zweyhunderste Pfennig benebst denen imposten von Häusern und Saamen-Landen, iedoch, vornehmlich in Kriegs-Läufften, sonderlich aber die imposten vom Bier, Wein, Butter, Schlacht- und andern Viehe, runden Maassen, groben Waaren, desgleichen Wachs, Pech, Licht, Seiffe, Saltz, Eßig, Oel, Holtz, Tuch, Seiden-Waaren, besiegelten Briefen, Caros- sen, Wagen, Gesinde, und andern dergleichen mehr, bekannt. Jn Teutschland sind die so- genannten Contributiones, Land- und Tranck- Steuern, Quatembern und Pfennig-Steuern, Ungeld, Schläge-Schatz, Kopff- und Nah- rungs-Gelder, Accisen, nebst noch mehrern an- dern, eingeführet, so, daß, wenn man sowohl diese als diejenigen, so in denen andern Reichen und Ländern introduciret seynd, nach der Län- ge ausführlich alle erzehlen und beschreiben wol- te, solches einen besondern weitläufftigen Tra- ctat erfordern würde. Siehe §. III. das I. Cap. der VII. Probe des Herrn Cammer-Rath Leibs, wie ein Regente Land und Leute verbes- sern solle.
§. 3. Nachdem die ordentlichen Gefälle zu- weilen, nach Gelegenheit der Zeiten und Läuff- te, nicht zureichen wollen, sondern der Obrigkeit solche Kosten zu handen stossen, daß sie eines mehrern bedürffen, so ist es vor Alters Noth-
halber
zweyhunderſte Pfennig benebſt denen impoſten von Haͤuſern und Saamen-Landen, iedoch, vornehmlich in Kriegs-Laͤufften, ſonderlich aber die impoſten vom Bier, Wein, Butter, Schlacht- und andern Viehe, runden Maaſſen, groben Waaren, desgleichen Wachs, Pech, Licht, Seiffe, Saltz, Eßig, Oel, Holtz, Tuch, Seiden-Waaren, beſiegelten Briefen, Caroſ- ſen, Wagen, Geſinde, und andern dergleichen mehr, bekannt. Jn Teutſchland ſind die ſo- genannten Contributiones, Land- und Tranck- Steuern, Quatembern und Pfennig-Steuern, Ungeld, Schlaͤge-Schatz, Kopff- und Nah- rungs-Gelder, Acciſen, nebſt noch mehrern an- dern, eingefuͤhret, ſo, daß, wenn man ſowohl dieſe als diejenigen, ſo in denen andern Reichen und Laͤndern introduciret ſeynd, nach der Laͤn- ge ausfuͤhrlich alle erzehlen und beſchreiben wol- te, ſolches einen beſondern weitlaͤufftigen Tra- ctat erfordern wuͤrde. Siehe §. III. das I. Cap. der VII. Probe des Herrn Cammer-Rath Leibs, wie ein Regente Land und Leute verbeſ- ſern ſolle.
§. 3. Nachdem die ordentlichen Gefaͤlle zu- weilen, nach Gelegenheit der Zeiten und Laͤuff- te, nicht zureichen wollen, ſondern der Obrigkeit ſolche Koſten zu handen ſtoſſen, daß ſie eines mehrern beduͤrffen, ſo iſt es vor Alters Noth-
halber
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zweyhunderſte Pfennig benebſt denen impoſten
von Haͤuſern und Saamen-Landen, iedoch,
vornehmlich in Kriegs-Laͤufften, ſonderlich aber
die impoſten vom Bier, Wein, Butter,
Schlacht- und andern Viehe, runden Maaſſen,
groben Waaren, desgleichen Wachs, Pech,
Licht, Seiffe, Saltz, Eßig, Oel, Holtz, Tuch,
Seiden-Waaren, beſiegelten Briefen, Caroſ-
ſen, Wagen, Geſinde, und andern dergleichen
mehr, bekannt. Jn Teutſchland ſind die ſo-
genannten Contributiones, Land- und Tranck-
Steuern, Quatembern und Pfennig-Steuern,
Ungeld, Schlaͤge-Schatz, Kopff- und Nah-
rungs-Gelder, Acciſen, nebſt noch mehrern an-
dern, eingefuͤhret, ſo, daß, wenn man ſowohl
dieſe als diejenigen, ſo in denen andern Reichen
und Laͤndern introduciret ſeynd, nach der Laͤn-
ge ausfuͤhrlich alle erzehlen und beſchreiben wol-
te, ſolches einen beſondern weitlaͤufftigen Tra-
ctat erfordern wuͤrde. Siehe §. III. das I. Cap.
der VII. Probe des Herrn Cammer-Rath
Leibs, wie ein Regente Land und Leute verbeſ-
ſern ſolle.
§. 3. Nachdem die ordentlichen Gefaͤlle zu-
weilen, nach Gelegenheit der Zeiten und Laͤuff-
te, nicht zureichen wollen, ſondern der Obrigkeit
ſolche Koſten zu handen ſtoſſen, daß ſie eines
mehrern beduͤrffen, ſo iſt es vor Alters Noth-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/881>, abgerufen am 22.11.2024.
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