Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Darnach ging er mit seinen Brüdern zu jhrem Darnach kamen sie zu jhrem Schiff/ vnnd da gen
Darnach ging er mit ſeinen Bruͤdern zu jhrem Darnach kamen ſie zu jhrem Schiff/ vnnd da gen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="162"/> Darnach ging er mit ſeinen Bruͤdern zu jhrem<lb/> Schiff. Da ſagt er: Niemand neme etwas von<lb/> dieſer Jnſel. Da ſagten ſie: Daß ſey ferne von vns/<lb/> daß wir vnſere reiſe mit Dieberey beflecken wolten.<lb/> Da ſprach er: Siehet/ vnſer Bruder hat den Sil-<lb/> bern Zaum in ſeinem buſen/ da fiel jhm der Bru-<lb/> der zu fuß/ vnd ſprach: Jch habe geſuͤndiget/ vergib<lb/> mir das/ vnd bitte vor meine Seele. Da fielen ſie<lb/> alle auff die Erden/ vnnd baten fuͤr jhn. Darnach<lb/> ſtunden ſie wider auff/ vnd huben den Bruder auch<lb/> auff. Da ſprang aus ſeinem buſen/ ein klein Mohr<lb/> Menlein/ rieff vnd ſprach: Du Mann Gottes/<lb/> warumb treibſtu mich aus meiner wohnung/ die ich<lb/> ſieben jahr beſeſſen hab? <hi rendition="#aq">S. Brandanus</hi> ſprach: Jch<lb/> gebiete dir bey dem Nahmen Jheſu Chriſti/ daß du<lb/> keinen Menſchen mehr betriegeſt/ biß an den Juͤng-<lb/> ſten Tag/ vnd ſprach als denn zu dem Bruder: Nim<lb/> zu dir den Leib vnſers HErrn/ denn hier ſoll deine<lb/> Seel aus dir fahren/ vnd dein Leib ſol hie begraben<lb/> werden. Da nam er zu ſich/ vnſers HErrn Leib/<lb/> vnd ſeine Seel ward angenommen/ von den Heili-<lb/> gen Engeln/ vnd in daß Ewige Leben gefuͤhret/ daß<lb/> es alle Bruͤder ſahen. Da begruben ſie ſeinen Leib.</p><lb/> <p>Darnach kamen ſie zu jhrem Schiff/ vnnd da<lb/> kam ein Juͤngling/ mit einem Korb voll Brot/ vnd<lb/> mit einer Kanne Waſſers/ vnd ſprach: Nemet von<lb/> ewrem Knecht den Segen/ jhr habt noch einen lan-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0172]
Darnach ging er mit ſeinen Bruͤdern zu jhrem
Schiff. Da ſagt er: Niemand neme etwas von
dieſer Jnſel. Da ſagten ſie: Daß ſey ferne von vns/
daß wir vnſere reiſe mit Dieberey beflecken wolten.
Da ſprach er: Siehet/ vnſer Bruder hat den Sil-
bern Zaum in ſeinem buſen/ da fiel jhm der Bru-
der zu fuß/ vnd ſprach: Jch habe geſuͤndiget/ vergib
mir das/ vnd bitte vor meine Seele. Da fielen ſie
alle auff die Erden/ vnnd baten fuͤr jhn. Darnach
ſtunden ſie wider auff/ vnd huben den Bruder auch
auff. Da ſprang aus ſeinem buſen/ ein klein Mohr
Menlein/ rieff vnd ſprach: Du Mann Gottes/
warumb treibſtu mich aus meiner wohnung/ die ich
ſieben jahr beſeſſen hab? S. Brandanus ſprach: Jch
gebiete dir bey dem Nahmen Jheſu Chriſti/ daß du
keinen Menſchen mehr betriegeſt/ biß an den Juͤng-
ſten Tag/ vnd ſprach als denn zu dem Bruder: Nim
zu dir den Leib vnſers HErrn/ denn hier ſoll deine
Seel aus dir fahren/ vnd dein Leib ſol hie begraben
werden. Da nam er zu ſich/ vnſers HErrn Leib/
vnd ſeine Seel ward angenommen/ von den Heili-
gen Engeln/ vnd in daß Ewige Leben gefuͤhret/ daß
es alle Bruͤder ſahen. Da begruben ſie ſeinen Leib.
Darnach kamen ſie zu jhrem Schiff/ vnnd da
kam ein Juͤngling/ mit einem Korb voll Brot/ vnd
mit einer Kanne Waſſers/ vnd ſprach: Nemet von
ewrem Knecht den Segen/ jhr habt noch einen lan-
gen
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