Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.aber insonderheit gar nicht. Daher kömmt es auch, daß es hernach an Leuten mangelt, die man zur Oeconomica brauchen kan, und p. 27. Gleichwie aber aus Unverstand des Hauß-We- sens viel Schaden und Unrath folget, also wür- de nicht undienlich seyn, der Jugend auf denen Schulen und Universitäten bey den Handwer- ckern und selbst bey dem Bauers-Mann die Oe- conomie zu erlernen und zu verbessern. Herr Hoff Rath Ludwig in Halle spricht in den An- merckungen des XV. Capitels seiner Einleitung zu dem teutschen Müntz-Wesen mitleren Zei- ten: Was Columella Cap. I. de re rustica sagt: Daß die Römer so schlechte Hauß-Wir- the wären, käme daher, weil alle Handwercker außer dieser Wissenschafft ihre Lehr-Jungen und Lehr-Meister hätten, solches möchte man auch noch immer ietzung auf unsern Universitä- ten beklagen. Dahero junge Leute offtmahls den Vorschlag gethan, eine bißhero unerhörte Profeßion anzurichten, in welcher Leute gezogen werden, die einer Cammer und einem Lande wohl fürzustehen wissen. Der Herr geheim- de Rath Thomasius ist, wie aus dem XVII. Capitel seiner Cautelen circa praecognita ju- risprudentiae zu ersehen, hierinnen gleicher Ge- dancken. Siehe hiervon mit mehrern das er- ste
aber inſonderheit gar nicht. Daher koͤmmt es auch, daß es hernach an Leuten mangelt, die man zur Oeconomica brauchen kan, und p. 27. Gleichwie aber aus Unverſtand des Hauß-We- ſens viel Schaden und Unrath folget, alſo wuͤr- de nicht undienlich ſeyn, der Jugend auf denen Schulen und Univerſitaͤten bey den Handwer- ckern und ſelbſt bey dem Bauers-Mann die Oe- conomie zu erlernen und zu verbeſſern. Herr Hoff Rath Ludwig in Halle ſpricht in den An- merckungen des XV. Capitels ſeiner Einleitung zu dem teutſchen Muͤntz-Weſen mitleren Zei- ten: Was Columella Cap. I. de re ruſtica ſagt: Daß die Roͤmer ſo ſchlechte Hauß-Wir- the waͤren, kaͤme daher, weil alle Handwercker außer dieſer Wiſſenſchafft ihre Lehr-Jungen und Lehr-Meiſter haͤtten, ſolches moͤchte man auch noch immer ietzung auf unſern Univerſitaͤ- ten beklagen. Dahero junge Leute offtmahls den Vorſchlag gethan, eine bißhero unerhoͤrte Profeßion anzurichten, in welcher Leute gezogen werden, die einer Cammer und einem Lande wohl fuͤrzuſtehen wiſſen. Der Herr geheim- de Rath Thomaſius iſt, wie aus dem XVII. Capitel ſeiner Cautelen circa præcognita ju- risprudentiæ zu erſehen, hierinnen gleicher Ge- dancken. Siehe hiervon mit mehrern das er- ſte
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aber inſonderheit gar nicht. Daher koͤmmt
es auch, daß es hernach an Leuten mangelt, die
man zur Oeconomica brauchen kan, und p. 27.
Gleichwie aber aus Unverſtand des Hauß-We-
ſens viel Schaden und Unrath folget, alſo wuͤr-
de nicht undienlich ſeyn, der Jugend auf denen
Schulen und Univerſitaͤten bey den Handwer-
ckern und ſelbſt bey dem Bauers-Mann die Oe-
conomie zu erlernen und zu verbeſſern. Herr
Hoff Rath Ludwig in Halle ſpricht in den An-
merckungen des XV. Capitels ſeiner Einleitung
zu dem teutſchen Muͤntz-Weſen mitleren Zei-
ten: Was Columella Cap. I. de re ruſtica
ſagt: Daß die Roͤmer ſo ſchlechte Hauß-Wir-
the waͤren, kaͤme daher, weil alle Handwercker
außer dieſer Wiſſenſchafft ihre Lehr-Jungen
und Lehr-Meiſter haͤtten, ſolches moͤchte man
auch noch immer ietzung auf unſern Univerſitaͤ-
ten beklagen. Dahero junge Leute offtmahls
den Vorſchlag gethan, eine bißhero unerhoͤrte
Profeßion anzurichten, in welcher Leute gezogen
werden, die einer Cammer und einem Lande
wohl fuͤrzuſtehen wiſſen. Der Herr geheim-
de Rath Thomaſius iſt, wie aus dem XVII.
Capitel ſeiner Cautelen circa præcognita ju-
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