nicht gantz zeitig würde, und in der Rectifici- rung so vielen harten Zucker gäbe, so gäbe es doch einen lieblichen Safft, aus welchen ein herrlicher Wein-Tranck zu machen. Daß die Maulbeer-Bäume mit gutem Succeß bey uns in Teutschland fortkommen, siehet man anietzo aller Orten, da man vor ein hundert Jahren, und kaum so lange, wenig oder gar nichts davon gewust.
§. 11. Es wachsen die Cypressen auf den höchsten und kältesten Gebürgen derer Alpen- und Schweitzer-Gebürge, und könten in unsern Ländern, so wir behörigen Fleiß drauf legten, gar wohl erzielet werden. Wir wollen auch noch eines kleinen und niedrigen Gewächses ge- dencken, welches ebenfalls auch in vielen Pro- vintzen Teutschlandes, so man gehörigen Fleiß drauf legte, fortgebracht werden könte. Es wird in Engelland und Franckreich, sonderlich in Bre- tagne der Grieß gesäet, daraus die Kehr-Besen gemachet werden. Es trägt solchen der un- fruchtbarste Boden, er giebt auch gut Reißig- Holtz, und bezahlet die Arbeit gar wohl. Der Saame wird aus Paris und Londen, ja gar aus Spanien gebracht, und ist daselbst zu er- langen. Die Schaafe und Pferde fressen das grüne davon sehr gerne; Das Wildpret und die Vögel halten sich sehr dabey auf, auch
wird
nicht gantz zeitig wuͤrde, und in der Rectifici- rung ſo vielen harten Zucker gaͤbe, ſo gaͤbe es doch einen lieblichen Safft, aus welchen ein herrlicher Wein-Tranck zu machen. Daß die Maulbeer-Baͤume mit gutem Succeß bey uns in Teutſchland fortkommen, ſiehet man anietzo aller Orten, da man vor ein hundert Jahren, und kaum ſo lange, wenig oder gar nichts davon gewuſt.
§. 11. Es wachſen die Cypreſſen auf den hoͤchſten und kaͤlteſten Gebuͤrgen derer Alpen- und Schweitzer-Gebuͤrge, und koͤnten in unſern Laͤndern, ſo wir behoͤrigen Fleiß drauf legten, gar wohl erzielet werden. Wir wollen auch noch eines kleinen und niedrigen Gewaͤchſes ge- dencken, welches ebenfalls auch in vielen Pro- vintzen Teutſchlandes, ſo man gehoͤrigen Fleiß drauf legte, fortgebracht werden koͤnte. Es wird in Engelland und Franckreich, ſonderlich in Bre- tagne der Grieß geſaͤet, daraus die Kehr-Beſen gemachet werden. Es traͤgt ſolchen der un- fruchtbarſte Boden, er giebt auch gut Reißig- Holtz, und bezahlet die Arbeit gar wohl. Der Saame wird aus Paris und Londen, ja gar aus Spanien gebracht, und iſt daſelbſt zu er- langen. Die Schaafe und Pferde freſſen das gruͤne davon ſehr gerne; Das Wildpret und die Voͤgel halten ſich ſehr dabey auf, auch
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nicht gantz zeitig wuͤrde, und in der Rectifici-
rung ſo vielen harten Zucker gaͤbe, ſo gaͤbe es
doch einen lieblichen Safft, aus welchen ein
herrlicher Wein-Tranck zu machen. Daß die
Maulbeer-Baͤume mit gutem Succeß bey uns
in Teutſchland fortkommen, ſiehet man anietzo
aller Orten, da man vor ein hundert Jahren,
und kaum ſo lange, wenig oder gar nichts davon
gewuſt.
§. 11. Es wachſen die Cypreſſen auf den
hoͤchſten und kaͤlteſten Gebuͤrgen derer Alpen-
und Schweitzer-Gebuͤrge, und koͤnten in unſern
Laͤndern, ſo wir behoͤrigen Fleiß drauf legten,
gar wohl erzielet werden. Wir wollen auch
noch eines kleinen und niedrigen Gewaͤchſes ge-
dencken, welches ebenfalls auch in vielen Pro-
vintzen Teutſchlandes, ſo man gehoͤrigen Fleiß
drauf legte, fortgebracht werden koͤnte. Es wird
in Engelland und Franckreich, ſonderlich in Bre-
tagne der Grieß geſaͤet, daraus die Kehr-Beſen
gemachet werden. Es traͤgt ſolchen der un-
fruchtbarſte Boden, er giebt auch gut Reißig-
Holtz, und bezahlet die Arbeit gar wohl. Der
Saame wird aus Paris und Londen, ja gar
aus Spanien gebracht, und iſt daſelbſt zu er-
langen. Die Schaafe und Pferde freſſen
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 891. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/911>, abgerufen am 22.11.2024.
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