Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.meiner guten freunde vnd Kriegsleut folgeten/ hies Welche weis denn des Mons Baum in der nacht Da ward ich gewar das der herrlichste Bal- Mitten in diesem Lustwalde/ stunden die gehei- über F
meiner guten freunde vnd Kriegsleut folgeten/ hies Welche weis deñ des Mons Baum in der nacht Da ward ich gewar das der herrlichſte Bal- Mitten in dieſem Luſtwalde/ ſtunden die gehei- uͤber F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0043" n="33"/> meiner guten freunde vnd Kriegsleut folgeten/ hies<lb/> er vns vnſere Ringe/ Kleider vnd Schuch/ abziehen/<lb/> vnd zuuor ablegen/ worin ich denn dieſem Man ge-<lb/> horchte/ damit ich alle Ceremonien hielte Es moͤcht<lb/> jrgend vmb die eilffte ſtunde deſſelben tages ſein/ da<lb/> wartet der Prieſter bis die Sonne vnterginge. Deñ<lb/> er ſagte/ das der Sonnen Baum redete/ vnd ant-<lb/> wort gebe/ ſo bald die Sonne auff oder vnter zu-<lb/> gehen anfienge.</p><lb/> <p>Welche weis deñ des Mons Baum in der nacht<lb/> mit des Mons ſchein auch hielte. Dieſe red aber<lb/> daucht mich einer Luͤgen ehnlicher/ denn der War-<lb/> heit. Fieng derowegen an/ dieweil das luſt Weld-<lb/> lein durch zu ſpatzieren/ welches mit einer ſchlech-<lb/> ten Wand bemauret war.</p><lb/> <p>Da ward ich gewar das der herrlichſte Bal-<lb/> ſam/ mit einem vberaus ſuͤſſen geruch/ aus allen<lb/> Zweigen/ in groſſer menge heraus floß. Welcher ge-<lb/> ruch mir ſo wol gefiel/ das ich auch ein luſt dazu<lb/> krieg. Vnd nam auch aus den Rinden der Jndia-<lb/> ner Speiß/ vnd aß dauon/ des gleichen thaten auch<lb/> meine Gefehrten.</p><lb/> <p>Mitten in dieſem Luſtwalde/ ſtunden die gehei-<lb/> ligte Beume/ eben als Cypreſſenbeume/ mit Zwei-<lb/> gen vnd Laube geſtalt/ waren in die hundert Schuch<lb/> hoch. Welche die Jndianer <hi rendition="#aq">Bebrianen,</hi> das iſt/ der<lb/> Altvaͤter Beume nennen. Als ich mich nun dar-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><fw place="bottom" type="catch">uͤber</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0043]
meiner guten freunde vnd Kriegsleut folgeten/ hies
er vns vnſere Ringe/ Kleider vnd Schuch/ abziehen/
vnd zuuor ablegen/ worin ich denn dieſem Man ge-
horchte/ damit ich alle Ceremonien hielte Es moͤcht
jrgend vmb die eilffte ſtunde deſſelben tages ſein/ da
wartet der Prieſter bis die Sonne vnterginge. Deñ
er ſagte/ das der Sonnen Baum redete/ vnd ant-
wort gebe/ ſo bald die Sonne auff oder vnter zu-
gehen anfienge.
Welche weis deñ des Mons Baum in der nacht
mit des Mons ſchein auch hielte. Dieſe red aber
daucht mich einer Luͤgen ehnlicher/ denn der War-
heit. Fieng derowegen an/ dieweil das luſt Weld-
lein durch zu ſpatzieren/ welches mit einer ſchlech-
ten Wand bemauret war.
Da ward ich gewar das der herrlichſte Bal-
ſam/ mit einem vberaus ſuͤſſen geruch/ aus allen
Zweigen/ in groſſer menge heraus floß. Welcher ge-
ruch mir ſo wol gefiel/ das ich auch ein luſt dazu
krieg. Vnd nam auch aus den Rinden der Jndia-
ner Speiß/ vnd aß dauon/ des gleichen thaten auch
meine Gefehrten.
Mitten in dieſem Luſtwalde/ ſtunden die gehei-
ligte Beume/ eben als Cypreſſenbeume/ mit Zwei-
gen vnd Laube geſtalt/ waren in die hundert Schuch
hoch. Welche die Jndianer Bebrianen, das iſt/ der
Altvaͤter Beume nennen. Als ich mich nun dar-
uͤber
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