Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



ist der Inspectoren Amt, daß, so bald Feuer ge-
ruffen, oder Sturm geschlagen wird, wenn das
Feuer in ihrem Viertel ist, einer von ihnen sich
alsofort zum Sprützen-Häußlein, zu dem ihrer
iedweder nebst dem Hauptmann einen Schlüs-
sel hat, verfüge, die ankommende Mannschafft
anstelle, die Sprütze mit ihren Zeuge fortschaf-
fe, und daß alles schleunig, iedoch ohne Confusi-
on
und Schaden auch ordentlich geschehe, dar-
an sey, der andere hergegen ungesäumt dem
Feuer zueile, dessen Beschaffenheit, und wo die
Sprützen am füglichsten zur meisten Gegen-
wehr anzubringen, in Augenschein nehme, wenn
immittelst der erste mit der Sprütze und Mann-
schafft ankommt, dieselben anweise, und sodann
beyderseits die fernere Nothdurfft von Anfang
biß zum Ende, nach aller Möglichkeit und der
beschriebenen Ordnung, beobachten, gestalt ih-
nen denn zu desto mehrer Bewerckstellung
Macht gegeben wird, dafern gnugsame Mann-
schafft die Sprütze fort- und anzubringen, oder
auch zum Pompen nicht vorhanden seyn solte,
das umstehende müßige Volck darzu anzutrei-
ben.

§. 32. Alle zu den Sprützen geordnete Per-
sonen müssen, sobald ein Feuer beschrien oder
deßhalb gestürmet wird, sich ungesäumt zu ihren
Sprützen begeben, und ein ieder sein Amt dar-

bey,



iſt der Inſpectoren Amt, daß, ſo bald Feuer ge-
ruffen, oder Sturm geſchlagen wird, wenn das
Feuer in ihrem Viertel iſt, einer von ihnen ſich
alſofort zum Spruͤtzen-Haͤußlein, zu dem ihrer
iedweder nebſt dem Hauptmann einen Schluͤſ-
ſel hat, verfuͤge, die ankommende Mannſchafft
anſtelle, die Spruͤtze mit ihren Zeuge fortſchaf-
fe, und daß alles ſchleunig, iedoch ohne Confuſi-
on
und Schaden auch ordentlich geſchehe, dar-
an ſey, der andere hergegen ungeſaͤumt dem
Feuer zueile, deſſen Beſchaffenheit, und wo die
Spruͤtzen am fuͤglichſten zur meiſten Gegen-
wehr anzubringen, in Augenſchein nehme, wenn
immittelſt der erſte mit der Spruͤtze und Mann-
ſchafft ankommt, dieſelben anweiſe, und ſodann
beyderſeits die fernere Nothdurfft von Anfang
biß zum Ende, nach aller Moͤglichkeit und der
beſchriebenen Ordnung, beobachten, geſtalt ih-
nen denn zu deſto mehrer Bewerckſtellung
Macht gegeben wird, dafern gnugſame Mann-
ſchafft die Spruͤtze fort- und anzubringen, oder
auch zum Pompen nicht vorhanden ſeyn ſolte,
das umſtehende muͤßige Volck darzu anzutrei-
ben.

§. 32. Alle zu den Spruͤtzen geordnete Per-
ſonen muͤſſen, ſobald ein Feuer beſchrien oder
deßhalb geſtuͤrmet wird, ſich ungeſaͤumt zu ihren
Spruͤtzen begeben, und ein ieder ſein Amt dar-

