zur Kirchen-Bibliothec verehren; Die Gemeinde auch was beytragen, weil es zu den gemeinschafftlichen Nutzen der gantzen Kirch- farth gereichen würde. Es ist kein Zweiffel, daß eine solche Bibliothec ihren gar guten Nu- tzen hätte. Es würden manche Priester, die auf den Universitäten nicht gar viel vergessen, ihre Predigten geschickter und erbaulicher ein- richten, wenn sie ein und ander gutes Buch bey ihrer Meditation nachschlagen könten. Es würden die Patronen der Kirchen, und auch die Zuhörer in einem und dem andern sich aus die- sen Büchern Raths erhohlen können. Was vor welche auszulesen, kan man eben nicht de- terminiren, iedoch müsten nicht so wohl cu- rieuse als nützliche Bücher aus der Theologia Thetica, Morali, Exegetica und Casuistica wie auch aus der Jurisprudentia sacra ange- kaufft werden. Und weil die Priester auf dem Lande nicht allezeit notitiam librorum haben, und die Geschicklichkeit besitzen, gute und brauchbare Bücher zu kennen, so mü- sten die Superintendenten aus einer ieden In- spection allezeit vorschlagen, was angeschafft werden müste.
§. 57. Es haben die Regenten und Consi- storia Ursache, nicht allein fleißig Acht zu haben, daß an allen Orten auf dem Lande alle Jahre
Kirchen-
zur Kirchen-Bibliothec verehren; Die Gemeinde auch was beytragen, weil es zu den gemeinſchafftlichen Nutzen der gantzen Kirch- farth gereichen wuͤrde. Es iſt kein Zweiffel, daß eine ſolche Bibliothec ihren gar guten Nu- tzen haͤtte. Es wuͤrden manche Prieſter, die auf den Univerſitaͤten nicht gar viel vergeſſen, ihre Predigten geſchickter und erbaulicher ein- richten, wenn ſie ein und ander gutes Buch bey ihrer Meditation nachſchlagen koͤnten. Es wuͤrden die Patronen der Kirchen, und auch die Zuhoͤrer in einem und dem andern ſich aus die- ſen Buͤchern Raths erhohlen koͤnnen. Was vor welche auszuleſen, kan man eben nicht de- terminiren, iedoch muͤſten nicht ſo wohl cu- rieuſe als nuͤtzliche Buͤcher aus der Theologia Thetica, Morali, Exegetica und Caſuiſtica wie auch aus der Jurisprudentia ſacra ange- kaufft werden. Und weil die Prieſter auf dem Lande nicht allezeit notitiam librorum haben, und die Geſchicklichkeit beſitzen, gute und brauchbare Buͤcher zu kennen, ſo muͤ- ſten die Superintendenten aus einer ieden In- ſpection allezeit vorſchlagen, was angeſchafft werden muͤſte.
§. 57. Es haben die Regenten und Conſi- ſtoria Urſache, nicht allein fleißig Acht zu haben, daß an allen Orten auf dem Lande alle Jahre
Kirchen-
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zur Kirchen-Bibliothec verehren; Die
Gemeinde auch was beytragen, weil es zu den
gemeinſchafftlichen Nutzen der gantzen Kirch-
farth gereichen wuͤrde. Es iſt kein Zweiffel,
daß eine ſolche Bibliothec ihren gar guten Nu-
tzen haͤtte. Es wuͤrden manche Prieſter, die
auf den Univerſitaͤten nicht gar viel vergeſſen,
ihre Predigten geſchickter und erbaulicher ein-
richten, wenn ſie ein und ander gutes Buch bey
ihrer Meditation nachſchlagen koͤnten. Es
wuͤrden die Patronen der Kirchen, und auch die
Zuhoͤrer in einem und dem andern ſich aus die-
ſen Buͤchern Raths erhohlen koͤnnen. Was
vor welche auszuleſen, kan man eben nicht de-
terminiren, iedoch muͤſten nicht ſo wohl cu-
rieuſe als nuͤtzliche Buͤcher aus der Theologia
Thetica, Morali, Exegetica und Caſuiſtica
wie auch aus der Jurisprudentia ſacra ange-
kaufft werden. Und weil die Prieſter auf
dem Lande nicht allezeit notitiam librorum
haben, und die Geſchicklichkeit beſitzen, gute
und brauchbare Buͤcher zu kennen, ſo muͤ-
ſten die Superintendenten aus einer ieden In-
ſpection allezeit vorſchlagen, was angeſchafft
werden muͤſte.
§. 57. Es haben die Regenten und Conſi-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/336>, abgerufen am 25.11.2024.
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