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Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.

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werden. Daher kömpt es/ das viel ohne schew sagen/ wie die
Sternen vom Himmel gefallen sein/ des H E R R E N
Christi Wort zu bestetigen.

Darauff ist zuwissen/ das aus keiner glaub wirdigen
Historia zubeweisen/ das jemahls ein rechter Stern were vom
Himmel gefallen. Sondern/ die Sternen die vom heiligen
Job/ Propheten/ Heyden vnnd andern beschrieben sind/
stehen noch am Himmel. Vnd bleibt dabey wie der 147.
Psalm saget. Der HErr zehlet die Sternen/ vnd nennet sie
alle mit Namen. Vnd Job. 9. Er spricht zur Sonnen/ so
gehet sie nicht auff/ vnd versiegelt die Sternen.

Es ist auch gewiß/ das die fallenden vnd schiessenden
Fewer keine Sternen/ sondern feiste Dünste sein/ in der
Lufft entzündet vnd verbrant. Denn wenn ein rechter Stern
fallen solte/ würde er die gantze Erd bedecken.

Wie aber Gott zu seiner zeit am Himmel newe Sternen
macht/ als auch zu vnser zeit geschehen ist. Das im Jahr
72. von dem 8. Nouembris ein newer herrlicher Stern/ dem
Iupiter gleich/ sich lange zeit vnter den andern Sternen in re-
gione A Etheria
vnd der Cassiopeia stuel/ sehen lies/ das alle
Gelerten zuuor vmmüglich geacht haben.

Also ist Gottes Allmacht nicht benommen/ Sternen
vergehn oder fallen zu lassen. Wie auch die Himmel selbst zer-
gehen werden mit grossem krachen/ vnd die Element für hitze
schmeltzen/ wie Petrus sagt/ 2. Cap. 3. Vnd darff dazu vn-
ser Lügensternen durchaus nicht. Das wir der warheit zu
steur/ vnd den vnwissenden zur Lehr vnd nachrichtung allhie-
auch haben berichten wollen.

Das

werden. Daher koͤmpt es/ das viel ohne ſchew ſagen/ wie die
Sternen vom Himmel gefallen ſein/ des H E R R E N
Chriſti Wort zu beſtetigen.

Darauff iſt zuwiſſen/ das aus keiner glaub wirdigen
Hiſtoria zubeweiſen/ das jemahls ein rechter Stern were vom
Himmel gefallen. Sondern/ die Sternen die vom heiligen
Job/ Propheten/ Heyden vnnd andern beſchrieben ſind/
ſtehen noch am Himmel. Vnd bleibt dabey wie der 147.
Pſalm ſaget. Der HErr zehlet die Sternen/ vnd nennet ſie
alle mit Namen. Vnd Job. 9. Er ſpricht zur Sonnen/ ſo
gehet ſie nicht auff/ vnd verſiegelt die Sternen.

Es iſt auch gewiß/ das die fallenden vnd ſchieſſenden
Fewer keine Sternen/ ſondern feiſte Duͤnſte ſein/ in der
Lufft entzuͤndet vnd verbrant. Denn wenn ein rechter Stern
fallen ſolte/ wuͤrde er die gantze Erd bedecken.

Wie aber Gott zu ſeiner zeit am Himmel newe Sternen
macht/ als auch zu vnſer zeit geſchehen iſt. Das im Jahr
72. von dem 8. Nouembris ein newer herrlicher Stern/ dem
Iupiter gleich/ ſich lange zeit vnter den andern Sternẽ in re-
gione A Etheria
vnd der Caſsiopeia ſtuel/ ſehen lies/ das alle
Gelerten zuuor vmmuͤglich geacht haben.

Alſo iſt Gottes Allmacht nicht benommen/ Sternen
vergehn oder fallen zu laſſen. Wie auch die Himmel ſelbſt zer-
gehen werden mit groſſem krachen/ vnd die Element fuͤr hitze
ſchmeltzen/ wie Petrus ſagt/ 2. Cap. 3. Vnd darff dazu vn-
ſer Luͤgenſternen durchaus nicht. Das wir der warheit zu
ſteur/ vnd den vnwiſſenden zur Lehr vnd nachrichtung allhie-
auch haben berichten wollen.

Das
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[247/0257] werden. Daher koͤmpt es/ das viel ohne ſchew ſagen/ wie die Sternen vom Himmel gefallen ſein/ des H E R R E N Chriſti Wort zu beſtetigen. Darauff iſt zuwiſſen/ das aus keiner glaub wirdigen Hiſtoria zubeweiſen/ das jemahls ein rechter Stern were vom Himmel gefallen. Sondern/ die Sternen die vom heiligen Job/ Propheten/ Heyden vnnd andern beſchrieben ſind/ ſtehen noch am Himmel. Vnd bleibt dabey wie der 147. Pſalm ſaget. Der HErr zehlet die Sternen/ vnd nennet ſie alle mit Namen. Vnd Job. 9. Er ſpricht zur Sonnen/ ſo gehet ſie nicht auff/ vnd verſiegelt die Sternen. Es iſt auch gewiß/ das die fallenden vnd ſchieſſenden Fewer keine Sternen/ ſondern feiſte Duͤnſte ſein/ in der Lufft entzuͤndet vnd verbrant. Denn wenn ein rechter Stern fallen ſolte/ wuͤrde er die gantze Erd bedecken. Wie aber Gott zu ſeiner zeit am Himmel newe Sternen macht/ als auch zu vnſer zeit geſchehen iſt. Das im Jahr 72. von dem 8. Nouembris ein newer herrlicher Stern/ dem Iupiter gleich/ ſich lange zeit vnter den andern Sternẽ in re- gione A Etheria vnd der Caſsiopeia ſtuel/ ſehen lies/ das alle Gelerten zuuor vmmuͤglich geacht haben. Alſo iſt Gottes Allmacht nicht benommen/ Sternen vergehn oder fallen zu laſſen. Wie auch die Himmel ſelbſt zer- gehen werden mit groſſem krachen/ vnd die Element fuͤr hitze ſchmeltzen/ wie Petrus ſagt/ 2. Cap. 3. Vnd darff dazu vn- ſer Luͤgenſternen durchaus nicht. Das wir der warheit zu ſteur/ vnd den vnwiſſenden zur Lehr vnd nachrichtung allhie- auch haben berichten wollen. Das

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Zitationshilfe: Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603/257>, abgerufen am 24.11.2024.