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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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oder gewisse Theologische und Juristen-Fa-
cult
äten consuliren und ihre Meynung darü-
ber vernehmen. Hören sie nun, daß sie nach
wohl untersuchter und überlegter Sache der-
gleichen zu thun berechtiget, so können sie als-
denn mit unverletzten Gewissen zu solchen Ehen
schreiten. So machte es Land-Graf zu Hes-
sen Philipp, da er über seine vorige Gemahlin
die andere, Margaretham, von der Saale
noch darzu nahm. Denn er schritte nicht
eher zu dieser Heyrath, biß er die Genehmhal-
tung und Approbation der drey berühmtesten
Theologen der damahligen Zeiten, nemlich
Martini Lutheri, Philippi Melanchthonis und
Martini Buceri erhalten. Die hieher gehö-
rigen Schrifften hat Sarcerius in seinem Cor-
pore juris matrimonialis,
und der masquirte
Daphnaeus Arcuarius in der kurtzen Betrach-
tung des in der Natur und göttlichen Recht
gegründeten heiligen Ehestandes, und den strei-
tigen Fragen von dem Ehebruch, der Ehe-
Scheidung und sonderlich den vielen Weiber-
nehmen zusammen getragen. Die fürnehm-
sten sind: Instruction, was D. Martinus Bu-
cer
an D. Martinum Lutherum und Philip-
pum Melanchthonem
werben soll, de dato
Melsingen, am Sonntag nach Catharinä,
an. 1539. und das Responsum obbemeldter

Theo-



oder gewiſſe Theologiſche und Juriſten-Fa-
cult
aͤten conſuliren und ihre Meynung daruͤ-
ber vernehmen. Hoͤren ſie nun, daß ſie nach
wohl unterſuchter und uͤberlegter Sache der-
gleichen zu thun berechtiget, ſo koͤnnen ſie als-
denn mit unverletzten Gewiſſen zu ſolchen Ehen
ſchreiten. So machte es Land-Graf zu Heſ-
ſen Philipp, da er uͤber ſeine vorige Gemahlin
die andere, Margaretham, von der Saale
noch darzu nahm. Denn er ſchritte nicht
eher zu dieſer Heyrath, biß er die Genehmhal-
tung und Approbation der drey beruͤhmteſten
Theologen der damahligen Zeiten, nemlich
Martini Lutheri, Philippi Melanchthonis und
Martini Buceri erhalten. Die hieher gehoͤ-
rigen Schrifften hat Sarcerius in ſeinem Cor-
pore juris matrimonialis,
und der maſquirte
Daphnæus Arcuarius in der kurtzen Betrach-
tung des in der Natur und goͤttlichen Recht
gegruͤndeten heiligen Eheſtandes, und den ſtrei-
tigen Fragen von dem Ehebruch, der Ehe-
Scheidung und ſonderlich den vielen Weiber-
nehmen zuſammen getragen. Die fuͤrnehm-
ſten ſind: Inſtruction, was D. Martinus Bu-
cer
an D. Martinum Lutherum und Philip-
pum Melanchthonem
werben ſoll, de dato
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[130/0150] oder gewiſſe Theologiſche und Juriſten-Fa- cultaͤten conſuliren und ihre Meynung daruͤ- ber vernehmen. Hoͤren ſie nun, daß ſie nach wohl unterſuchter und uͤberlegter Sache der- gleichen zu thun berechtiget, ſo koͤnnen ſie als- denn mit unverletzten Gewiſſen zu ſolchen Ehen ſchreiten. So machte es Land-Graf zu Heſ- ſen Philipp, da er uͤber ſeine vorige Gemahlin die andere, Margaretham, von der Saale noch darzu nahm. Denn er ſchritte nicht eher zu dieſer Heyrath, biß er die Genehmhal- tung und Approbation der drey beruͤhmteſten Theologen der damahligen Zeiten, nemlich Martini Lutheri, Philippi Melanchthonis und Martini Buceri erhalten. Die hieher gehoͤ- rigen Schrifften hat Sarcerius in ſeinem Cor- pore juris matrimonialis, und der maſquirte Daphnæus Arcuarius in der kurtzen Betrach- tung des in der Natur und goͤttlichen Recht gegruͤndeten heiligen Eheſtandes, und den ſtrei- tigen Fragen von dem Ehebruch, der Ehe- Scheidung und ſonderlich den vielen Weiber- nehmen zuſammen getragen. Die fuͤrnehm- ſten ſind: Inſtruction, was D. Martinus Bu- cer an D. Martinum Lutherum und Philip- pum Melanchthonem werben ſoll, de dato Melſingen, am Sonntag nach Catharinaͤ, an. 1539. und das Reſponſum obbemeldter Theo-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/150>, abgerufen am 22.11.2024.