Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite


§. 8. Das Trompeten-Blasen und Heer-
Pauckenschlagen ist eine Music, so nur vor
Standes-Personen gehöret, und pflegen dahero
in dem heil. Römischen Reich Jhro Churfl.
Durchl. zu Sachsen, als Schutz-Herr der
Trompeter und Heer-Paucker, sowohl allen
denjenigen, die das Trompeten-Blasen und
Heer-Pauckenschlagen nicht Zunfft-mäßig er-
lernet, zu verbieten, als auch den Trompetern
und Heer-Pauckern zu verwehren, daß sie sich
nicht mit andern Spiel-Leuten gemein machen,
oder auf geringer und schlechter Leute Gelacken
aufwarten sollen. Der zehende Articul ihrer
Privilegien, so ihnen von Churfl. Durchl. zu
Sachsen confirmiret zu werden pfleget, lautet
folgender Gestalt: Weil die Trompeter und
Heer-Paucker allein vor Käyser, Könige, Chur-
Fürsten, Grafen, Herren, Ritter-mäßigen
Stands und dergleichen Qualitäts-Personen,
exerciren, und derohalben nicht iedermann ge-
mein sind. So soll kein ehrlicher Trompeter
und Heer-Paucker mit Gaucklern, Thürmern,
Stadt-Pfeiffern, Spiel-Leuten oder derglei-
chen, wie sie sonst Nahmen haben mögen, mit
der Kunst einiger Massen Gemeinschafft halten,
mit denenselben sich hören lassen, und dadurch
die Kunst höchlich verschimpffen, bey Straffe,
so die Cameradschafft erkennet; Vielweniger

aber
N n n n


§. 8. Das Trompeten-Blaſen und Heer-
Pauckenſchlagen iſt eine Muſic, ſo nur vor
Standes-Perſonen gehoͤret, und pflegen dahero
in dem heil. Roͤmiſchen Reich Jhro Churfl.
Durchl. zu Sachſen, als Schutz-Herr der
Trompeter und Heer-Paucker, ſowohl allen
denjenigen, die das Trompeten-Blaſen und
Heer-Pauckenſchlagen nicht Zunfft-maͤßig er-
lernet, zu verbieten, als auch den Trompetern
und Heer-Pauckern zu verwehren, daß ſie ſich
nicht mit andern Spiel-Leuten gemein machen,
oder auf geringer und ſchlechter Leute Gelacken
aufwarten ſollen. Der zehende Articul ihrer
Privilegien, ſo ihnen von Churfl. Durchl. zu
Sachſen confirmiret zu werden pfleget, lautet
folgender Geſtalt: Weil die Trompeter und
Heer-Paucker allein vor Kaͤyſer, Koͤnige, Chur-
Fuͤrſten, Grafen, Herren, Ritter-maͤßigen
Stands und dergleichen Qualitaͤts-Perſonen,
exerciren, und derohalben nicht iedermann ge-
mein ſind. So ſoll kein ehrlicher Trompeter
und Heer-Paucker mit Gaucklern, Thuͤrmern,
Stadt-Pfeiffern, Spiel-Leuten oder derglei-
chen, wie ſie ſonſt Nahmen haben moͤgen, mit
der Kunſt einiger Maſſen Gemeinſchafft halten,
mit denenſelben ſich hoͤren laſſen, und dadurch
die Kunſt hoͤchlich verſchimpffen, bey Straffe,
ſo die Cameradſchafft erkennet; Vielweniger

