Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



Fällen, sonst aber eben nicht allenthalben ein
sonderbahres Regal- oder Cammer-Nutzen, wie
von andern Bergwercken und Mineren, sondern
läst sich mehrentheils mit etzlichen Theilen an
Gesöden, die der Cammer erblich zustehen, und
was ihnen sonst Rechts- und Ordnung wegen
darbey gebühren kan, begnügen. Anderswo
werden die Saltz-Pfannen und deren Nutz von
der Landes-Herrschafft zu Mann-Lehn gerich-
tet, und da sie verlediget werden, andern um
Geld oder aus Gnaden wieder überlassen, also,
daß man hierinnen keine Regul haben kan, son-
dern sich nach dem Gebrauch und Herkommen
iedweden Ortes richten muß.

§. 35. Jndem die Pfänner Ordnungen und
die Einrichtung des Saltz-Wesens, an einem
Orte immer anders als an dem andern, so will
von der Einrichtung des Saltz-Wesens zu
Halle in Magdeburgischen, welches uns am
nächsten gelegen, eines und das andere geden-
cken. Es ist zwar das Hällische Saltz-Werck
von dem Ertzstifft Magdeburg dem Rath und
Bürgern dieser Stadt geschencket, und zur
Lehn gegeben, doch haben sich die Ertz-Bischöffe
iederzeit die disposition und Ordnung drüber
vorbehalten. Daher wird auch der Saltz-
Gräfe mit folgenden Eyde beleget: Jch gelobe
und schwere, daß ich das Saltz-Gräfen-Amt,

dazu



Faͤllen, ſonſt aber eben nicht allenthalben ein
ſonderbahres Regal- oder Cammer-Nutzen, wie
von andern Bergwercken und Mineren, ſondern
laͤſt ſich mehrentheils mit etzlichen Theilen an
Geſoͤden, die der Cammer erblich zuſtehen, und
was ihnen ſonſt Rechts- und Ordnung wegen
darbey gebuͤhren kan, begnuͤgen. Anderswo
werden die Saltz-Pfannen und deren Nutz von
der Landes-Herrſchafft zu Mann-Lehn gerich-
tet, und da ſie verlediget werden, andern um
Geld oder aus Gnaden wieder uͤberlaſſen, alſo,
daß man hierinnen keine Regul haben kan, ſon-
dern ſich nach dem Gebrauch und Herkommen
iedweden Ortes richten muß.

§. 35. Jndem die Pfaͤnner Ordnungen und
die Einrichtung des Saltz-Weſens, an einem
Orte immer anders als an dem andern, ſo will
von der Einrichtung des Saltz-Weſens zu
Halle in Magdeburgiſchen, welches uns am
naͤchſten gelegen, eines und das andere geden-
cken. Es iſt zwar das Haͤlliſche Saltz-Werck
von dem Ertzſtifft Magdeburg dem Rath und
Buͤrgern dieſer Stadt geſchencket, und zur
Lehn gegeben, doch haben ſich die Ertz-Biſchoͤffe
iederzeit die diſpoſition und Ordnung druͤber
vorbehalten. Daher wird auch der Saltz-
Graͤfe mit folgenden Eyde beleget: Jch gelobe
und ſchwere, daß ich das Saltz-Graͤfen-Amt,

dazu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1134" n="1114"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> Fa&#x0364;llen, &#x017F;on&#x017F;t aber eben nicht allenthalben ein<lb/>
&#x017F;onderbahres <hi rendition="#aq">Regal-</hi> oder Cammer-Nutzen, wie<lb/>
von andern Bergwercken und <hi rendition="#aq">Miner</hi>en, &#x017F;ondern<lb/>
la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich mehrentheils mit etzlichen Theilen an<lb/>
Ge&#x017F;o&#x0364;den, die der Cammer erblich zu&#x017F;tehen, und<lb/>
was ihnen &#x017F;on&#x017F;t Rechts- und Ordnung wegen<lb/>
darbey gebu&#x0364;hren kan, begnu&#x0364;gen. Anderswo<lb/>
werden die Saltz-Pfannen und deren Nutz von<lb/>
der Landes-Herr&#x017F;chafft zu Mann-Lehn gerich-<lb/>
tet, und da &#x017F;ie verlediget werden, andern um<lb/>
Geld oder aus Gnaden wieder u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en, al&#x017F;o,<lb/>
daß man hierinnen keine Regul haben kan, &#x017F;on-<lb/>
dern &#x017F;ich nach dem Gebrauch und Herkommen<lb/>
iedweden Ortes richten muß.</p><lb/>
        <p>§. 35. Jndem die Pfa&#x0364;nner Ordnungen und<lb/>
die Einrichtung des Saltz-We&#x017F;ens, an einem<lb/>
Orte immer anders als an dem andern, &#x017F;o will<lb/>
von der Einrichtung des Saltz-We&#x017F;ens zu<lb/>
Halle in Magdeburgi&#x017F;chen, welches uns am<lb/>
na&#x0364;ch&#x017F;ten gelegen, eines und das andere geden-<lb/>
cken. Es i&#x017F;t zwar das Ha&#x0364;lli&#x017F;che Saltz-Werck<lb/>
von dem Ertz&#x017F;tifft Magdeburg dem Rath und<lb/>
Bu&#x0364;rgern die&#x017F;er Stadt ge&#x017F;chencket, und zur<lb/>
Lehn gegeben, doch haben &#x017F;ich die Ertz-Bi&#x017F;cho&#x0364;ffe<lb/>
iederzeit die <hi rendition="#aq">di&#x017F;po&#x017F;ition</hi> und Ordnung dru&#x0364;ber<lb/>
vorbehalten. Daher wird auch der Saltz-<lb/>
Gra&#x0364;fe mit folgenden Eyde beleget: Jch gelobe<lb/>
und &#x017F;chwere, daß ich das Saltz-Gra&#x0364;fen-Amt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dazu</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1114/1134] Faͤllen, ſonſt aber eben nicht allenthalben ein ſonderbahres Regal- oder Cammer-Nutzen, wie von andern Bergwercken und Mineren, ſondern laͤſt ſich mehrentheils mit etzlichen Theilen an Geſoͤden, die der Cammer erblich zuſtehen, und was ihnen ſonſt Rechts- und Ordnung wegen darbey gebuͤhren kan, begnuͤgen. Anderswo werden die Saltz-Pfannen und deren Nutz von der Landes-Herrſchafft zu Mann-Lehn gerich- tet, und da ſie verlediget werden, andern um Geld oder aus Gnaden wieder uͤberlaſſen, alſo, daß man hierinnen keine Regul haben kan, ſon- dern ſich nach dem Gebrauch und Herkommen iedweden Ortes richten muß. §. 35. Jndem die Pfaͤnner Ordnungen und die Einrichtung des Saltz-Weſens, an einem Orte immer anders als an dem andern, ſo will von der Einrichtung des Saltz-Weſens zu Halle in Magdeburgiſchen, welches uns am naͤchſten gelegen, eines und das andere geden- cken. Es iſt zwar das Haͤlliſche Saltz-Werck von dem Ertzſtifft Magdeburg dem Rath und Buͤrgern dieſer Stadt geſchencket, und zur Lehn gegeben, doch haben ſich die Ertz-Biſchoͤffe iederzeit die diſpoſition und Ordnung druͤber vorbehalten. Daher wird auch der Saltz- Graͤfe mit folgenden Eyde beleget: Jch gelobe und ſchwere, daß ich das Saltz-Graͤfen-Amt, dazu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1134
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1134>, abgerufen am 23.11.2024.