cke ein sehr grosser Nutzen zuwächst, also haben Regenten ihre Landes-väterliche Liebe und Sorgfalt unter andern mit dahin zurichten, wie das edle Kleinod der Berg-Wercke in gutem Wohlstande erhalten, und zu noch mehrerer Erhebung und Gunst derer sich darbey einlas- senden Bau-lustigen Gewercken gebracht wer- den möge. Daher thun sie wohl, wenn sie nicht nur selbst in Person eine Reise in die gebürgischen Berg-Städte und andere daselbst gelegene Or- te, wo Berg Wercke gebauet, und die davon angerichteten Fabriquen und Manufacturen ge- trieben werden, übernehmen, und darbey eine und andere Beaugenscheinigung anstellen, oder wohl sonst Erkundigung einziehen, sondern auch zur Untersuch- und Remedirung derer in Berg- Schmeltz-Hütten-Hammer-Holtz- und Floß- Sachen derer gebürgischen Orte vorfallenden Mängel und Gebrechen absonderliche Commi- sarien verordnen.
§. 2 Es sagt der Herr Baron von Schrö- der in seiner Fürstl. Schatz- und Rent-Cam- mer pag. 206. Ein Fürst soll die Gold- und Silber-Berg Wercke bauen laßen, wenn sie nur etwas geben, sie werden mit Schaden oder mit Nutzen gebauet. Denn daran liegt dem Lande nichts, dieweil dieses der gewisseste Zu- gang eines Landes ist. Und ob schon die Bau-
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cke ein ſehr groſſer Nutzen zuwaͤchſt, alſo haben Regenten ihre Landes-vaͤterliche Liebe und Sorgfalt unter andern mit dahin zurichten, wie das edle Kleinod der Berg-Wercke in gutem Wohlſtande erhalten, und zu noch mehrerer Erhebung und Gunſt derer ſich darbey einlaſ- ſenden Bau-luſtigen Gewercken gebracht wer- den moͤge. Daher thun ſie wohl, wenn ſie nicht nur ſelbſt in Perſon eine Reiſe in die gebuͤrgiſchen Berg-Staͤdte und andere daſelbſt gelegene Or- te, wo Berg Wercke gebauet, und die davon angerichteten Fabriquen und Manufacturen ge- trieben werden, uͤbernehmen, und darbey eine und andere Beaugenſcheinigung anſtellen, oder wohl ſonſt Erkundigung einziehen, ſondern auch zur Unterſuch- und Remedirung derer in Berg- Schmeltz-Huͤtten-Hammer-Holtz- und Floß- Sachen derer gebuͤrgiſchen Orte vorfallenden Maͤngel und Gebrechen abſonderliche Commi- ſarien verordnen.
§. 2 Es ſagt der Herr Baron von Schroͤ- der in ſeiner Fuͤrſtl. Schatz- und Rent-Cam- mer pag. 206. Ein Fuͤrſt ſoll die Gold- und Silber-Berg Wercke bauen laßen, wenn ſie nur etwas geben, ſie werden mit Schaden oder mit Nutzen gebauet. Denn daran liegt dem Lande nichts, dieweil dieſes der gewiſſeſte Zu- gang eines Landes iſt. Und ob ſchon die Bau-
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cke ein ſehr groſſer Nutzen zuwaͤchſt, alſo
haben Regenten ihre Landes-vaͤterliche Liebe
und Sorgfalt unter andern mit dahin zurichten,
wie das edle Kleinod der Berg-Wercke in gutem
Wohlſtande erhalten, und zu noch mehrerer
Erhebung und Gunſt derer ſich darbey einlaſ-
ſenden Bau-luſtigen Gewercken gebracht wer-
den moͤge. Daher thun ſie wohl, wenn ſie nicht
nur ſelbſt in Perſon eine Reiſe in die gebuͤrgiſchen
Berg-Staͤdte und andere daſelbſt gelegene Or-
te, wo Berg Wercke gebauet, und die davon
angerichteten Fabriquen und Manufacturen ge-
trieben werden, uͤbernehmen, und darbey eine
und andere Beaugenſcheinigung anſtellen, oder
wohl ſonſt Erkundigung einziehen, ſondern auch
zur Unterſuch- und Remedirung derer in Berg-
Schmeltz-Huͤtten-Hammer-Holtz- und Floß-
Sachen derer gebuͤrgiſchen Orte vorfallenden
Maͤngel und Gebrechen abſonderliche Commi-
ſarien verordnen.
§. 2 Es ſagt der Herr Baron von Schroͤ-
der in ſeiner Fuͤrſtl. Schatz- und Rent-Cam-
mer pag. 206. Ein Fuͤrſt ſoll die Gold- und
Silber-Berg Wercke bauen laßen, wenn ſie
nur etwas geben, ſie werden mit Schaden oder
mit Nutzen gebauet. Denn daran liegt dem
Lande nichts, dieweil dieſes der gewiſſeſte Zu-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1081. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1101>, abgerufen am 23.11.2024.
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