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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Sommer- und Herbst-Zeiten in Kammern und
Fluhren zu graben und zu arbeiten am besten
schickt, und leiden will, vor die Hand nehmen
und anstellen.

§. 46. Weil sichs zu trägt, daß eines Thei-
les die Salpeter-Sieder ie zu Zeiten aus Un-
vorsichtigkeit und Nachläßigkeit, die Kübel und
Fässer, darinnen sie die Salpeter-Lauge stehen
haben, offen gelassen, darüber das Vieh kom-
men, daraus getruncken, und davon umgefallen,
so müssen sie ihre Salpeter-Lauge also in Acht
nehmen, und wohl vermacht halten und haben,
daß kein Vieh dazu kommen und Schaden da-
her nehmen könne. Und da sie darüber ie-
mand Schaden an Vieh oder dergleichen ver-
ursacht, und solches erweißlich befunden würde,
müsten sie sich mit denselbigen in der Güte ver-
tragen.

§. 47. Es müssen die Salpeter-Sieder
Pflicht-schuldig seyn, von allem Salpeter, so in
den Landes-Fürstlichen Lande gegraben und ge-
macht wird, den gebührlichen Zehenden zuge-
ben, und denn auch ferner allen andern Salpe-
ter, so viel sie dessen graben und machen, unver-
weigerlich und ohne Abbruch um billige Bezah-
lung zukommen lassen.

§. 48. Es müssen die Salpeter-Sieder,
und sonst iedermänniglich, wes Standes und

We-



Sommer- und Herbſt-Zeiten in Kammern und
Fluhren zu graben und zu arbeiten am beſten
ſchickt, und leiden will, vor die Hand nehmen
und anſtellen.

§. 46. Weil ſichs zu traͤgt, daß eines Thei-
les die Salpeter-Sieder ie zu Zeiten aus Un-
vorſichtigkeit und Nachlaͤßigkeit, die Kuͤbel und
Faͤſſer, darinnen ſie die Salpeter-Lauge ſtehen
haben, offen gelaſſen, daruͤber das Vieh kom-
men, daraus getruncken, und davon umgefallen,
ſo muͤſſen ſie ihre Salpeter-Lauge alſo in Acht
nehmen, und wohl vermacht halten und haben,
daß kein Vieh dazu kommen und Schaden da-
her nehmen koͤnne. Und da ſie daruͤber ie-
mand Schaden an Vieh oder dergleichen ver-
urſacht, und ſolches erweißlich befunden wuͤrde,
muͤſten ſie ſich mit denſelbigen in der Guͤte ver-
tragen.

§. 47. Es muͤſſen die Salpeter-Sieder
Pflicht-ſchuldig ſeyn, von allem Salpeter, ſo in
den Landes-Fuͤrſtlichen Lande gegraben und ge-
macht wird, den gebuͤhrlichen Zehenden zuge-
ben, und denn auch ferner allen andern Salpe-
ter, ſo viel ſie deſſen graben und machen, unver-
weigerlich und ohne Abbruch um billige Bezah-
lung zukommen laſſen.

§. 48. Es muͤſſen die Salpeter-Sieder,
und ſonſt iedermaͤnniglich, wes Standes und

We-
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[1122/1142] Sommer- und Herbſt-Zeiten in Kammern und Fluhren zu graben und zu arbeiten am beſten ſchickt, und leiden will, vor die Hand nehmen und anſtellen. §. 46. Weil ſichs zu traͤgt, daß eines Thei- les die Salpeter-Sieder ie zu Zeiten aus Un- vorſichtigkeit und Nachlaͤßigkeit, die Kuͤbel und Faͤſſer, darinnen ſie die Salpeter-Lauge ſtehen haben, offen gelaſſen, daruͤber das Vieh kom- men, daraus getruncken, und davon umgefallen, ſo muͤſſen ſie ihre Salpeter-Lauge alſo in Acht nehmen, und wohl vermacht halten und haben, daß kein Vieh dazu kommen und Schaden da- her nehmen koͤnne. Und da ſie daruͤber ie- mand Schaden an Vieh oder dergleichen ver- urſacht, und ſolches erweißlich befunden wuͤrde, muͤſten ſie ſich mit denſelbigen in der Guͤte ver- tragen. §. 47. Es muͤſſen die Salpeter-Sieder Pflicht-ſchuldig ſeyn, von allem Salpeter, ſo in den Landes-Fuͤrſtlichen Lande gegraben und ge- macht wird, den gebuͤhrlichen Zehenden zuge- ben, und denn auch ferner allen andern Salpe- ter, ſo viel ſie deſſen graben und machen, unver- weigerlich und ohne Abbruch um billige Bezah- lung zukommen laſſen. §. 48. Es muͤſſen die Salpeter-Sieder, und ſonſt iedermaͤnniglich, wes Standes und We-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1142>, abgerufen am 23.11.2024.