Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



damit es sich darnach richten könne, und ist die-
ses denen gedruckten Feuer-Ordnungen einzu-
verleiben. Es wird einem jedweden Hand-
werck anbefohlen, was sich vor ein iedwedes
schicket und alle Umstände werden specificiret.

§. 26. Die Wächter auff den Thürmen
müssen, so bald sie eine Flamme in den Städ-
ten oder vor den Thoren innen werden, dieselbe,
nachdem sie gefährlich oder nicht gefährlich, mit
gewissen Schlägen durch die Sturm-Glocke
anzeigen, und welcher Wächter nicht hierinnen
seine Pflicht gebührend beobachtet, ist deßhalb
in schwere Straffe zu nehmen.

§. 27. Die Verordneten zum Feuer-Jn-
strumenten, die an ieden Ort zu bestellen und zu
vereyden, müssen solche loß machen und abfor-
dern, und sofort zum Feuer tragen, ingleichen
müssen alle Einwohner ihre Feuer-Jnstrumen-
ta beybringen, und niemand, der nicht zum we-
nigsten ein Gefäß mit Wasser bringet, oder sonst
mit Sprützen, Aexen und andern Jnstrumen-
ten zum Löschen bereit ist, bey dem Feuer zuge-
lassen, sondern mit Schlägen abgewiesen, und
dißfalls eine gewisse Wache bey dem Feuer ge-
halten werden.

§. 28. Wenn das Feuer des Nachts aus-
kömmt, daß man sich der Nothdurfft nach nicht
wohl besehen kan, müssen in Städten an gewis-

sen
L l l l 5



damit es ſich darnach richten koͤnne, und iſt die-
ſes denen gedruckten Feuer-Ordnungen einzu-
verleiben. Es wird einem jedweden Hand-
werck anbefohlen, was ſich vor ein iedwedes
ſchicket und alle Umſtaͤnde werden ſpecificiret.

§. 26. Die Waͤchter auff den Thuͤrmen
muͤſſen, ſo bald ſie eine Flamme in den Staͤd-
ten oder vor den Thoren innen werden, dieſelbe,
nachdem ſie gefaͤhrlich oder nicht gefaͤhrlich, mit
gewiſſen Schlaͤgen durch die Sturm-Glocke
anzeigen, und welcher Waͤchter nicht hierinnen
ſeine Pflicht gebuͤhrend beobachtet, iſt deßhalb
in ſchwere Straffe zu nehmen.

§. 27. Die Verordneten zum Feuer-Jn-
ſtrumenten, die an ieden Ort zu beſtellen und zu
vereyden, muͤſſen ſolche loß machen und abfor-
dern, und ſofort zum Feuer tragen, ingleichen
muͤſſen alle Einwohner ihre Feuer-Jnſtrumen-
ta beybringen, und niemand, der nicht zum we-
nigſten ein Gefaͤß mit Waſſer bringet, oder ſonſt
mit Spruͤtzen, Aexen und andern Jnſtrumen-
ten zum Loͤſchen bereit iſt, bey dem Feuer zuge-
laſſen, ſondern mit Schlaͤgen abgewieſen, und
dißfalls eine gewiſſe Wache bey dem Feuer ge-
halten werden.

§. 28. Wenn das Feuer des Nachts aus-
koͤmmt, daß man ſich der Nothdurfft nach nicht
wohl beſehen kan, muͤſſen in Staͤdten an gewiſ-

