Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.vnd mir folgeten/ weil sie des geraubten Goldes Aber wie es gemeinlich im glück zu gehet/ das sterben.
vnd mir folgeten/ weil ſie des geraubten Goldes Aber wie es gemeinlich im gluͤck zu gehet/ das ſterben.
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vnd mir folgeten/ weil ſie des geraubten Goldes
vnd Perlen nicht eine geringe Beut mit ſich fuͤhre-
ten/ vnd zu befuͤrchten were/ das der Feind ſich ver-
ſtackt hette/ vñ drauff laurete/ wie Er ſein verlohren
gut jhnen wieder abjagen moͤchte/ vnnd zwar die
Kriegsleut waren ſo reich worden/ das ſie des Gol-
des laſt kaum tragen koͤnten. Dazu waren die Har-
niſch vnd Ruͤſtung auch ſchwer zu tragen/ denn ich
hatte ſie alle mit einander mit gantz vberguͤldeten
Harniſch gezieret/ vnd zog alſo das gantze Heer mit
dem Goldglantz/ wie ein hauffen leuchtende
Sternen voran/ vnnd ich folgete mit den Fahnen
vnd Feldzeichen hernach/ vnd war an dem Kriegs-
volck eine herrliche luſt zu ſehen/ das beydes an
pracht vnd Macht bey andern Voͤlckern desglei-
chen nicht zu finden war/ Jch zwar als ich mein
Gluͤck betrachtet/ das ich mit ſolcher herrlicher an-
zahl der jungen Manſchafft begabt war/ hatte eine
groſſe freude daran.
Aber wie es gemeinlich im gluͤck zu gehet/ das
vngluͤck nicht weit dauon iſt/ begunten wir gros
noth durſtes halben zu leiden. Vnd als ich den durſt
nicht lenger dulden kunte/ kompt ein Knecht/ Zephi-
rus genant/ gelauffen/ bringt mir eine Sturmhau-
be mit Waſſer/ ſo Er aus einē holen Stein geſchepf-
fet hatte. Ob er gleich ſelber bald verduͤrſtet war/
wolte dennoch lieber mein leben erhalten/ vnd ſelber
ſterben.
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