ner Opera oder Comoedie, sie müssen auch eben so auf einander folgen, iedoch mit diesen Unterscheid, daß so wohl die Ausziehungen des Theatri, als auch die Handlungen nicht so weitläufftig seyn dürffen, als in einer Opera.
§. 2. Bißweilen ist ein Feuerwerck und eine Illu- mination miteinander vermischt. Man stellet z. E. einen prächtigen Tempel oder ander Gebäu- de vor, mit trefflichen Colonnaden, Pfeilern und Statuen, die bey der Nacht, durch die mit Papier umgebnen Lichter gantz erleuchtet sind, dergestallt, daß man Historische Bilder und Schrifften, wel- che sich in einem solchen Gebäude hin und wieder befinden, sehr deutlich sehen kan. Je größer die Gemählde, ie deutlicher kan man sie des Nachts bey der Erleuchtung observiren. Man baut auch wohl dergleichen Gebäude ins Wasser. Auf die Pfähle, die in dem Gebäude herum sind, setzt man 2 Palussaden ausserhalb, die mit Lichtern und Pa- pier erleuchtet, und andere innerhalb, welche aus Raqueten mit gemahlten und vergüldeten Stäben zusammen gesetzt. Die Raqueten und Kunst-Feuer sind unter den prächtigen Gebäude verborgen, und gehen nachgehends insgesammt unvermerckt loß.
§. 3. Man stellet in den Feuerwercken man- cherley vor, so sich zu einer ieden Festivität und Erfindung schickt, als verzogene Nahmen, Wa- pen, Ehren-Pforten, Gebäude, Festungen, Portale, Statuen, Götter, u. s. w. So sieht man auch
biß-
Von Feuerwercken.
ner Opera oder Comœdie, ſie muͤſſen auch eben ſo auf einander folgen, iedoch mit dieſen Unterſcheid, daß ſo wohl die Ausziehungen des Theatri, als auch die Handlungen nicht ſo weitlaͤufftig ſeyn duͤrffen, als in einer Opera.
§. 2. Bißweilen iſt ein Feuerwerck und eine Illu- mination miteinander vermiſcht. Man ſtellet z. E. einen praͤchtigen Tempel oder ander Gebaͤu- de vor, mit trefflichen Colonnaden, Pfeilern und Statuen, die bey der Nacht, durch die mit Papier umgebnen Lichter gantz erleuchtet ſind, dergeſtallt, daß man Hiſtoriſche Bilder und Schrifften, wel- che ſich in einem ſolchen Gebaͤude hin und wieder befinden, ſehr deutlich ſehen kan. Je groͤßer die Gemaͤhlde, ie deutlicher kan man ſie des Nachts bey der Erleuchtung obſerviren. Man baut auch wohl dergleichen Gebaͤude ins Waſſer. Auf die Pfaͤhle, die in dem Gebaͤude herum ſind, ſetzt man 2 Paluſſaden auſſerhalb, die mit Lichtern und Pa- pier erleuchtet, und andere innerhalb, welche aus Raqueten mit gemahlten und verguͤldeten Staͤben zuſammen geſetzt. Die Raqueten und Kunſt-Feuer ſind unter den praͤchtigen Gebaͤude verborgen, und gehen nachgehends insgeſammt unvermerckt loß.
§. 3. Man ſtellet in den Feuerwercken man- cherley vor, ſo ſich zu einer ieden Feſtivitaͤt und Erfindung ſchickt, als verzogene Nahmen, Wa- pen, Ehren-Pforten, Gebaͤude, Feſtungen, Portale, Statuen, Goͤtter, u. ſ. w. So ſieht man auch
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Von Feuerwercken.
ner Opera oder Comœdie, ſie muͤſſen auch eben ſo
auf einander folgen, iedoch mit dieſen Unterſcheid,
daß ſo wohl die Ausziehungen des Theatri, als
auch die Handlungen nicht ſo weitlaͤufftig ſeyn
duͤrffen, als in einer Opera.
§. 2. Bißweilen iſt ein Feuerwerck und eine Illu-
mination miteinander vermiſcht. Man ſtellet
z. E. einen praͤchtigen Tempel oder ander Gebaͤu-
de vor, mit trefflichen Colonnaden, Pfeilern und
Statuen, die bey der Nacht, durch die mit Papier
umgebnen Lichter gantz erleuchtet ſind, dergeſtallt,
daß man Hiſtoriſche Bilder und Schrifften, wel-
che ſich in einem ſolchen Gebaͤude hin und wieder
befinden, ſehr deutlich ſehen kan. Je groͤßer die
Gemaͤhlde, ie deutlicher kan man ſie des Nachts
bey der Erleuchtung obſerviren. Man baut auch
wohl dergleichen Gebaͤude ins Waſſer. Auf die
Pfaͤhle, die in dem Gebaͤude herum ſind, ſetzt man
2 Paluſſaden auſſerhalb, die mit Lichtern und Pa-
pier erleuchtet, und andere innerhalb, welche aus
Raqueten mit gemahlten und verguͤldeten Staͤben
zuſammen geſetzt. Die Raqueten und Kunſt-Feuer
ſind unter den praͤchtigen Gebaͤude verborgen,
und gehen nachgehends insgeſammt unvermerckt
loß.
§. 3. Man ſtellet in den Feuerwercken man-
cherley vor, ſo ſich zu einer ieden Feſtivitaͤt und
Erfindung ſchickt, als verzogene Nahmen, Wa-
pen, Ehren-Pforten, Gebaͤude, Feſtungen, Portale,
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/871>, abgerufen am 25.11.2024.
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