand, der in früherer Zeit verwaschen ist, später noch einmal N008 verwaschen wurde. Zuweilen fanden wir später die Waschwerke auch N009 in besonderen Häusern eingerichtet, die im Winter geheizt wurden, N001
11 N001 [footnote reference] N001 1) Wer die Art gesehen hat, wie am Ural der Gold- und ebenso N002 der Platin-haltige Sand gewaschen wird, kann über den Ursprung der N003 Schüppchen metallischen Eisens, die man in diesem Sande gefunden N004 hat (vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 315), nicht zweifelhaft N005 sein. Man kann wohl ohne Bedenken annehmen, dass es Stückchen N006 Eisen sind, die sich von den Krücken beim Verwaschen des Goldes N007 in dem beschriebenen Kasten abgestossen haben. Auch ich fand bei N008 Untersuchung des gewaschenen Goldsandes von Schabrowskoi mehrere N009 solcher Eisen-Schüppchen. [footnote reference] N001 2 ) So wie hier fanden wir die meisten Goldwäschen, welche wir N002 am Ural besuchten. Sie sind, wie man aus dem Angegebenen sieht, N003 sehr einfach, und das mehr oder weniger vollständige Ausbringen des N004 Goldes hängt deshalb auch sehr von der Geschicklichkeit der Arbeiter N005 ab. Diese hat in der neuern Zeit zugenommen, und die Einrichtun- N006 gen selbst haben sich verbessert, daher es auch vorgekommen ist, dass N007 Goldsand, der in früherer Zeit verwaschen ist, später noch einmal N008 verwaschen wurde. Zuweilen fanden wir später die Waschwerke auch N009 in besonderen Häusern eingerichtet, die im Winter geheizt wurden, N001
11 <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0195" xml:id="img_0195" n="161"/> <p><lb n="N001"/> findliche, einander gegenüberstehende Waschheerde 1). <lb n="N002"/> Die grösseren Geschiebe bleiben rein gewaschen in dem <lb n="N003"/> Kasten zurück, und werden nach vollendeter Wäsche <lb n="N004"/> sorgfältig untersucht, da sich unter ihnen zuweilen <lb n="N005"/> grössere Goldgeschiebe, auch Quarzstücke finden, in <lb n="N006"/> welchen Gold eingesprengt ist. Der durchgelaufene, <lb n="N007"/> feinere Sand wird aber auf den Waschheerden, über <lb n="N008"/> welche beständig Wasser fliesst, so lange mit Krücken <lb n="N009"/> immer wieder hinaufgeschoben, bis alle leichtere Theile <lb n="N010"/> fortgeführt und nur der Magneteisensand mit dem <lb n="N011"/> Golde zurückgeblieben ist. Diesen so weit gewaschenen <lb n="N012"/> Goldsand nennt man am Ural Schliech; er wird auf <lb n="N013"/> kleinere Waschheerde gebracht, und von geübteren <lb n="N014"/> Arbeitern gewaschen, wobei man sich gewöhnlich der <lb n="N015"/> Bürsten bedient, um den von dem Wasser herabge- <lb n="N016"/> führten Schliech immer wieder von neuem auf den <lb n="N017"/> Heerd hinaufzuschieben. Kleinere Parthien scheidet <lb n="N018"/> man auch auf hölzernen Waschschüsseln, indem man <lb n="N019"/> dieselben mit der linken Hand an einem Ende hält, <lb n="N020"/> und mit der Innern Seite der rechten Hand leise ge- <lb n="N021"/> gen das andere Ende klopft 2).</p> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) Wer die Art gesehen hat, wie am Ural der Gold- und ebenso <lb n="N002"/> der Platin-haltige Sand gewaschen wird, kann über den Ursprung der <lb n="N003"/> Schüppchen metallischen Eisens, die man in diesem Sande gefunden <lb n="N004"/> hat (vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 315), nicht zweifelhaft <lb n="N005"/> sein. Man kann wohl ohne Bedenken annehmen, dass es Stückchen <lb n="N006"/> Eisen sind, die sich von den Krücken beim Verwaschen des Goldes <lb n="N007"/> in dem beschriebenen Kasten abgestossen haben. Auch ich fand bei <lb n="N008"/> Untersuchung des gewaschenen Goldsandes von Schabrowskoi mehrere <lb n="N009"/> solcher Eisen-Schüppchen.