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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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lichen Waaren handeln, auf der Messe erschei-
nen würden, ob eine vorher publicirte Kleider-
Ordnung solchem Unheil entgegen gehe, wie ei-
ne proportionirliche Zoll-Rolle dießfalls einzu-
richten, gute Meß-Ordnung zu machen; ob
die gesetzte Meß-Zeit auch bequem falle, nicht so-
wohl in Absicht, nah als entlegnen, als wenn
nemlich zu der in der Messe am meisten benö-
thigten Waaren, die Sachen in des Fremden
seinem Lande verstochen, daß er sie nicht mehr
frisch zu Lande oder Wasser anschaffen kan, und
daher der Meß-Ort nehmen muß, was den
Fremden zu Hause übrig geblieben, und sonst
niemand hat kauffen wollen, oder ob die Sa-
chen die Abführer der in der Messe gekaufften
Waaren verhindert; ob die angelegte Messe
nicht auf eine kurtz vorhergegangene principa-
le
re und mehr frequentirte Folge, und weil in
solcher ieder seine provision schon einge kaufft,
ihm in dieser nichts mehr fehle; oder ob derje-
nige, welcher auf der vorhergehenden Messe
Verkäuffer gewesen, und dessen beste Waaren
ausgesucht worden, auf diese nachfolgende nur
den Rest und Ausschuß bringe.

§. 33. Wenn nun ein Landes-Herr siehet,
daß die Convenienz und Gelegenheit des Or-
tes verstattet, daß eine Messe angeleget werde,
so muß er hernach auf die Mittel bedacht seyn,

durch



lichen Waaren handeln, auf der Meſſe erſchei-
nen wuͤrden, ob eine vorher publicirte Kleider-
Ordnung ſolchem Unheil entgegen gehe, wie ei-
ne proportionirliche Zoll-Rolle dießfalls einzu-
richten, gute Meß-Ordnung zu machen; ob
die geſetzte Meß-Zeit auch bequem falle, nicht ſo-
wohl in Abſicht, nah als entlegnen, als wenn
nemlich zu der in der Meſſe am meiſten benoͤ-
thigten Waaren, die Sachen in des Fremden
ſeinem Lande verſtochen, daß er ſie nicht mehr
friſch zu Lande oder Waſſer anſchaffen kan, und
daher der Meß-Ort nehmen muß, was den
Fremden zu Hauſe uͤbrig geblieben, und ſonſt
niemand hat kauffen wollen, oder ob die Sa-
chen die Abfuͤhrer der in der Meſſe gekaufften
Waaren verhindert; ob die angelegte Meſſe
nicht auf eine kurtz vorhergegangene principa-
le
re und mehr frequentirte Folge, und weil in
ſolcher ieder ſeine proviſion ſchon einge kaufft,
ihm in dieſer nichts mehr fehle; oder ob derje-
nige, welcher auf der vorhergehenden Meſſe
Verkaͤuffer geweſen, und deſſen beſte Waaren
ausgeſucht worden, auf dieſe nachfolgende nur
den Reſt und Ausſchuß bringe.

§. 33. Wenn nun ein Landes-Herr ſiehet,
daß die Convenienz und Gelegenheit des Or-
tes verſtattet, daß eine Meſſe angeleget werde,
ſo muß er hernach auf die Mittel bedacht ſeyn,

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[952/0972] lichen Waaren handeln, auf der Meſſe erſchei- nen wuͤrden, ob eine vorher publicirte Kleider- Ordnung ſolchem Unheil entgegen gehe, wie ei- ne proportionirliche Zoll-Rolle dießfalls einzu- richten, gute Meß-Ordnung zu machen; ob die geſetzte Meß-Zeit auch bequem falle, nicht ſo- wohl in Abſicht, nah als entlegnen, als wenn nemlich zu der in der Meſſe am meiſten benoͤ- thigten Waaren, die Sachen in des Fremden ſeinem Lande verſtochen, daß er ſie nicht mehr friſch zu Lande oder Waſſer anſchaffen kan, und daher der Meß-Ort nehmen muß, was den Fremden zu Hauſe uͤbrig geblieben, und ſonſt niemand hat kauffen wollen, oder ob die Sa- chen die Abfuͤhrer der in der Meſſe gekaufften Waaren verhindert; ob die angelegte Meſſe nicht auf eine kurtz vorhergegangene principa- lere und mehr frequentirte Folge, und weil in ſolcher ieder ſeine proviſion ſchon einge kaufft, ihm in dieſer nichts mehr fehle; oder ob derje- nige, welcher auf der vorhergehenden Meſſe Verkaͤuffer geweſen, und deſſen beſte Waaren ausgeſucht worden, auf dieſe nachfolgende nur den Reſt und Ausſchuß bringe. §. 33. Wenn nun ein Landes-Herr ſiehet, daß die Convenienz und Gelegenheit des Or- tes verſtattet, daß eine Meſſe angeleget werde, ſo muß er hernach auf die Mittel bedacht ſeyn, durch

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 952. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/972>, abgerufen am 22.11.2024.