Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite


§. 15. Ferner ist von der hohen Landes-
Obrigkeit anzubefehlen, daß in einer iedweden
Stadt und Flecken, ja wo möglich, auch auf
denen Dörffern, zumahl auf solchen, die groß
und weitläufftig sind, und da man weiß, daß die
Einwohner Vermögen haben, nach Propor-
tion
und Gelegenheit der Einwohner und der
Umstände, entweder eine oder etliche grosse,
mittlere oder kleine Feuer-Sprützen angeschafft
und dieselbigen allezeit gangbar und in guten
Stande erhalten werden, damit sonderlich bey
sich entzündenden Feuers-Brünsten die Kirchen
damit conserviret werden mögen.

§. 16. Die Räthe in den Städten müssen
die Sturm-Fässer, Leitern, Feuer-Sprützen
und Haacken, nebst einer Anzahl Feuer Ey-
mer von etlichen Schocken, dazu ein ieder neuer
Bürger einen oder zwey zu liefern hat, in guter
Bereitschafft halten, die Feuer-Sprützen alle
Jahr zum wenigsten durch gewisse specialiter
darzu vereydete Personen viermahl probieren,
die Feuer-Eymer zehlen, und die Sturm-Fäs-
ser und andere Jnstrumenten, wo solche schad-
hafft, rectificiren lassen.

§. 17. An gelegenen Oertern der Städte
sollen gewisse Leiter-Häuser, und darneben, wo
möglich, mit Leitern und Feuer-Hacken belade-
ne Wägen, die man alsobald fortrücken kan,

wie


§. 15. Ferner iſt von der hohen Landes-
Obrigkeit anzubefehlen, daß in einer iedweden
Stadt und Flecken, ja wo moͤglich, auch auf
denen Doͤrffern, zumahl auf ſolchen, die groß
und weitlaͤufftig ſind, und da man weiß, daß die
Einwohner Vermoͤgen haben, nach Propor-
tion
und Gelegenheit der Einwohner und der
Umſtaͤnde, entweder eine oder etliche groſſe,
mittlere oder kleine Feuer-Spruͤtzen angeſchafft
und dieſelbigen allezeit gangbar und in guten
Stande erhalten werden, damit ſonderlich bey
ſich entzuͤndenden Feuers-Bruͤnſten die Kirchen
damit conſerviret werden moͤgen.

§. 16. Die Raͤthe in den Staͤdten muͤſſen
die Sturm-Faͤſſer, Leitern, Feuer-Spruͤtzen
und Haacken, nebſt einer Anzahl Feuer Ey-
mer von etlichen Schocken, dazu ein ieder neuer
Buͤrger einen oder zwey zu liefern hat, in guter
Bereitſchafft halten, die Feuer-Spruͤtzen alle
Jahr zum wenigſten durch gewiſſe ſpecialiter
darzu vereydete Perſonen viermahl probieren,
die Feuer-Eymer zehlen, und die Sturm-Faͤſ-
ſer und andere Jnſtrumenten, wo ſolche ſchad-
hafft, rectificiren laſſen.

§. 17. An gelegenen Oertern der Staͤdte
ſollen gewiſſe Leiter-Haͤuſer, und darneben, wo
moͤglich, mit Leitern und Feuer-Hacken belade-
ne Waͤgen, die man alſobald fortruͤcken kan,

