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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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te und Abgötteyen, so in der Christ-Nacht und
sonsten von dem Gesinde von abergläubischen
Leuten gehalten und geübet werden, wie auch die
unnützen Täntze an den Sonn- und Fest-Ta-
gen vor den Krügen nicht zu dulden, sondern
gäntzlich abzuschaffen.

§. 26. Es müssen die Feld-Gräben im
Felde alle Jahre aus- und aufgeräumet wer-
den, damit die Saat vom Wasser keinen Scha-
den nehme, ingleichen an den Heer-Wegen
(wenn vorhero dieselben gebessert worden) wohl
Achtung gegeben werden, damit nicht über die
Saat gefahren werden möge. Sonst aber,
wenn die Wege nicht passable und in keinem
guten Stande sind, und es würden sich die
Bauern unterstehen, iemand zu pfänden, der
auf dem Acker fähret, so soll derjenige, der ge-
pfändet worden, es bey dem Richter und Schul-
tzen des Orts anmelden, und Satisfaction for-
dern, wolte derselbe ihm solche versagen, hat er
es bey dem Amte anzuzeigen, welches nach Be-
finden zu bestraffen hat. Wenn aber die Rei-
senden dennoch bey ausgebesserten Wegen aus-
fahren, müssen dieselben den Schaden erstatten
und in Straffe verfallen seyn.

§. 27. Es müssen die Rüstern und andere
Schutz-Bäume in denen Flecken und Dörffern
ohne des Amts Vorwissen bey einer gewissen

nahm-



te und Abgoͤtteyen, ſo in der Chriſt-Nacht und
ſonſten von dem Geſinde von aberglaͤubiſchen
Leuten gehalten und geuͤbet weꝛden, wie auch die
unnuͤtzen Taͤntze an den Sonn- und Feſt-Ta-
gen vor den Kruͤgen nicht zu dulden, ſondern
gaͤntzlich abzuſchaffen.

§. 26. Es muͤſſen die Feld-Graͤben im
Felde alle Jahre aus- und aufgeraͤumet wer-
den, damit die Saat vom Waſſer keinen Scha-
den nehme, ingleichen an den Heer-Wegen
(wenn vorhero dieſelben gebeſſert worden) wohl
Achtung gegeben werden, damit nicht uͤber die
Saat gefahren werden moͤge. Sonſt aber,
wenn die Wege nicht paſſable und in keinem
guten Stande ſind, und es wuͤrden ſich die
Bauern unterſtehen, iemand zu pfaͤnden, der
auf dem Acker faͤhret, ſo ſoll derjenige, der ge-
pfaͤndet worden, es bey dem Richter und Schul-
tzen des Orts anmelden, und Satisfaction for-
dern, wolte derſelbe ihm ſolche verſagen, hat er
es bey dem Amte anzuzeigen, welches nach Be-
finden zu beſtraffen hat. Wenn aber die Rei-
ſenden dennoch bey ausgebeſſerten Wegen aus-
fahren, muͤſſen dieſelben den Schaden erſtatten
und in Straffe verfallen ſeyn.

§. 27. Es muͤſſen die Ruͤſtern und andere
Schutz-Baͤume in denen Flecken und Doͤrffern
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[655/0675] te und Abgoͤtteyen, ſo in der Chriſt-Nacht und ſonſten von dem Geſinde von aberglaͤubiſchen Leuten gehalten und geuͤbet weꝛden, wie auch die unnuͤtzen Taͤntze an den Sonn- und Feſt-Ta- gen vor den Kruͤgen nicht zu dulden, ſondern gaͤntzlich abzuſchaffen. §. 26. Es muͤſſen die Feld-Graͤben im Felde alle Jahre aus- und aufgeraͤumet wer- den, damit die Saat vom Waſſer keinen Scha- den nehme, ingleichen an den Heer-Wegen (wenn vorhero dieſelben gebeſſert worden) wohl Achtung gegeben werden, damit nicht uͤber die Saat gefahren werden moͤge. Sonſt aber, wenn die Wege nicht paſſable und in keinem guten Stande ſind, und es wuͤrden ſich die Bauern unterſtehen, iemand zu pfaͤnden, der auf dem Acker faͤhret, ſo ſoll derjenige, der ge- pfaͤndet worden, es bey dem Richter und Schul- tzen des Orts anmelden, und Satisfaction for- dern, wolte derſelbe ihm ſolche verſagen, hat er es bey dem Amte anzuzeigen, welches nach Be- finden zu beſtraffen hat. Wenn aber die Rei- ſenden dennoch bey ausgebeſſerten Wegen aus- fahren, muͤſſen dieſelben den Schaden erſtatten und in Straffe verfallen ſeyn. §. 27. Es muͤſſen die Ruͤſtern und andere Schutz-Baͤume in denen Flecken und Doͤrffern ohne des Amts Vorwiſſen bey einer gewiſſen nahm-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/675>, abgerufen am 22.11.2024.