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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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re, auch diese Hülffe wiederum von andern
zu erwarten hätte.

§. 49. Jndem es öffters, sonderlich auf denen
Dörffern bey entstehenden Feuersbrünsten an
Brunnen und Wasser zum Löschen gebrechen wil,
so hat die Landes-Obrigkeit anzubefehlen, daß
aller Orten nach Beschaffenheit der Zeit und Si-
tuation
von denen Unterthanen Brunden gemacht,
und so viel immer möglich und nöthig, die umher
liegenden Qvellen, Flüsse und Bäche, denen Ae-
ckern und Wiesen unbeschadet, in gewisse Grä-
ben, Sümpffe oder Viehträncken herbey geleitet,
dieselben ausgeräumet, auch in Bau und Besse-
rung beständig unterhalten werden, und welcher
Magistrat hierinnen saumselig befunden wird,
muß in gehörige Straffe genommen werden.

§. 50. Das übrige, was etwan hierbey noch
zu erinnern nöthig seyn möchte, kömmt auf die
besondern Umstände eines iedweden Ortes an,
indem es doch unmöglich ist, in thesi, wenn man
es nicht auf einen gewissen Ort appliciret, alles
vollkommen zu berühren, wiewohl hoffentlich
das meiste, was in Ansehung der Feuersbrün-
ste etwan in Acht zu nehmen, hier angeführet
seyn wird.

Das
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re, auch dieſe Huͤlffe wiederum von andern
zu erwarten haͤtte.

§. 49. Jndem es oͤffters, ſonderlich auf denen
Doͤrffern bey entſtehenden Feuersbruͤnſten an
Brunnen und Waſſer zum Loͤſchen gebrechen wil,
ſo hat die Landes-Obrigkeit anzubefehlen, daß
aller Orten nach Beſchaffenheit der Zeit und Si-
tuation
von denen Unterthanen Bruñen gemacht,
und ſo viel immer moͤglich und noͤthig, die umher
liegenden Qvellen, Fluͤſſe und Baͤche, denen Ae-
ckern und Wieſen unbeſchadet, in gewiſſe Graͤ-
ben, Suͤmpffe oder Viehtraͤncken herbey geleitet,
dieſelben ausgeraͤumet, auch in Bau und Beſſe-
rung beſtaͤndig unterhalten werden, und welcher
Magiſtrat hierinnen ſaumſelig befunden wird,
muß in gehoͤrige Straffe genommen werden.

§. 50. Das uͤbrige, was etwan hierbey noch
zu erinnern noͤthig ſeyn moͤchte, koͤmmt auf die
beſondern Umſtaͤnde eines iedweden Ortes an,
indem es doch unmoͤglich iſt, in theſi, wenn man
es nicht auf einen gewiſſen Ort appliciret, alles
vollkommen zu beruͤhren, wiewohl hoffentlich
das meiſte, was in Anſehung der Feuersbruͤn-
ſte etwan in Acht zu nehmen, hier angefuͤhret
ſeyn wird.

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[1287/1307] re, auch dieſe Huͤlffe wiederum von andern zu erwarten haͤtte. §. 49. Jndem es oͤffters, ſonderlich auf denen Doͤrffern bey entſtehenden Feuersbruͤnſten an Brunnen und Waſſer zum Loͤſchen gebrechen wil, ſo hat die Landes-Obrigkeit anzubefehlen, daß aller Orten nach Beſchaffenheit der Zeit und Si- tuation von denen Unterthanen Bruñen gemacht, und ſo viel immer moͤglich und noͤthig, die umher liegenden Qvellen, Fluͤſſe und Baͤche, denen Ae- ckern und Wieſen unbeſchadet, in gewiſſe Graͤ- ben, Suͤmpffe oder Viehtraͤncken herbey geleitet, dieſelben ausgeraͤumet, auch in Bau und Beſſe- rung beſtaͤndig unterhalten werden, und welcher Magiſtrat hierinnen ſaumſelig befunden wird, muß in gehoͤrige Straffe genommen werden. §. 50. Das uͤbrige, was etwan hierbey noch zu erinnern noͤthig ſeyn moͤchte, koͤmmt auf die beſondern Umſtaͤnde eines iedweden Ortes an, indem es doch unmoͤglich iſt, in theſi, wenn man es nicht auf einen gewiſſen Ort appliciret, alles vollkommen zu beruͤhren, wiewohl hoffentlich das meiſte, was in Anſehung der Feuersbruͤn- ſte etwan in Acht zu nehmen, hier angefuͤhret ſeyn wird. Das M m m m 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1307>, abgerufen am 23.11.2024.