Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Leute gegen jhnen/ weil sie so schön von gestalt we- Jm Wasser Gange aber/ waren auch erschreck- Von dannen kamen wir in ein Jndianischen hen/
Leute gegen jhnen/ weil ſie ſo ſchoͤn von geſtalt we- Jm Waſſer Gange aber/ waren auch erſchreck- Von dannen kamen wir in ein Jndianiſchen hen/
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Leute gegen jhnen/ weil ſie ſo ſchoͤn von geſtalt we-
ren in/ lieb entbrandten/ vnnd jhre Vnzucht ſo
lange mit den Waſſernixen trieben/ biß jhnen die
Seele außfuhr. Derſelben Weiber fiengē wir zwey/
welche ſehr ſchoͤn vnnd weiſſe Haut hatten/ vnnd
Gelbe lange Haare vber den Ruͤcken hangen/ wie
die Nymphæ gemahlet werden.
Jm Waſſer Gange aber/ waren auch erſchreck-
liche Thier. Von welchen ich dir nicht habe ſchrei-
ben wollen. Damit du nicht meinen ſolteſt/ ich
wolte dir mit Fabeln/ einen blawen Dunſt fuͤr die
Augen machen/ ohne das dieſelbe bey der Stad
Orite vnd Solis, aus dem Euphrate oder Phrat/
nach dem Suͤdwind herauſſer gehen. Derſel-
ben beyden Waſſer Vfer/ ſind ſo weit von einan-
der/ das man von einem zum andern nicht ſehen
kan.
Von dannen kamen wir in ein Jndianiſchen
Flecken/ da wir denn von etlichen from̃en alten wei-
bern bericht bekamen. Dieſelben fuͤhretē vns recht/
vnd ſagten/ wenn wir wiederumb zum Koͤnig Poro
in Phaſiacen wolten/ ſo muͤſten wir durch die Ca-
ſpiſche Pforten reiſen. Wir aber traweten jhnen
nit/ vnd meinten allzeit/ es were ein betrug dahindē/
vnd zoͤgen jmmer dem Oſtwind nach/ kamen aber
an ſchedliche boͤſe Thier/ welche forn auff der Stirn
lange Knochen hatten/ wie Schwerter heraus ſte-
hen/
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