chen Meilen Weges, auf welchen nichts als Heide Kraut stehet, und die sich nicht auf 6. Gr. des Jahres verinteressiren, geschweige denn, daß sie dem Landes-Herrn einen rechten Nutzen schaffen solten. Es ist aber kein Zweiffel, daß, wenn solches mit gehörigem Ernst vorgenommen würde, Mittel und Wege auszudencken wären, wie man solche grosse Einöden und wüste Flecke cultiviren könte. Wäre es nicht auf die ei- ne, so wäre es doch auf die andere Art. Kön- te man wegen des ungeschlachtigen Bodens solche wüste Flecke gleich nicht zu Frucht-Fel- dern verwandeln, wiewohl der Boden auf vor- geschriebene Art in manchen Stücken auch ver- bessert werden möchte, so könten doch allerhand Bäume hingesetzt, oder auch Häuser dahin ge- bauet, und gewissen Manufacturiers oder an- dern, die sich Lust zu nehren hätten, eingeräumet werden, welchen man hernach gewisse Frey- Jahre gönnen müste.
§. 19. Ob gleich die Garten-Kunst ziem- lich excoliret worden, so kan man doch, wie in andern Künsten, also auch in dieser noch viel weiter kommen. Es solten die Landes Für- sten denen Gärtnern und andern curieusen Physicis anbefehlen, allerhand Arten der Gar- ten-Experimente zu versuchen, so viel als zum menschlichen Leben nöthig wäre, und zur Wohl-
fahrt
chen Meilen Weges, auf welchen nichts als Heide Kraut ſtehet, und die ſich nicht auf 6. Gr. des Jahres verintereſſiren, geſchweige denn, daß ſie dem Landes-Herrn einen rechten Nutzen ſchaffen ſolten. Es iſt aber kein Zweiffel, daß, wenn ſolches mit gehoͤꝛigem Ernſt voꝛgenommen wuͤrde, Mittel und Wege auszudencken waͤren, wie man ſolche groſſe Einoͤden und wuͤſte Flecke cultiviren koͤnte. Waͤre es nicht auf die ei- ne, ſo waͤre es doch auf die andere Art. Koͤn- te man wegen des ungeſchlachtigen Bodens ſolche wuͤſte Flecke gleich nicht zu Frucht-Fel- dern verwandeln, wiewohl der Boden auf vor- geſchriebene Art in manchen Stuͤcken auch ver- beſſert werden moͤchte, ſo koͤnten doch allerhand Baͤume hingeſetzt, oder auch Haͤuſer dahin ge- bauet, und gewiſſen Manufacturiers oder an- dern, die ſich Luſt zu nehren haͤtten, eingeraͤumet werden, welchen man hernach gewiſſe Frey- Jahre goͤnnen muͤſte.
§. 19. Ob gleich die Garten-Kunſt ziem- lich excoliret worden, ſo kan man doch, wie in andern Kuͤnſten, alſo auch in dieſer noch viel weiter kommen. Es ſolten die Landes Fuͤr- ſten denen Gaͤrtnern und andern curieuſen Phyſicis anbefehlen, allerhand Arten der Gar- ten-Experimente zu verſuchen, ſo viel als zum menſchlichen Leben noͤthig waͤre, und zur Wohl-
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chen Meilen Weges, auf welchen nichts als
Heide Kraut ſtehet, und die ſich nicht auf 6. Gr.
des Jahres verintereſſiren, geſchweige denn,
daß ſie dem Landes-Herrn einen rechten Nutzen
ſchaffen ſolten. Es iſt aber kein Zweiffel, daß,
wenn ſolches mit gehoͤꝛigem Ernſt voꝛgenommen
wuͤrde, Mittel und Wege auszudencken waͤren,
wie man ſolche groſſe Einoͤden und wuͤſte Flecke
cultiviren koͤnte. Waͤre es nicht auf die ei-
ne, ſo waͤre es doch auf die andere Art. Koͤn-
te man wegen des ungeſchlachtigen Bodens
ſolche wuͤſte Flecke gleich nicht zu Frucht-Fel-
dern verwandeln, wiewohl der Boden auf vor-
geſchriebene Art in manchen Stuͤcken auch ver-
beſſert werden moͤchte, ſo koͤnten doch allerhand
Baͤume hingeſetzt, oder auch Haͤuſer dahin ge-
bauet, und gewiſſen Manufacturiers oder an-
dern, die ſich Luſt zu nehren haͤtten, eingeraͤumet
werden, welchen man hernach gewiſſe Frey-
Jahre goͤnnen muͤſte.
§. 19. Ob gleich die Garten-Kunſt ziem-
lich excoliret worden, ſo kan man doch, wie in
andern Kuͤnſten, alſo auch in dieſer noch viel
weiter kommen. Es ſolten die Landes Fuͤr-
ſten denen Gaͤrtnern und andern curieuſen
Phyſicis anbefehlen, allerhand Arten der Gar-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/920>, abgerufen am 22.11.2024.
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