Handwercks-Laden und derer so genannten Haupt- und Neben-Capituln, zumahlen derer, so sich an etlichen Oertern, theils Handwercker selbst aufzurichten angemast haben, grosse Con- fusion und Trennung verursachen, also, daß ein Handwerck an einem Ort redlicher als an dem andern seyn, und die Gesellen an sich ziehen will, und wer sich bey solcher Laden nicht einschreiben läst, oder abfindet, für unredlich im Lernen und Meisterschafft (unangesehen er sonst der beste Meister) geachtet, auch mit continuirlichen Umtrieb bald da bald dorthin, an der Arbeit ge- hindert werden, als solte solcher Unterscheid be- rührter Handwercks Laden gäntzlich aufgeho- ben und abgethan, insonderheit aber keinen Handwercker oder Zunfft unter Nahmen der Haupt-Laden anderer Handwercker, bevorab aus verschiedenen Territoriis an sich zu ziehen zugelassen seyn, und verstattet werden.
§. 27. Es solte bey Aufkündigen und Loß- zehlen der Lehr-Jungen, und dem Ausschencken der Handwercks-Gesellen, bey welchen theils Handwercker mit keinen freywilligen Geschen- cken zufrieden, sondern nach ihrem Gefallen mit kostbahren und gewissen Speisen von denen Meistern bedienet seyn wollen, sodann bey der Meister und Gesellen Auflage-Geldern und Be- straffung aller Exces abgeschafft, und der Un-
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Handwercks-Laden und derer ſo genannten Haupt- und Neben-Capituln, zumahlen derer, ſo ſich an etlichen Oertern, theils Handwercker ſelbſt aufzurichten angemaſt haben, groſſe Con- fuſion und Trennung verurſachen, alſo, daß ein Handwerck an einem Ort redlicher als an dem andern ſeyn, und die Geſellen an ſich ziehen will, und wer ſich bey ſolcher Laden nicht einſchreiben laͤſt, oder abfindet, fuͤr unredlich im Lernen und Meiſterſchafft (unangeſehen er ſonſt der beſte Meiſter) geachtet, auch mit continuirlichen Umtrieb bald da bald dorthin, an der Arbeit ge- hindert werden, als ſolte ſolcher Unterſcheid be- ruͤhrter Handwercks Laden gaͤntzlich aufgeho- ben und abgethan, inſonderheit aber keinen Handwercker oder Zunfft unter Nahmen der Haupt-Laden anderer Handwercker, bevorab aus verſchiedenen Territoriis an ſich zu ziehen zugelaſſen ſeyn, und verſtattet werden.
§. 27. Es ſolte bey Aufkuͤndigen und Loß- zehlen der Lehr-Jungen, und dem Ausſchencken der Handwercks-Geſellen, bey welchen theils Handwercker mit keinen freywilligen Geſchen- cken zufrieden, ſondern nach ihrem Gefallen mit koſtbahren und gewiſſen Speiſen von denen Meiſtern bedienet ſeyn wollen, ſodann bey der Meiſter und Geſellen Auflage-Geldern und Be- ſtraffung aller Exces abgeſchafft, und der Un-
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Handwercks-Laden und derer ſo genannten
Haupt- und Neben-Capituln, zumahlen derer,
ſo ſich an etlichen Oertern, theils Handwercker
ſelbſt aufzurichten angemaſt haben, groſſe Con-
fuſion und Trennung verurſachen, alſo, daß ein
Handwerck an einem Ort redlicher als an dem
andern ſeyn, und die Geſellen an ſich ziehen will,
und wer ſich bey ſolcher Laden nicht einſchreiben
laͤſt, oder abfindet, fuͤr unredlich im Lernen und
Meiſterſchafft (unangeſehen er ſonſt der beſte
Meiſter) geachtet, auch mit continuirlichen
Umtrieb bald da bald dorthin, an der Arbeit ge-
hindert werden, als ſolte ſolcher Unterſcheid be-
ruͤhrter Handwercks Laden gaͤntzlich aufgeho-
ben und abgethan, inſonderheit aber keinen
Handwercker oder Zunfft unter Nahmen der
Haupt-Laden anderer Handwercker, bevorab
aus verſchiedenen Territoriis an ſich zu ziehen
zugelaſſen ſeyn, und verſtattet werden.
§. 27. Es ſolte bey Aufkuͤndigen und Loß-
zehlen der Lehr-Jungen, und dem Ausſchencken
der Handwercks-Geſellen, bey welchen theils
Handwercker mit keinen freywilligen Geſchen-
cken zufrieden, ſondern nach ihrem Gefallen mit
koſtbahren und gewiſſen Speiſen von denen
Meiſtern bedienet ſeyn wollen, ſodann bey der
Meiſter und Geſellen Auflage-Geldern und Be-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1070. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1090>, abgerufen am 23.11.2024.
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