bey,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1295" n="1275"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> i&#x017F;t der <hi rendition="#aq">In&#x017F;pector</hi>en Amt, daß, &#x017F;o bald Feuer ge-<lb/>
ruffen, oder Sturm ge&#x017F;chlagen wird, wenn das<lb/>
Feuer in ihrem Viertel i&#x017F;t, einer von ihnen &#x017F;ich<lb/>
al&#x017F;ofort zum Spru&#x0364;tzen-Ha&#x0364;ußlein, zu dem ihrer<lb/>
iedweder neb&#x017F;t dem Hauptmann einen Schlu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;el hat, verfu&#x0364;ge, die ankommende Mann&#x017F;chafft<lb/>
an&#x017F;telle, die Spru&#x0364;tze mit ihren Zeuge fort&#x017F;chaf-<lb/>
fe, und daß alles &#x017F;chleunig, iedoch ohne <hi rendition="#aq">Confu&#x017F;i-<lb/>
on</hi> und Schaden auch ordentlich ge&#x017F;chehe, dar-<lb/>
an &#x017F;ey, der andere hergegen unge&#x017F;a&#x0364;umt dem<lb/>
Feuer zueile, de&#x017F;&#x017F;en Be&#x017F;chaffenheit, und wo die<lb/>
Spru&#x0364;tzen am fu&#x0364;glich&#x017F;ten zur mei&#x017F;ten Gegen-<lb/>
wehr anzubringen, in Augen&#x017F;chein nehme, wenn<lb/>
immittel&#x017F;t der er&#x017F;te mit der Spru&#x0364;tze und Mann-<lb/>
&#x017F;chafft ankommt, die&#x017F;elben anwei&#x017F;e, und &#x017F;odann<lb/>
beyder&#x017F;eits die fernere Nothdurfft von Anfang<lb/>
biß zum Ende, nach aller Mo&#x0364;glichkeit und der<lb/>
be&#x017F;chriebenen Ordnung, beobachten, ge&#x017F;talt ih-<lb/>
nen denn zu de&#x017F;to mehrer Bewerck&#x017F;tellung<lb/>
Macht gegeben wird, dafern gnug&#x017F;ame Mann-<lb/>
&#x017F;chafft die Spru&#x0364;tze fort- und anzubringen, oder<lb/>
auch zum Pompen nicht vorhanden &#x017F;eyn &#x017F;olte,<lb/>
das um&#x017F;tehende mu&#x0364;ßige Volck darzu anzutrei-<lb/>
ben.</p><lb/>
        <p>§. 32. Alle zu den Spru&#x0364;tzen geordnete Per-<lb/>
&#x017F;onen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;obald ein Feuer be&#x017F;chrien oder<lb/>
deßhalb ge&#x017F;tu&#x0364;rmet wird, &#x017F;ich unge&#x017F;a&#x0364;umt zu ihren<lb/>
Spru&#x0364;tzen begeben, und ein ieder &#x017F;ein Amt dar-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bey,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1275/1295] iſt der Inſpectoren Amt, daß, ſo bald Feuer ge- ruffen, oder Sturm geſchlagen wird, wenn das Feuer in ihrem Viertel iſt, einer von ihnen ſich alſofort zum Spruͤtzen-Haͤußlein, zu dem ihrer iedweder nebſt dem Hauptmann einen Schluͤſ- ſel hat, verfuͤge, die ankommende Mannſchafft anſtelle, die Spruͤtze mit ihren Zeuge fortſchaf- fe, und daß alles ſchleunig, iedoch ohne Confuſi- on und Schaden auch ordentlich geſchehe, dar- an ſey, der andere hergegen ungeſaͤumt dem Feuer zueile, deſſen Beſchaffenheit, und wo die Spruͤtzen am fuͤglichſten zur meiſten Gegen- wehr anzubringen, in Augenſchein nehme, wenn immittelſt der erſte mit der Spruͤtze und Mann- ſchafft ankommt, dieſelben anweiſe, und ſodann beyderſeits die fernere Nothdurfft von Anfang biß zum Ende, nach aller Moͤglichkeit und der beſchriebenen Ordnung, beobachten, geſtalt ih- nen denn zu deſto mehrer Bewerckſtellung Macht gegeben wird, dafern gnugſame Mann- ſchafft die Spruͤtze fort- und anzubringen, oder auch zum Pompen nicht vorhanden ſeyn ſolte, das umſtehende muͤßige Volck darzu anzutrei- ben. §. 32. Alle zu den Spruͤtzen geordnete Per- ſonen muͤſſen, ſobald ein Feuer beſchrien oder deßhalb geſtuͤrmet wird, ſich ungeſaͤumt zu ihren Spruͤtzen begeben, und ein ieder ſein Amt dar- bey,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1295
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1295>, abgerufen am 08.07.2024.