ſen
L l l l 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1293" n="1273"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> damit es &#x017F;ich darnach richten ko&#x0364;nne, und i&#x017F;t die-<lb/>
&#x017F;es denen gedruckten Feuer-Ordnungen einzu-<lb/>
verleiben. Es wird einem jedweden Hand-<lb/>
werck anbefohlen, was &#x017F;ich vor ein iedwedes<lb/>
&#x017F;chicket und alle Um&#x017F;ta&#x0364;nde werden <hi rendition="#aq">&#x017F;pecifici</hi>ret.</p><lb/>
        <p>§. 26. Die Wa&#x0364;chter auff den Thu&#x0364;rmen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o bald &#x017F;ie eine Flamme in den Sta&#x0364;d-<lb/>
ten oder vor den Thoren innen werden, die&#x017F;elbe,<lb/>
nachdem &#x017F;ie gefa&#x0364;hrlich oder nicht gefa&#x0364;hrlich, mit<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Schla&#x0364;gen durch die Sturm-Glocke<lb/>
anzeigen, und welcher Wa&#x0364;chter nicht hierinnen<lb/>
&#x017F;eine Pflicht gebu&#x0364;hrend beobachtet, i&#x017F;t deßhalb<lb/>
in &#x017F;chwere Straffe zu nehmen.</p><lb/>
        <p>§. 27. Die Verordneten zum Feuer-Jn-<lb/>
&#x017F;trumenten, die an ieden Ort zu be&#x017F;tellen und zu<lb/>
vereyden, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olche loß machen und abfor-<lb/>
dern, und &#x017F;ofort zum Feuer tragen, ingleichen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle Einwohner ihre Feuer-Jn&#x017F;trumen-<lb/>
ta beybringen, und niemand, der nicht zum we-<lb/>
nig&#x017F;ten ein Gefa&#x0364;ß mit Wa&#x017F;&#x017F;er bringet, oder &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
mit Spru&#x0364;tzen, Aexen und andern Jn&#x017F;trumen-<lb/>
ten zum Lo&#x0364;&#x017F;chen bereit i&#x017F;t, bey dem Feuer zuge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern mit Schla&#x0364;gen abgewie&#x017F;en, und<lb/>
dißfalls eine gewi&#x017F;&#x017F;e Wache bey dem Feuer ge-<lb/>
halten werden.</p><lb/>
        <p>§. 28. Wenn das Feuer des Nachts aus-<lb/>
ko&#x0364;mmt, daß man &#x017F;ich der Nothdurfft nach nicht<lb/>
wohl be&#x017F;ehen kan, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in Sta&#x0364;dten an gewi&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l l l 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1273/1293] damit es ſich darnach richten koͤnne, und iſt die- ſes denen gedruckten Feuer-Ordnungen einzu- verleiben. Es wird einem jedweden Hand- werck anbefohlen, was ſich vor ein iedwedes ſchicket und alle Umſtaͤnde werden ſpecificiret. §. 26. Die Waͤchter auff den Thuͤrmen muͤſſen, ſo bald ſie eine Flamme in den Staͤd- ten oder vor den Thoren innen werden, dieſelbe, nachdem ſie gefaͤhrlich oder nicht gefaͤhrlich, mit gewiſſen Schlaͤgen durch die Sturm-Glocke anzeigen, und welcher Waͤchter nicht hierinnen ſeine Pflicht gebuͤhrend beobachtet, iſt deßhalb in ſchwere Straffe zu nehmen. §. 27. Die Verordneten zum Feuer-Jn- ſtrumenten, die an ieden Ort zu beſtellen und zu vereyden, muͤſſen ſolche loß machen und abfor- dern, und ſofort zum Feuer tragen, ingleichen muͤſſen alle Einwohner ihre Feuer-Jnſtrumen- ta beybringen, und niemand, der nicht zum we- nigſten ein Gefaͤß mit Waſſer bringet, oder ſonſt mit Spruͤtzen, Aexen und andern Jnſtrumen- ten zum Loͤſchen bereit iſt, bey dem Feuer zuge- laſſen, ſondern mit Schlaͤgen abgewieſen, und dißfalls eine gewiſſe Wache bey dem Feuer ge- halten werden. §. 28. Wenn das Feuer des Nachts aus- koͤmmt, daß man ſich der Nothdurfft nach nicht wohl beſehen kan, muͤſſen in Staͤdten an gewiſ- ſen L l l l 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1293
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1293>, abgerufen am 16.07.2024.