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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Straffe anhalten lasse, daß iedweder von seinen
Bäumen, Hecken und Gesträuchen die vorhan-
denen Raupen-Nester fleißig ablese und ver-
brenne, keinesweges aber in die fliessenden oder
stehenden Wasser werffe, die nachläßigen und
widerspenstigen sind durch gehörige Zwangs-
Mittel dazu anzuhalten. Siehe Churfürstlich
Brandenburgisch Patent von Anno 1681.

§. 22. Weil es auch in manchen Provin-
tzien einigen Flecken und Dörffern an Wiese-
wachs und Grasung fehlet, dergestalt, daß der
geringe Acker wegen Mangelung des Düngers
nicht gebührend zu Nutzen stehet, so aber gesche-
hen könte, wenn man mehr Wiesewachs an-
bauete, und also mehr Vieh hielte, so wäre nö-
thig, daß die Einwohner und Acker-Leute sich
auf das Klee- und Heusaamen-Säen beflissen,
dazu einige Stücke gut Land aussuchten, und
dadurch das dürre soulagirten, welches gesche-
hen könte, wenn man mehr Wiesewachs an-
bauete, und Wiesen aus dürren Heiden machte.
Man muß die Heiden ein wenig vor Winters
eben machen, ausräumen, und von allen Stei-
nen, Sträuchen, Büschen, Disteln, Dorn-He-
cken und Brombeer-Stauden mit sammt den
Wurtzeln wohl reinigen, und hernach gantz
subtil ackern lassen; Das Ackern aber muß
zum zweyten mahl in die Länge, und zwey oder

drey
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Straffe anhalten laſſe, daß iedweder von ſeinen
Baͤumen, Hecken und Geſtraͤuchen die vorhan-
denen Raupen-Neſter fleißig ableſe und ver-
brenne, keinesweges aber in die flieſſenden oder
ſtehenden Waſſer werffe, die nachlaͤßigen und
widerſpenſtigen ſind durch gehoͤrige Zwangs-
Mittel dazu anzuhalten. Siehe Churfuͤrſtlich
Brandenburgiſch Patent von Anno 1681.

§. 22. Weil es auch in manchen Provin-
tzien einigen Flecken und Doͤrffern an Wieſe-
wachs und Graſung fehlet, dergeſtalt, daß der
geringe Acker wegen Mangelung des Duͤngers
nicht gebuͤhrend zu Nutzen ſtehet, ſo aber geſche-
hen koͤnte, wenn man mehr Wieſewachs an-
bauete, und alſo mehr Vieh hielte, ſo waͤre noͤ-
thig, daß die Einwohner und Acker-Leute ſich
auf das Klee- und Heuſaamen-Saͤen befliſſen,
dazu einige Stuͤcke gut Land ausſuchten, und
dadurch das duͤrre ſoulagirten, welches geſche-
hen koͤnte, wenn man mehr Wieſewachs an-
bauete, und Wieſen aus duͤrren Heiden machte.
Man muß die Heiden ein wenig vor Winters
eben machen, ausraͤumen, und von allen Stei-
nen, Straͤuchen, Buͤſchen, Diſteln, Dorn-He-
cken und Brombeer-Stauden mit ſammt den
Wurtzeln wohl reinigen, und hernach gantz
ſubtil ackern laſſen; Das Ackern aber muß
zum zweyten mahl in die Laͤnge, und zwey oder

drey
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[903/0923] Straffe anhalten laſſe, daß iedweder von ſeinen Baͤumen, Hecken und Geſtraͤuchen die vorhan- denen Raupen-Neſter fleißig ableſe und ver- brenne, keinesweges aber in die flieſſenden oder ſtehenden Waſſer werffe, die nachlaͤßigen und widerſpenſtigen ſind durch gehoͤrige Zwangs- Mittel dazu anzuhalten. Siehe Churfuͤrſtlich Brandenburgiſch Patent von Anno 1681. §. 22. Weil es auch in manchen Provin- tzien einigen Flecken und Doͤrffern an Wieſe- wachs und Graſung fehlet, dergeſtalt, daß der geringe Acker wegen Mangelung des Duͤngers nicht gebuͤhrend zu Nutzen ſtehet, ſo aber geſche- hen koͤnte, wenn man mehr Wieſewachs an- bauete, und alſo mehr Vieh hielte, ſo waͤre noͤ- thig, daß die Einwohner und Acker-Leute ſich auf das Klee- und Heuſaamen-Saͤen befliſſen, dazu einige Stuͤcke gut Land ausſuchten, und dadurch das duͤrre ſoulagirten, welches geſche- hen koͤnte, wenn man mehr Wieſewachs an- bauete, und Wieſen aus duͤrren Heiden machte. Man muß die Heiden ein wenig vor Winters eben machen, ausraͤumen, und von allen Stei- nen, Straͤuchen, Buͤſchen, Diſteln, Dorn-He- cken und Brombeer-Stauden mit ſammt den Wurtzeln wohl reinigen, und hernach gantz ſubtil ackern laſſen; Das Ackern aber muß zum zweyten mahl in die Laͤnge, und zwey oder drey L l l 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 903. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/923>, abgerufen am 22.11.2024.