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 2 ) So wie hier fanden wir die meisten Goldwäschen, welche wir <lb n="N002"/> am Ural besuchten. Sie sind, wie man aus dem Angegebenen sieht, <lb n="N003"/> sehr einfach, und das mehr oder weniger vollständige Ausbringen des <lb n="N004"/> Goldes hängt deshalb auch sehr von der Geschicklichkeit der Arbeiter <lb n="N005"/> ab. Diese hat in der neuern Zeit zugenommen, und die Einrichtun- <lb n="N006"/> gen selbst haben sich verbessert, daher es auch vorgekommen ist, dass <lb n="N007"/> Goldsand, der in früherer Zeit verwaschen ist, später noch einmal <lb n="N008"/> verwaschen wurde. Zuweilen fanden wir später die Waschwerke auch <lb n="N009"/> in besonderen Häusern eingerichtet, die im Winter geheizt wurden,</note> <fw type="sig" place="bottom"><lb n="N001"/> 11</fw> </div> </body> </text> </TEI> [161/0195]
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findliche, einander gegenüberstehende Waschheerde 1). N002
Die grösseren Geschiebe bleiben rein gewaschen in dem N003
Kasten zurück, und werden nach vollendeter Wäsche N004
sorgfältig untersucht, da sich unter ihnen zuweilen N005
grössere Goldgeschiebe, auch Quarzstücke finden, in N006
welchen Gold eingesprengt ist. Der durchgelaufene, N007
feinere Sand wird aber auf den Waschheerden, über N008
welche beständig Wasser fliesst, so lange mit Krücken N009
immer wieder hinaufgeschoben, bis alle leichtere Theile N010
fortgeführt und nur der Magneteisensand mit dem N011
Golde zurückgeblieben ist. Diesen so weit gewaschenen N012
Goldsand nennt man am Ural Schliech; er wird auf N013
kleinere Waschheerde gebracht, und von geübteren N014
Arbeitern gewaschen, wobei man sich gewöhnlich der N015
Bürsten bedient, um den von dem Wasser herabge- N016
führten Schliech immer wieder von neuem auf den N017
Heerd hinaufzuschieben. Kleinere Parthien scheidet N018
man auch auf hölzernen Waschschüsseln, indem man N019
dieselben mit der linken Hand an einem Ende hält, N020
und mit der Innern Seite der rechten Hand leise ge- N021
gen das andere Ende klopft 2).
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1) Wer die Art gesehen hat, wie am Ural der Gold- und ebenso N002
der Platin-haltige Sand gewaschen wird, kann über den Ursprung der N003
Schüppchen metallischen Eisens, die man in diesem Sande gefunden N004
hat (vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 315), nicht zweifelhaft N005
sein. Man kann wohl ohne Bedenken annehmen, dass es Stückchen N006
Eisen sind, die sich von den Krücken beim Verwaschen des Goldes N007
in dem beschriebenen Kasten abgestossen haben. Auch ich fand bei N008
Untersuchung des gewaschenen Goldsandes von Schabrowskoi mehrere N009
solcher Eisen-Schüppchen.
[footnote reference] N001
2 ) So wie hier fanden wir die meisten Goldwäschen, welche wir N002
am Ural besuchten. Sie sind, wie man aus dem Angegebenen sieht, N003
sehr einfach, und das mehr oder weniger vollständige Ausbringen des N004
Goldes hängt deshalb auch sehr von der Geschicklichkeit der Arbeiter N005
ab. Diese hat in der neuern Zeit zugenommen, und die Einrichtun- N006
gen selbst haben sich verbessert, daher es auch vorgekommen ist, dass N007
Goldsand, der in früherer Zeit verwaschen ist, später noch einmal N008
verwaschen wurde. Zuweilen fanden wir später die Waschwerke auch N009
in besonderen Häusern eingerichtet, die im Winter geheizt wurden,
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