aber Köhler und Holtzhauer darbey zu kochen oder sich zu wärmen. Feuer machen, müssen sie, daß kein Schade geschehe, Achtung geben. Wer es überschreitet, muß, bevor der Schade ent- stünde, mit Fleiß bestrafft werden.
§. 49. Jndem das Holtz an manchen Or- ten in unserm Teutschland ziemlich rar zu wer- den beginnet, und die wenigsten Leute darauf bedacht sind, wo wiederum neues herkommen werde, als solten die Landes-Fürsten an denjeni- gen Orten, wo das Holtz entweder schon rar ist, oder doch der Holtz-Mangel befürchtet wird, ge- schickten Oeconomis und Physicis anbefeh- len, daß sie sich erkundigen solten, ob nicht an ei- nigen Oertern gewisser Turff könte ausgesto- chen, und zum Feuer-Werck, an Staat des Holtzes, zu menagirung der Wälder gebrennt werden. Jch glaube, daß noch hin und wieder in den Theilen des Ober-Sächsischen Teutsch- lands Turff auszustechen und zu gebrauchen wäre, sowohl als in den Nieder-Sächsischen.
§. 50. Vor einigen Jahren hat man in den Chur-Sächsischen Landen angefangen mit guten Succeß Turff zu graben und zu brennen. Es ist aber dieser in Chur-Sächsischen befindli- che Turff, so wie er insonderheit im Gebürge zu Schneeberg bey Scheibenberg, Johann Geor- genstadt, Dreyzehnhayn, Großhartmanns-
dorff
aber Koͤhler und Holtzhauer darbey zu kochen oder ſich zu waͤrmen. Feuer machen, muͤſſen ſie, daß kein Schade geſchehe, Achtung geben. Wer es uͤberſchreitet, muß, bevor der Schade ent- ſtuͤnde, mit Fleiß beſtrafft werden.
§. 49. Jndem das Holtz an manchen Or- ten in unſerm Teutſchland ziemlich rar zu wer- den beginnet, und die wenigſten Leute darauf bedacht ſind, wo wiederum neues herkommen werde, als ſolten die Landes-Fuͤrſten an denjeni- gen Orten, wo das Holtz entweder ſchon rar iſt, oder doch der Holtz-Mangel befuͤrchtet wird, ge- ſchickten Oeconomis und Phyſicis anbefeh- len, daß ſie ſich erkundigen ſolten, ob nicht an ei- nigen Oertern gewiſſer Turff koͤnte ausgeſto- chen, und zum Feuer-Werck, an Staat des Holtzes, zu menagirung der Waͤlder gebrennt werden. Jch glaube, daß noch hin und wieder in den Theilen des Ober-Saͤchſiſchen Teutſch- lands Turff auszuſtechen und zu gebrauchen waͤre, ſowohl als in den Nieder-Saͤchſiſchen.
§. 50. Vor einigen Jahren hat man in den Chur-Saͤchſiſchen Landen angefangen mit guten Succeß Turff zu graben und zu brennen. Es iſt aber dieſer in Chur-Saͤchſiſchen befindli- che Turff, ſo wie er inſonderheit im Gebuͤrge zu Schneeberg bey Scheibenberg, Johann Geor- genſtadt, Dreyzehnhayn, Großhartmanns-
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[1164/1184]
aber Koͤhler und Holtzhauer darbey zu kochen
oder ſich zu waͤrmen. Feuer machen, muͤſſen ſie,
daß kein Schade geſchehe, Achtung geben. Wer
es uͤberſchreitet, muß, bevor der Schade ent-
ſtuͤnde, mit Fleiß beſtrafft werden.
§. 49. Jndem das Holtz an manchen Or-
ten in unſerm Teutſchland ziemlich rar zu wer-
den beginnet, und die wenigſten Leute darauf
bedacht ſind, wo wiederum neues herkommen
werde, als ſolten die Landes-Fuͤrſten an denjeni-
gen Orten, wo das Holtz entweder ſchon rar iſt,
oder doch der Holtz-Mangel befuͤrchtet wird, ge-
ſchickten Oeconomis und Phyſicis anbefeh-
len, daß ſie ſich erkundigen ſolten, ob nicht an ei-
nigen Oertern gewiſſer Turff koͤnte ausgeſto-
chen, und zum Feuer-Werck, an Staat des
Holtzes, zu menagirung der Waͤlder gebrennt
werden. Jch glaube, daß noch hin und wieder
in den Theilen des Ober-Saͤchſiſchen Teutſch-
lands Turff auszuſtechen und zu gebrauchen
waͤre, ſowohl als in den Nieder-Saͤchſiſchen.
§. 50. Vor einigen Jahren hat man in
den Chur-Saͤchſiſchen Landen angefangen mit
guten Succeß Turff zu graben und zu brennen.
Es iſt aber dieſer in Chur-Saͤchſiſchen befindli-
che Turff, ſo wie er inſonderheit im Gebuͤrge zu
Schneeberg bey Scheibenberg, Johann Geor-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1184>, abgerufen am 23.11.2024.
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