muß, und davon nichts abgehen darff, ausser dem, was durch viel und lange Jahre oder täg- lichen Gebrauch, mit hin- und wieder führen, tragen und zehlen sich abnützen, abwetzen und verlieren thut.
§. 8. Es erfordert billig die Pflicht eines Landes-Herrn, daß er auf das Müntz-Wesen gehörige Aufsicht habe, und keine Ungebühr da- mit verüben lasse, sintemahl es ja der schädlich- sten und schändlichsten Gewinne einer ist, da un- ter dem öffentlichen Nahmen und Zeichen der hohen Landes-Obrigkeit, welcher sonst die Er- haltung alles Rechts, Billigkeit und Gleichheit gebühret und anvertrauet wird, gantze und viel benachbarte Länder an Statt aufrichtiger und allenthalben passirlicher Müntze mit schändlich gemischten, betrüglichen, unwürdigen Sorten erfüllet, dieselben eine Zeitlang den armen Leu- ten für gut in die Hände gespielet, und darnach, wenn der Betrug über kurtz oder lang gemer- cket, und von der Reichs-Obrigkeit abgeschafft wird, wieder zu Wasser gemacht, und viel Leu- te in Schaden und Armuth erbärmlich gesetzt werden.
§. 9. Vor allen hat ein Regente dahin zu sehen, daß das Müntz-Wesen von tüchtigen Personen verwaltet werde. Es gehören zu dem Müntz-Wesen folgende Personen: Als
erstlich
muß, und davon nichts abgehen darff, auſſer dem, was durch viel und lange Jahre oder taͤg- lichen Gebrauch, mit hin- und wieder fuͤhren, tragen und zehlen ſich abnuͤtzen, abwetzen und verlieren thut.
§. 8. Es erfordert billig die Pflicht eines Landes-Herrn, daß er auf das Muͤntz-Weſen gehoͤrige Aufſicht habe, und keine Ungebuͤhr da- mit veruͤben laſſe, ſintemahl es ja der ſchaͤdlich- ſten und ſchaͤndlichſten Gewinne einer iſt, da un- ter dem oͤffentlichen Nahmen und Zeichen der hohen Landes-Obrigkeit, welcher ſonſt die Er- haltung alles Rechts, Billigkeit und Gleichheit gebuͤhret und anvertrauet wird, gantze und viel benachbarte Laͤnder an Statt aufrichtiger und allenthalben paſſirlicher Muͤntze mit ſchaͤndlich gemiſchten, betruͤglichen, unwuͤrdigen Sorten erfuͤllet, dieſelben eine Zeitlang den armen Leu- ten fuͤr gut in die Haͤnde geſpielet, und darnach, wenn der Betrug uͤber kurtz oder lang gemer- cket, und von der Reichs-Obrigkeit abgeſchafft wird, wieder zu Waſſer gemacht, und viel Leu- te in Schaden und Armuth erbaͤrmlich geſetzt werden.
§. 9. Vor allen hat ein Regente dahin zu ſehen, daß das Muͤntz-Weſen von tuͤchtigen Perſonen verwaltet werde. Es gehoͤren zu dem Muͤntz-Weſen folgende Perſonen: Als
erſtlich
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muß, und davon nichts abgehen darff, auſſer
dem, was durch viel und lange Jahre oder taͤg-
lichen Gebrauch, mit hin- und wieder fuͤhren,
tragen und zehlen ſich abnuͤtzen, abwetzen und
verlieren thut.
§. 8. Es erfordert billig die Pflicht eines
Landes-Herrn, daß er auf das Muͤntz-Weſen
gehoͤrige Aufſicht habe, und keine Ungebuͤhr da-
mit veruͤben laſſe, ſintemahl es ja der ſchaͤdlich-
ſten und ſchaͤndlichſten Gewinne einer iſt, da un-
ter dem oͤffentlichen Nahmen und Zeichen der
hohen Landes-Obrigkeit, welcher ſonſt die Er-
haltung alles Rechts, Billigkeit und Gleichheit
gebuͤhret und anvertrauet wird, gantze und viel
benachbarte Laͤnder an Statt aufrichtiger und
allenthalben paſſirlicher Muͤntze mit ſchaͤndlich
gemiſchten, betruͤglichen, unwuͤrdigen Sorten
erfuͤllet, dieſelben eine Zeitlang den armen Leu-
ten fuͤr gut in die Haͤnde geſpielet, und darnach,
wenn der Betrug uͤber kurtz oder lang gemer-
cket, und von der Reichs-Obrigkeit abgeſchafft
wird, wieder zu Waſſer gemacht, und viel Leu-
te in Schaden und Armuth erbaͤrmlich geſetzt
werden.
§. 9. Vor allen hat ein Regente dahin zu
ſehen, daß das Muͤntz-Weſen von tuͤchtigen
Perſonen verwaltet werde. Es gehoͤren zu
dem Muͤntz-Weſen folgende Perſonen: Als
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 992. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1012>, abgerufen am 23.11.2024.
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