im Anschlage oder Abdrucke zu befinden, sich hervor thun möchte, so ist solche ohne vorherge- henden Landes-Fürstlichen Befehl nicht anzu- nehmen. Gestalt denn die Räthe in Städten und Landes-Fürstlichen Beamten verbunden seyn müssen, aller Orten, so bald sie eine neue Müntze verspüren, solche ungesäumt einzuschi- cken.
§. 31. Es thun die Regenten nicht wohl, wenn sie das Müntz-Wesen an Juden oder an- dere interessirte Leute um eine gewisse Summe Geldes verpachten, denn es hat die Erfahrung öffters gezeiget, daß solches dem Land und Un- terthanen schädlich sey, und das Land mit den allerliederlichsten Müntz-Sorten, durch der- gleichen Leute, wenn eine Verpachtung der Müntze geschehen, oder man ihnen erlaubet, ei- ne gewisse Quantität Geldes schlagen zu lassen, angefüllet werde. Man kan solches hernach in langer Zeit nicht wieder loß werden, und wird hierdurch dem Commercien-Wesen ein sehr grosser Schaden und Nachtheil zugezogen.
§. 32. Wie das böse Geld ein Land mit helf- fe arm machen, davon sagt der Herr Baron von Schröder in seiner Fürstlichen Schatz- und Rent-Cammer p. 209. sehr wohl, mit folgen- den: Böses Geld, welches anders woher ins Land gebracht wird, ist ein gewisser Verlust des Lan-
des.
im Anſchlage oder Abdrucke zu befinden, ſich hervor thun moͤchte, ſo iſt ſolche ohne vorherge- henden Landes-Fuͤrſtlichen Befehl nicht anzu- nehmen. Geſtalt denn die Raͤthe in Staͤdten und Landes-Fuͤrſtlichen Beamten verbunden ſeyn muͤſſen, aller Orten, ſo bald ſie eine neue Muͤntze verſpuͤren, ſolche ungeſaͤumt einzuſchi- cken.
§. 31. Es thun die Regenten nicht wohl, wenn ſie das Muͤntz-Weſen an Juden oder an- dere intereſſirte Leute um eine gewiſſe Summe Geldes verpachten, denn es hat die Erfahrung oͤffters gezeiget, daß ſolches dem Land und Un- terthanen ſchaͤdlich ſey, und das Land mit den allerliederlichſten Muͤntz-Sorten, durch der- gleichen Leute, wenn eine Verpachtung der Muͤntze geſchehen, oder man ihnen erlaubet, ei- ne gewiſſe Quantitaͤt Geldes ſchlagen zu laſſen, angefuͤllet werde. Man kan ſolches hernach in langer Zeit nicht wieder loß werden, und wird hierdurch dem Commercien-Weſen ein ſehr groſſer Schaden und Nachtheil zugezogen.
§. 32. Wie das boͤſe Geld ein Land mit helf- fe arm machen, davon ſagt der Herr Baron von Schroͤder in ſeiner Fuͤrſtlichen Schatz- und Rent-Cammer p. 209. ſehr wohl, mit folgen- den: Boͤſes Geld, welches andeꝛs woher ins Land gebracht wird, iſt ein gewiſſer Verluſt des Lan-
des.
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im Anſchlage oder Abdrucke zu befinden, ſich
hervor thun moͤchte, ſo iſt ſolche ohne vorherge-
henden Landes-Fuͤrſtlichen Befehl nicht anzu-
nehmen. Geſtalt denn die Raͤthe in Staͤdten
und Landes-Fuͤrſtlichen Beamten verbunden
ſeyn muͤſſen, aller Orten, ſo bald ſie eine neue
Muͤntze verſpuͤren, ſolche ungeſaͤumt einzuſchi-
cken.
§. 31. Es thun die Regenten nicht wohl,
wenn ſie das Muͤntz-Weſen an Juden oder an-
dere intereſſirte Leute um eine gewiſſe Summe
Geldes verpachten, denn es hat die Erfahrung
oͤffters gezeiget, daß ſolches dem Land und Un-
terthanen ſchaͤdlich ſey, und das Land mit den
allerliederlichſten Muͤntz-Sorten, durch der-
gleichen Leute, wenn eine Verpachtung der
Muͤntze geſchehen, oder man ihnen erlaubet, ei-
ne gewiſſe Quantitaͤt Geldes ſchlagen zu laſſen,
angefuͤllet werde. Man kan ſolches hernach in
langer Zeit nicht wieder loß werden, und wird
hierdurch dem Commercien-Weſen ein ſehr
groſſer Schaden und Nachtheil zugezogen.
§. 32. Wie das boͤſe Geld ein Land mit helf-
fe arm machen, davon ſagt der Herr Baron von
Schroͤder in ſeiner Fuͤrſtlichen Schatz- und
Rent-Cammer p. 209. ſehr wohl, mit folgen-
den: Boͤſes Geld, welches andeꝛs woher ins Land
gebracht wird, iſt ein gewiſſer Verluſt des Lan-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1012. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1032>, abgerufen am 23.11.2024.
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