Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.dreissig jahr lang meine Speiß gebracht/ vnd ha- sungen
dreiſsig jahr lang meine Speiß gebracht/ vnd ha- ſungen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0206" n="196"/> dreiſsig jahr lang meine Speiß gebracht/ vnd ha-<lb/> be alſo alle tag daß dritte theil von dem Fiſche geſ-<lb/> ſen/ vnd ſonſt keinen troſt gehabt von der gnade<lb/> Gottes/ ohne des Sontags leufft ein wenig Waſ-<lb/> ſer aus dieſem Stein/ da neme ich von in mein<lb/> feßlein/ zu meiner Hende werck. Nach dreiſsig<lb/> jahren fand ich dieſe zwey hoͤlen/ vnd dieſen Brun/<lb/> vnd habe hie 40. jahr gelebet/ ohne anderer Speiß:<lb/> Vnd war 50 jahr in meinem Vaterland/ vnd bin<lb/> alt 90. jahr/ vnd ſol hie meinen letzten tag erwar-<lb/> ten. Nemet von dieſem Brunn in ewer feßlein/<lb/> denn jhr habt noch 40. tag zu fahren biß zu der Jn-<lb/> ſel/ da jhr ewer Oſtern zu halten pfleget. Darnach<lb/> ſolt jhr fahren in das gelobte Land/ vnd da 40. tag<lb/> bleiben. Darnach ſol euch der ewige Gott wieder<lb/> beleiten in ewer Vaterland/ da jhr herkommen ſeid.<lb/> Da nam er von dem alten Mann den Stgen/ vnd<lb/> fuhr mit ſeinen Bruͤdern nach Mittage werts/ die<lb/> gantze Faſten vber/ vnd hatten nur das Waſſer/<lb/> das brauchten ſie vmb den dritten tag/ vnd blieben<lb/> froͤlich ohne Hunger vnd Durſt. Darnach kamen<lb/> ſie in die Jnſel jhres Schaffners/ der lieff jhnen<lb/> entgegen mit außgereckten Henden/ vnd begingen<lb/> da den Gottesdienſt. Vnd der Verwalter berei-<lb/> tet jhnen die Abendmalzeit/ vnd fuhren darnach<lb/> von dannen/ vnd der Mann mit jhnen/ vnd kamen<lb/> auff den Fiſch/ der lage an ſeiner vorigen ſiete/ da<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſungen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0206]
dreiſsig jahr lang meine Speiß gebracht/ vnd ha-
be alſo alle tag daß dritte theil von dem Fiſche geſ-
ſen/ vnd ſonſt keinen troſt gehabt von der gnade
Gottes/ ohne des Sontags leufft ein wenig Waſ-
ſer aus dieſem Stein/ da neme ich von in mein
feßlein/ zu meiner Hende werck. Nach dreiſsig
jahren fand ich dieſe zwey hoͤlen/ vnd dieſen Brun/
vnd habe hie 40. jahr gelebet/ ohne anderer Speiß:
Vnd war 50 jahr in meinem Vaterland/ vnd bin
alt 90. jahr/ vnd ſol hie meinen letzten tag erwar-
ten. Nemet von dieſem Brunn in ewer feßlein/
denn jhr habt noch 40. tag zu fahren biß zu der Jn-
ſel/ da jhr ewer Oſtern zu halten pfleget. Darnach
ſolt jhr fahren in das gelobte Land/ vnd da 40. tag
bleiben. Darnach ſol euch der ewige Gott wieder
beleiten in ewer Vaterland/ da jhr herkommen ſeid.
Da nam er von dem alten Mann den Stgen/ vnd
fuhr mit ſeinen Bruͤdern nach Mittage werts/ die
gantze Faſten vber/ vnd hatten nur das Waſſer/
das brauchten ſie vmb den dritten tag/ vnd blieben
froͤlich ohne Hunger vnd Durſt. Darnach kamen
ſie in die Jnſel jhres Schaffners/ der lieff jhnen
entgegen mit außgereckten Henden/ vnd begingen
da den Gottesdienſt. Vnd der Verwalter berei-
tet jhnen die Abendmalzeit/ vnd fuhren darnach
von dannen/ vnd der Mann mit jhnen/ vnd kamen
auff den Fiſch/ der lage an ſeiner vorigen ſiete/ da
ſungen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |