entweder mit Schwenckung einer Fahne, oder mit Lösung der Stücken ein Signal ertheilt, oder auch in die Trompete gestossen, oder bey den Fuß-Tur- nieren mit einen Wirbel Appel gegeben, darauf die Avanturiers nach einander anmarchiren.
§. 22. Die Ordnung des Zuges ist unterschied- lich. Zuweilen kommt ein Hof-Fourier mit dem Wapen auf der Brust, und dem Marschalls-Sta- be, der als ein Herold mit mancherley buntfar- bigten Bändern ausgeziert. Zuweilen kommen wohl zwölff Trompeter und 2 Paucker voran, nebst zwölf Marschällen oder Judicirern mit bunt- farbigen Federn, und colorirten Feld-Zeichen. Es avanciren auch wohl vor den andern Train der Stallmeister nebst den Bereutern und sehr viel Hand-Pferden, die mit dem kostbaresten Decken belegt sind.
§. 23. Die Chefs der Banden oder Esquadril- len sind entweder große Printzen und hohe Stan- des-Personen, oder vornehme Generale. Die Ritter oder Avanturiers folgen ihren Chefs, ent- weder zu 2, oder 4, oder 6. an der Anzahl, und nach diesen kommen die Secundanten die bey den Avan- turiers mit sind. Bey den Häuptern der Ban- den gehen Pagen und Laquais neben her, in pro- prer Kleidung, so ihnen das nöthige Gewehr mit zutragen helffen.
§. 24. Bey den Turnier-Aufzügen wechseln auf verschiedene Weise, nach dem Gefallen derer die sie dirigiren, die Herolde, die Marschälle, die
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Von mancherl. Turnieren u. Ritterſpielen.
entweder mit Schwenckung einer Fahne, oder mit Loͤſung der Stuͤcken ein Signal ertheilt, oder auch in die Trompete geſtoſſen, oder bey den Fuß-Tur- nieren mit einen Wirbel Appel gegeben, darauf die Avanturiers nach einander anmarchiren.
§. 22. Die Ordnung des Zuges iſt unterſchied- lich. Zuweilen kommt ein Hof-Fourier mit dem Wapen auf der Bruſt, und dem Marſchalls-Sta- be, der als ein Herold mit mancherley buntfar- bigten Baͤndern ausgeziert. Zuweilen kommen wohl zwoͤlff Trompeter und 2 Paucker voran, nebſt zwoͤlf Marſchaͤllen oder Judicirern mit bunt- farbigen Federn, und colorirten Feld-Zeichen. Es avanciren auch wohl vor den andern Train der Stallmeiſter nebſt den Bereutern und ſehr viel Hand-Pferden, die mit dem koſtbareſten Decken belegt ſind.
§. 23. Die Chefs der Banden oder Esquadril- len ſind entweder große Printzen und hohe Stan- des-Perſonen, oder vornehme Generale. Die Ritter oder Avanturiers folgen ihren Chefs, ent- weder zu 2, oder 4, oder 6. an der Anzahl, und nach dieſen kommen die Secundanten die bey den Avan- turiers mit ſind. Bey den Haͤuptern der Ban- den gehen Pagen und Laquais neben her, in pro- prer Kleidung, ſo ihnen das noͤthige Gewehr mit zutragen helffen.
§. 24. Bey den Turnier-Aufzuͤgen wechſeln auf verſchiedene Weiſe, nach dem Gefallen derer die ſie dirigiren, die Herolde, die Marſchaͤlle, die
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Von mancherl. Turnieren u. Ritterſpielen.
entweder mit Schwenckung einer Fahne, oder mit
Loͤſung der Stuͤcken ein Signal ertheilt, oder auch
in die Trompete geſtoſſen, oder bey den Fuß-Tur-
nieren mit einen Wirbel Appel gegeben, darauf
die Avanturiers nach einander anmarchiren.
§. 22. Die Ordnung des Zuges iſt unterſchied-
lich. Zuweilen kommt ein Hof-Fourier mit dem
Wapen auf der Bruſt, und dem Marſchalls-Sta-
be, der als ein Herold mit mancherley buntfar-
bigten Baͤndern ausgeziert. Zuweilen kommen
wohl zwoͤlff Trompeter und 2 Paucker voran,
nebſt zwoͤlf Marſchaͤllen oder Judicirern mit bunt-
farbigen Federn, und colorirten Feld-Zeichen. Es
avanciren auch wohl vor den andern Train der
Stallmeiſter nebſt den Bereutern und ſehr viel
Hand-Pferden, die mit dem koſtbareſten Decken
belegt ſind.
§. 23. Die Chefs der Banden oder Esquadril-
len ſind entweder große Printzen und hohe Stan-
des-Perſonen, oder vornehme Generale. Die
Ritter oder Avanturiers folgen ihren Chefs, ent-
weder zu 2, oder 4, oder 6. an der Anzahl, und nach
dieſen kommen die Secundanten die bey den Avan-
turiers mit ſind. Bey den Haͤuptern der Ban-
den gehen Pagen und Laquais neben her, in pro-
prer Kleidung, ſo ihnen das noͤthige Gewehr mit
zutragen helffen.
§. 24. Bey den Turnier-Aufzuͤgen wechſeln
auf verſchiedene Weiſe, nach dem Gefallen derer
die ſie dirigiren, die Herolde, die Marſchaͤlle, die
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/785>, abgerufen am 22.11.2024.
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