len, und Wasserbauen, auch Fischereyen zuweilen Schaden leiden, so ist billich, daß der Floß-Herr solchen Schaden wiederum ersetzet, wie denn die- se und andere Puncte bey vorhabender Flösse, welche in der Jahrs-Zeit, wenn das Wasser nicht zu fluthig und nicht zu schwach ist, angestellet wird, in die Floß-Patente eingerückt, und solche männiglich zur Nachricht und Achtung öffentlich an denen Orten, da die Flösse durchgehet, an- geschlagen werden.
§. 22. Nachdem durch das Toback-Schmau- chen, Schiessen und Platzen, dessen sich die Sol- datesque so wohl als andere auf denen Holtz- Plätzen zuweilen gelüsten lassen, die Holtz-Vor- räthe in grossen Feuer-Schaden gerathen kön- nen, als ist dasselbe von denen hohen Landes- Obrigkeiten alles Ernstes, und bey einer harten Straffe, so unnachläßlich an den Verbrechern zu exequiren ist, zu verbiethen.
§. 23. Ob nun zwar auf diejenigen, so sich unterstehen, Floß-Scheite zu entwenden, sehr ho- he Straffen gesetzet sind, so glaube dennoch nicht, daß solches vermögend sey, bey einer so grossen Gelegenheit, zu der Zeit, wenn sie dencken daß sie vor den Floß-Bedienten sicher sind, diese böse Leute zurück zu halten, und hielte ich vor ein bequemer Mittel, wenn denenjenigen Nachbarn, die mit Grund andere deshalb angeben würden,
mit
len, und Waſſerbauen, auch Fiſchereyen zuweilen Schaden leiden, ſo iſt billich, daß der Floß-Herr ſolchen Schaden wiederum erſetzet, wie denn die- ſe und andere Puncte bey vorhabender Floͤſſe, welche in der Jahrs-Zeit, wenn das Waſſer nicht zu fluthig und nicht zu ſchwach iſt, angeſtellet wird, in die Floß-Patente eingeruͤckt, und ſolche maͤnniglich zur Nachricht und Achtung oͤffentlich an denen Orten, da die Floͤſſe durchgehet, an- geſchlagen werden.
§. 22. Nachdem durch das Toback-Schmau- chen, Schieſſen und Platzen, deſſen ſich die Sol- datesque ſo wohl als andere auf denen Holtz- Plaͤtzen zuweilen geluͤſten laſſen, die Holtz-Vor- raͤthe in groſſen Feuer-Schaden gerathen koͤn- nen, als iſt daſſelbe von denen hohen Landes- Obrigkeiten alles Ernſtes, und bey einer harten Straffe, ſo unnachlaͤßlich an den Verbrechern zu exequiren iſt, zu verbiethen.
§. 23. Ob nun zwar auf diejenigen, ſo ſich unterſtehen, Floß-Scheite zu entwenden, ſehr ho- he Straffen geſetzet ſind, ſo glaube dennoch nicht, daß ſolches vermoͤgend ſey, bey einer ſo groſſen Gelegenheit, zu der Zeit, wenn ſie dencken daß ſie vor den Floß-Bedienten ſicher ſind, dieſe boͤſe Leute zuruͤck zu halten, und hielte ich vor ein bequemer Mittel, wenn denenjenigen Nachbarn, die mit Grund andere deshalb angeben wuͤrden,
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[1210/1230]
len, und Waſſerbauen, auch Fiſchereyen zuweilen
Schaden leiden, ſo iſt billich, daß der Floß-Herr
ſolchen Schaden wiederum erſetzet, wie denn die-
ſe und andere Puncte bey vorhabender Floͤſſe,
welche in der Jahrs-Zeit, wenn das Waſſer nicht
zu fluthig und nicht zu ſchwach iſt, angeſtellet
wird, in die Floß-Patente eingeruͤckt, und ſolche
maͤnniglich zur Nachricht und Achtung oͤffentlich
an denen Orten, da die Floͤſſe durchgehet, an-
geſchlagen werden.
§. 22. Nachdem durch das Toback-Schmau-
chen, Schieſſen und Platzen, deſſen ſich die Sol-
datesque ſo wohl als andere auf denen Holtz-
Plaͤtzen zuweilen geluͤſten laſſen, die Holtz-Vor-
raͤthe in groſſen Feuer-Schaden gerathen koͤn-
nen, als iſt daſſelbe von denen hohen Landes-
Obrigkeiten alles Ernſtes, und bey einer harten
Straffe, ſo unnachlaͤßlich an den Verbrechern
zu exequiren iſt, zu verbiethen.
§. 23. Ob nun zwar auf diejenigen, ſo ſich
unterſtehen, Floß-Scheite zu entwenden, ſehr ho-
he Straffen geſetzet ſind, ſo glaube dennoch
nicht, daß ſolches vermoͤgend ſey, bey einer ſo
groſſen Gelegenheit, zu der Zeit, wenn ſie dencken
daß ſie vor den Floß-Bedienten ſicher ſind, dieſe
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1230>, abgerufen am 23.11.2024.
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