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1288" n="1268"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <p>§. 15. Ferner i&#x017F;t von der hohen Landes-<lb/>
Obrigkeit anzubefehlen, daß in einer iedweden<lb/>
Stadt und Flecken, ja wo mo&#x0364;glich, auch auf<lb/>
denen Do&#x0364;rffern, zumahl auf &#x017F;olchen, die groß<lb/>
und weitla&#x0364;ufftig &#x017F;ind, und da man weiß, daß die<lb/>
Einwohner Vermo&#x0364;gen haben, nach <hi rendition="#aq">Propor-<lb/>
tion</hi> und Gelegenheit der Einwohner und der<lb/>
Um&#x017F;ta&#x0364;nde, entweder eine oder etliche gro&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
mittlere oder kleine Feuer-Spru&#x0364;tzen ange&#x017F;chafft<lb/>
und die&#x017F;elbigen allezeit gangbar und in guten<lb/>
Stande erhalten werden, damit &#x017F;onderlich bey<lb/>
&#x017F;ich entzu&#x0364;ndenden Feuers-Bru&#x0364;n&#x017F;ten die Kirchen<lb/>
damit <hi rendition="#aq">con&#x017F;ervi</hi>ret werden mo&#x0364;gen.</p><lb/>
        <p>§. 16. Die Ra&#x0364;the in den Sta&#x0364;dten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die Sturm-Fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, Leitern, Feuer-Spru&#x0364;tzen<lb/>
und Haacken, neb&#x017F;t einer Anzahl Feuer Ey-<lb/>
mer von etlichen Schocken, dazu ein ieder neuer<lb/>
Bu&#x0364;rger einen oder zwey zu liefern hat, in guter<lb/>
Bereit&#x017F;chafft halten, die Feuer-Spru&#x0364;tzen alle<lb/>
Jahr zum wenig&#x017F;ten durch gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">&#x017F;pecialiter</hi><lb/>
darzu vereydete Per&#x017F;onen viermahl probieren,<lb/>
die Feuer-Eymer zehlen, und die Sturm-Fa&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er und andere Jn&#x017F;trumenten, wo &#x017F;olche &#x017F;chad-<lb/>
hafft, <hi rendition="#aq">rectifici</hi>ren la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>§. 17. An gelegenen Oertern der Sta&#x0364;dte<lb/>
&#x017F;ollen gewi&#x017F;&#x017F;e Leiter-Ha&#x0364;u&#x017F;er, und darneben, wo<lb/>
mo&#x0364;glich, mit Leitern und Feuer-Hacken belade-<lb/>
ne Wa&#x0364;gen, die man al&#x017F;obald fortru&#x0364;cken kan,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1268/1288] §. 15. Ferner iſt von der hohen Landes- Obrigkeit anzubefehlen, daß in einer iedweden Stadt und Flecken, ja wo moͤglich, auch auf denen Doͤrffern, zumahl auf ſolchen, die groß und weitlaͤufftig ſind, und da man weiß, daß die Einwohner Vermoͤgen haben, nach Propor- tion und Gelegenheit der Einwohner und der Umſtaͤnde, entweder eine oder etliche groſſe, mittlere oder kleine Feuer-Spruͤtzen angeſchafft und dieſelbigen allezeit gangbar und in guten Stande erhalten werden, damit ſonderlich bey ſich entzuͤndenden Feuers-Bruͤnſten die Kirchen damit conſerviret werden moͤgen. §. 16. Die Raͤthe in den Staͤdten muͤſſen die Sturm-Faͤſſer, Leitern, Feuer-Spruͤtzen und Haacken, nebſt einer Anzahl Feuer Ey- mer von etlichen Schocken, dazu ein ieder neuer Buͤrger einen oder zwey zu liefern hat, in guter Bereitſchafft halten, die Feuer-Spruͤtzen alle Jahr zum wenigſten durch gewiſſe ſpecialiter darzu vereydete Perſonen viermahl probieren, die Feuer-Eymer zehlen, und die Sturm-Faͤſ- ſer und andere Jnſtrumenten, wo ſolche ſchad- hafft, rectificiren laſſen. §. 17. An gelegenen Oertern der Staͤdte ſollen gewiſſe Leiter-Haͤuſer, und darneben, wo moͤglich, mit Leitern und Feuer-Hacken belade- ne Waͤgen, die man alſobald fortruͤcken kan, wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1288
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1288>, abgerufen am 23.11.2024.