aber
N n n n
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1317" n="1297"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <p>§. 8. Das Trompeten-Bla&#x017F;en und Heer-<lb/>
Paucken&#x017F;chlagen i&#x017F;t eine <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ic,</hi> &#x017F;o nur vor<lb/>
Standes-Per&#x017F;onen geho&#x0364;ret, und pflegen dahero<lb/>
in dem heil. Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reich Jhro Churfl.<lb/>
Durchl. zu Sach&#x017F;en, als Schutz-Herr der<lb/>
Trompeter und Heer-Paucker, &#x017F;owohl allen<lb/>
denjenigen, die das Trompeten-Bla&#x017F;en und<lb/>
Heer-Paucken&#x017F;chlagen nicht Zunfft-ma&#x0364;ßig er-<lb/>
lernet, zu verbieten, als auch den Trompetern<lb/>
und Heer-Pauckern zu verwehren, daß &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
nicht mit andern Spiel-Leuten gemein machen,<lb/>
oder auf geringer und &#x017F;chlechter Leute Gelacken<lb/>
aufwarten &#x017F;ollen. Der zehende Articul ihrer<lb/>
Privilegien, &#x017F;o ihnen von Churfl. Durchl. zu<lb/>
Sach&#x017F;en <hi rendition="#aq">confirmi</hi>ret zu werden pfleget, lautet<lb/>
folgender Ge&#x017F;talt: Weil die Trompeter und<lb/>
Heer-Paucker allein vor Ka&#x0364;y&#x017F;er, Ko&#x0364;nige, Chur-<lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten, Grafen, Herren, Ritter-ma&#x0364;ßigen<lb/>
Stands und dergleichen <hi rendition="#aq">Quali</hi>ta&#x0364;ts-Per&#x017F;onen,<lb/><hi rendition="#aq">exerci</hi>ren, und derohalben nicht iedermann ge-<lb/>
mein &#x017F;ind. So &#x017F;oll kein ehrlicher Trompeter<lb/>
und Heer-Paucker mit Gaucklern, Thu&#x0364;rmern,<lb/>
Stadt-Pfeiffern, Spiel-Leuten oder derglei-<lb/>
chen, wie &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t Nahmen haben mo&#x0364;gen, mit<lb/>
der Kun&#x017F;t einiger Ma&#x017F;&#x017F;en Gemein&#x017F;chafft halten,<lb/>
mit denen&#x017F;elben &#x017F;ich ho&#x0364;ren la&#x017F;&#x017F;en, und dadurch<lb/>
die Kun&#x017F;t ho&#x0364;chlich ver&#x017F;chimpffen, bey Straffe,<lb/>
&#x017F;o die Camerad&#x017F;chafft erkennet; Vielweniger<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N n n n</fw><fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1297/1317] §. 8. Das Trompeten-Blaſen und Heer- Pauckenſchlagen iſt eine Muſic, ſo nur vor Standes-Perſonen gehoͤret, und pflegen dahero in dem heil. Roͤmiſchen Reich Jhro Churfl. Durchl. zu Sachſen, als Schutz-Herr der Trompeter und Heer-Paucker, ſowohl allen denjenigen, die das Trompeten-Blaſen und Heer-Pauckenſchlagen nicht Zunfft-maͤßig er- lernet, zu verbieten, als auch den Trompetern und Heer-Pauckern zu verwehren, daß ſie ſich nicht mit andern Spiel-Leuten gemein machen, oder auf geringer und ſchlechter Leute Gelacken aufwarten ſollen. Der zehende Articul ihrer Privilegien, ſo ihnen von Churfl. Durchl. zu Sachſen confirmiret zu werden pfleget, lautet folgender Geſtalt: Weil die Trompeter und Heer-Paucker allein vor Kaͤyſer, Koͤnige, Chur- Fuͤrſten, Grafen, Herren, Ritter-maͤßigen Stands und dergleichen Qualitaͤts-Perſonen, exerciren, und derohalben nicht iedermann ge- mein ſind. So ſoll kein ehrlicher Trompeter und Heer-Paucker mit Gaucklern, Thuͤrmern, Stadt-Pfeiffern, Spiel-Leuten oder derglei- chen, wie ſie ſonſt Nahmen haben moͤgen, mit der Kunſt einiger Maſſen Gemeinſchafft halten, mit denenſelben ſich hoͤren laſſen, und dadurch die Kunſt hoͤchlich verſchimpffen, bey Straffe, ſo die Cameradſchafft erkennet; Vielweniger aber N n n n

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1317
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1317>, abgerufen am 23.11.2024.