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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von mancherl. Turnieren u. Ritterspielen.
Federn und zusammengebundene Feder-Büsche,
andere aber wieder von einer andern Couleur.
Eine iede Bande hat ihre verschiedene Music, als
Trompeten, Qverpfeiffer, Hautbois u. s. w.

§. 16. Die zu den Turnieren und Ritter-Spie-
len gezogen werden, müssen sich vorhero in dem
Hof-Marschall-Amte wegen ihres alten und äch-
ten Adels gebührend legitimiren, und durch ihre 32
Ahnen nebst beygemahlten Geschlechts-Wapen
erweißlich machen, daß sie nicht allein von ihren
Vätern, sondern auch von den Müttern her, aus
alten adelichen Geblüth ursprünglich herkommen.
Es sind auch die Turnier-Geschlechter von alten
Zeiten her biß ietzund registrirt und niedergeschrie-
ben, und zu den Acten in den Hof-Marschall-Aem-
tern beygelegt, und darzu bemerckt worden, wie sie
nacheinander turnieret, und auf was vor Art sie ge-
troffen.

§. 17. Einige von unsern Teutschen von Adel
wissen sich viel damit, wenn sie in des Rüxners oder
andern Turnier-Büchern ihre Geschlechter allbe-
reits antreffen; es haben aber unterschiedene Ge-
lehrte gar gründlich gezeiget, daß auf dergleichen
gedruckte Turnier-Bücher nicht allezeit zu trauen,
und in den folgenden Zeiten manch adelich Ge-
schlecht in die Turnier-Bücher eingeschaltet wor-
den, welches doch bey den marquirten Turnieren
sein Lebtage nicht gewesen.

§. 18. Vor diesen sind die Schilder und Ge-
schlechts-Wapen der Streitbahren Fürsten und

Ade-
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Von mancherl. Turnieren u. Ritterſpielen.
Federn und zuſammengebundene Feder-Buͤſche,
andere aber wieder von einer andern Couleur.
Eine iede Bande hat ihre verſchiedene Muſic, als
Trompeten, Qverpfeiffer, Hautbois u. ſ. w.

§. 16. Die zu den Turnieren und Ritter-Spie-
len gezogen werden, muͤſſen ſich vorhero in dem
Hof-Marſchall-Amte wegen ihres alten und aͤch-
ten Adels gebuͤhrend legitimiren, und durch ihre 32
Ahnen nebſt beygemahlten Geſchlechts-Wapen
erweißlich machen, daß ſie nicht allein von ihren
Vaͤtern, ſondern auch von den Muͤttern her, aus
alten adelichen Gebluͤth urſpruͤnglich herkommen.
Es ſind auch die Turnier-Geſchlechter von alten
Zeiten her biß ietzund regiſtrirt und niedergeſchrie-
ben, und zu den Acten in den Hof-Marſchall-Aem-
tern beygelegt, und darzu bemerckt worden, wie ſie
nacheinander turnieret, und auf was vor Art ſie ge-
troffen.

§. 17. Einige von unſern Teutſchen von Adel
wiſſen ſich viel damit, wenn ſie in des Rüxners oder
andern Turnier-Buͤchern ihre Geſchlechter allbe-
reits antreffen; es haben aber unterſchiedene Ge-
lehrte gar gruͤndlich gezeiget, daß auf dergleichen
gedruckte Turnier-Buͤcher nicht allezeit zu trauen,
und in den folgenden Zeiten manch adelich Ge-
ſchlecht in die Turnier-Buͤcher eingeſchaltet wor-
den, welches doch bey den marquirten Turnieren
ſein Lebtage nicht geweſen.

§. 18. Vor dieſen ſind die Schilder und Ge-
ſchlechts-Wapen der Streitbahren Fuͤrſten und

Ade-
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[759/0783] Von mancherl. Turnieren u. Ritterſpielen. Federn und zuſammengebundene Feder-Buͤſche, andere aber wieder von einer andern Couleur. Eine iede Bande hat ihre verſchiedene Muſic, als Trompeten, Qverpfeiffer, Hautbois u. ſ. w. §. 16. Die zu den Turnieren und Ritter-Spie- len gezogen werden, muͤſſen ſich vorhero in dem Hof-Marſchall-Amte wegen ihres alten und aͤch- ten Adels gebuͤhrend legitimiren, und durch ihre 32 Ahnen nebſt beygemahlten Geſchlechts-Wapen erweißlich machen, daß ſie nicht allein von ihren Vaͤtern, ſondern auch von den Muͤttern her, aus alten adelichen Gebluͤth urſpruͤnglich herkommen. Es ſind auch die Turnier-Geſchlechter von alten Zeiten her biß ietzund regiſtrirt und niedergeſchrie- ben, und zu den Acten in den Hof-Marſchall-Aem- tern beygelegt, und darzu bemerckt worden, wie ſie nacheinander turnieret, und auf was vor Art ſie ge- troffen. §. 17. Einige von unſern Teutſchen von Adel wiſſen ſich viel damit, wenn ſie in des Rüxners oder andern Turnier-Buͤchern ihre Geſchlechter allbe- reits antreffen; es haben aber unterſchiedene Ge- lehrte gar gruͤndlich gezeiget, daß auf dergleichen gedruckte Turnier-Buͤcher nicht allezeit zu trauen, und in den folgenden Zeiten manch adelich Ge- ſchlecht in die Turnier-Buͤcher eingeſchaltet wor- den, welches doch bey den marquirten Turnieren ſein Lebtage nicht geweſen. §. 18. Vor dieſen ſind die Schilder und Ge- ſchlechts-Wapen der Streitbahren Fuͤrſten und Ade- B b b 4

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 759. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/783>, abgerufen am 22.11.2024.