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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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14. Tagen kommen können. 5.) Kan man
nicht in Abrede seyn, daß gleichwie auf dem
Hartz am Fichtel-Berge und andern Orten, al-
so auch um Kupffer-Berg, theils durch Krieg,
Pestilentz, theure Zeit und Aufruhr viel herrli-
che und bauwürdige Wercke liegen bleiben müs-
sen, die man allerdings gerne fortgetrieben hät-
te, wenn dergleichen fatalitäten nicht dazwischen
kommen wären. Jn Ansehnng des letztern
wird urgiret 1.) daß die alten ausgepauschten
Wercke einem ausgeleerten Beutel, einem gantz
erschöpfften Brunnen, und einem ausgedrosch-
nen Stroh billig zu vergleichen, davon der Po-
steri
tät wenig oder nichts übrig bliebe. 2.)
Läufft es auf allzu hohe Kosten hinaus, alte, ver-
fallene, verstürtzte, in Muten gedrückte Schäch-
te, Fahrten, Kästen, Stollen, wiederum zu räu-
men, reinigen und auszuführen. 3.) Jst auch
sehr gefährlich, nicht allein wegen der unterirr-
dischen Arbeit, in der Enge und Länge fortzu-
kommen, sondern darneben böses Wetter, Ge-
stanck und Gifft mit einzuschlucken. 4.) Fol-
gen gerne auf die Ruine der alten Erdfälle, Brü-
che, Risse, heimlich zusammen geflossene Was-
ser, so denen Arbeitern Müh und Noth, den Ge-
wercken aber vergebliche Unkosten, zumahl in
Kalck, Sand und schneidigen Gebürge verur-
sachen. 5.) Jst ja sicherer, in frischen unver-

wun-



14. Tagen kommen koͤnnen. 5.) Kan man
nicht in Abrede ſeyn, daß gleichwie auf dem
Hartz am Fichtel-Berge und andern Orten, al-
ſo auch um Kupffer-Berg, theils durch Krieg,
Peſtilentz, theure Zeit und Aufruhr viel herrli-
che und bauwuͤrdige Wercke liegen bleiben muͤſ-
ſen, die man allerdings gerne fortgetrieben haͤt-
te, wenn dergleichen fatalitaͤten nicht dazwiſchen
kommen waͤren. Jn Anſehnng des letztern
wird urgiret 1.) daß die alten ausgepauſchten
Wercke einem ausgeleerten Beutel, einem gantz
erſchoͤpfften Brunnen, und einem ausgedroſch-
nen Stroh billig zu vergleichen, davon der Po-
ſteri
taͤt wenig oder nichts uͤbrig bliebe. 2.)
Laͤufft es auf allzu hohe Koſten hinaus, alte, ver-
fallene, verſtuͤrtzte, in Muten gedruͤckte Schaͤch-
te, Fahrten, Kaͤſten, Stollen, wiederum zu raͤu-
men, reinigen und auszufuͤhren. 3.) Jſt auch
ſehr gefaͤhrlich, nicht allein wegen der unterirr-
diſchen Arbeit, in der Enge und Laͤnge fortzu-
kommen, ſondern darneben boͤſes Wetter, Ge-
ſtanck und Gifft mit einzuſchlucken. 4.) Fol-
gen gerne auf die Ruine der alten Erdfaͤlle, Bruͤ-
che, Riſſe, heimlich zuſammen gefloſſene Waſ-
ſer, ſo denen Arbeitern Muͤh und Noth, den Ge-
wercken aber vergebliche Unkoſten, zumahl in
Kalck, Sand und ſchneidigen Gebuͤrge verur-
ſachen. 5.) Jſt ja ſicherer, in friſchen unver-

wun-
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[1085/1105] 14. Tagen kommen koͤnnen. 5.) Kan man nicht in Abrede ſeyn, daß gleichwie auf dem Hartz am Fichtel-Berge und andern Orten, al- ſo auch um Kupffer-Berg, theils durch Krieg, Peſtilentz, theure Zeit und Aufruhr viel herrli- che und bauwuͤrdige Wercke liegen bleiben muͤſ- ſen, die man allerdings gerne fortgetrieben haͤt- te, wenn dergleichen fatalitaͤten nicht dazwiſchen kommen waͤren. Jn Anſehnng des letztern wird urgiret 1.) daß die alten ausgepauſchten Wercke einem ausgeleerten Beutel, einem gantz erſchoͤpfften Brunnen, und einem ausgedroſch- nen Stroh billig zu vergleichen, davon der Po- ſteritaͤt wenig oder nichts uͤbrig bliebe. 2.) Laͤufft es auf allzu hohe Koſten hinaus, alte, ver- fallene, verſtuͤrtzte, in Muten gedruͤckte Schaͤch- te, Fahrten, Kaͤſten, Stollen, wiederum zu raͤu- men, reinigen und auszufuͤhren. 3.) Jſt auch ſehr gefaͤhrlich, nicht allein wegen der unterirr- diſchen Arbeit, in der Enge und Laͤnge fortzu- kommen, ſondern darneben boͤſes Wetter, Ge- ſtanck und Gifft mit einzuſchlucken. 4.) Fol- gen gerne auf die Ruine der alten Erdfaͤlle, Bruͤ- che, Riſſe, heimlich zuſammen gefloſſene Waſ- ſer, ſo denen Arbeitern Muͤh und Noth, den Ge- wercken aber vergebliche Unkoſten, zumahl in Kalck, Sand und ſchneidigen Gebuͤrge verur- ſachen. 5.) Jſt ja ſicherer, in friſchen unver- wun-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1085. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1105>, abgerufen am 23.11.2024.