Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Providenz und Vorsorge einiger Christlicher
Leute, die GOtt hierzu erwecket, von ein 20. biß
30. Jahren her unterschiedene dergleichen Way-
sen-Häuser erbauet worden, unter welchen das
von dem Herrn Pastore, M. August Hermann
Francken zu Glauche vor Halle fundirte gewiß
das vornehmste ist, als in welchem alles so löb-
lich, Christlich und wohl ordiniret, daß nicht
gar viel darbey zu verbessern seyn dürffte.

§. 29. Wenn ich die Beschaffenheit und
Umstände unterschiedener Wäysen-Häuser, die
mir bekannt sind, ein wenig bey mir überdencke,
so wolte fast behaupten, daß diejenigen Wäy-
sen-Häuser, so von Privat-Personen aufgerich-
tet worden, und von denselben durch die göttli-
che Providenz besorget werden, sich in einem
bessern Zustande befinden, als diejenigen, die
man hier und da in den Fürstlichen Residentzen
antrifft. Jch will die Raisons hiervon nicht un-
tersuchen noch vorstellen, sondern nur wünd-
schen, daß hohe Landes-Obrigkeiten sich möch-
ten angelegen seyn lassen, die Mißbräuche, die in
diesem Stücke fast an allen Orten eingeschli-
chen, durch gewisse Commissarien zu untersu-
chen, und denselben abhelffen zu lassen, auch
wohl diejenigen selbst, denen die Ober-Aufsicht
solcher Wäysen-Häuser anvertrauet, in einem
und andern zur Rede setzen.

§. 30.

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Providenz und Vorſorge einiger Chriſtlicher
Leute, die GOtt hierzu erwecket, von ein 20. biß
30. Jahren her unterſchiedene dergleichen Way-
ſen-Haͤuſer erbauet worden, unter welchen das
von dem Herrn Paſtore, M. Auguſt Hermann
Francken zu Glauche vor Halle fundirte gewiß
das vornehmſte iſt, als in welchem alles ſo loͤb-
lich, Chriſtlich und wohl ordiniret, daß nicht
gar viel darbey zu verbeſſern ſeyn duͤrffte.

§. 29. Wenn ich die Beſchaffenheit und
Umſtaͤnde unterſchiedener Waͤyſen-Haͤuſer, die
mir bekannt ſind, ein wenig bey mir uͤberdencke,
ſo wolte faſt behaupten, daß diejenigen Waͤy-
ſen-Haͤuſer, ſo von Privat-Perſonen aufgerich-
tet worden, und von denſelben durch die goͤttli-
che Providenz beſorget werden, ſich in einem
beſſern Zuſtande befinden, als diejenigen, die
man hier und da in den Fuͤrſtlichen Reſidentzen
antrifft. Jch will die Raiſons hiervon nicht un-
terſuchen noch vorſtellen, ſondern nur wuͤnd-
ſchen, daß hohe Landes-Obrigkeiten ſich moͤch-
ten angelegen ſeyn laſſen, die Mißbraͤuche, die in
dieſem Stuͤcke faſt an allen Orten eingeſchli-
chen, durch gewiſſe Commiſſarien zu unterſu-
chen, und denſelben abhelffen zu laſſen, auch
wohl diejenigen ſelbſt, denen die Ober-Aufſicht
ſolcher Waͤyſen-Haͤuſer anvertrauet, in einem
und andern zur Rede ſetzen.

§. 30.

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[1335/1355] Providenz und Vorſorge einiger Chriſtlicher Leute, die GOtt hierzu erwecket, von ein 20. biß 30. Jahren her unterſchiedene dergleichen Way- ſen-Haͤuſer erbauet worden, unter welchen das von dem Herrn Paſtore, M. Auguſt Hermann Francken zu Glauche vor Halle fundirte gewiß das vornehmſte iſt, als in welchem alles ſo loͤb- lich, Chriſtlich und wohl ordiniret, daß nicht gar viel darbey zu verbeſſern ſeyn duͤrffte. §. 29. Wenn ich die Beſchaffenheit und Umſtaͤnde unterſchiedener Waͤyſen-Haͤuſer, die mir bekannt ſind, ein wenig bey mir uͤberdencke, ſo wolte faſt behaupten, daß diejenigen Waͤy- ſen-Haͤuſer, ſo von Privat-Perſonen aufgerich- tet worden, und von denſelben durch die goͤttli- che Providenz beſorget werden, ſich in einem beſſern Zuſtande befinden, als diejenigen, die man hier und da in den Fuͤrſtlichen Reſidentzen antrifft. Jch will die Raiſons hiervon nicht un- terſuchen noch vorſtellen, ſondern nur wuͤnd- ſchen, daß hohe Landes-Obrigkeiten ſich moͤch- ten angelegen ſeyn laſſen, die Mißbraͤuche, die in dieſem Stuͤcke faſt an allen Orten eingeſchli- chen, durch gewiſſe Commiſſarien zu unterſu- chen, und denſelben abhelffen zu laſſen, auch wohl diejenigen ſelbſt, denen die Ober-Aufſicht ſolcher Waͤyſen-Haͤuſer anvertrauet, in einem und andern zur Rede ſetzen. §. 30. P p p p 4

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Zitationshilfe:	Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1355>, abgerufen am 16.07.2024.

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