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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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IV. Theil. II. Capitul.
Aufzuges mit ausmachen hilfft, also ist auch die Ab-
wechselung der unterschiedenen Quadrellen oder
Abtheilungen angenehm, und ein iedwedes Corpo
der Leute, oder eine iede neue Abhandlung muß den
Wägen, Machinen, Pferden, Personen, Bedien-
ten und Musicanten nach, von einander unterschie-
den seyn, und diese müssen alle zusammen bey ihren
Kleidungen und den übrigen Stücken etwas an-
ders vorstellen, so man bey dem vorhergehenden
Corpo nicht gesehen und nicht gehört.

§. 15. Wenn sich ein neu Corpo oder eine neue
Ordnung der Personen anfängt, so pflegt gemeini-
glich ein Cammer-Fourier mit Trompeten und
Paucken, oder eine andere Bande Musicanten vor-
weg zu marchiren. Bißweilen werden auch wohl
von einer Göttin auf ihrem Triumph-Wagen un-
ter währendem Aufzug Cantaten oder Arien abge-
sungen. Doch pflegt dieses gar selten zu geschehen.

§. 16. Der Musicanten Chor, so den Aufzug an-
fangen oder beschliessen, macht zuweilen ein eigen
Corpo aus, immassen man bey einigen Königlichen
solennen Aufzügen auf ein 24 zehlet, die mit ihren
hellklingenden Trommeln, Pfeiffen, Paucken, und
meßingenen Becken bey der Janitscharen-Music,
oder mit ihren andern Instrumenten ie 2 und 2 in
einem Gliede marchiren.

§. 17. Die Erfindung der Wägen, auf denen die
heydnischen Gottheiten sitzen, muß aus der Mytho-
logie
hergeh ohlet und auf das eigentlichste dar-
nach eingerichtet werden. Die Triumph-Wägen

sind

IV. Theil. II. Capitul.
Aufzuges mit ausmachen hilfft, alſo iſt auch die Ab-
wechſelung der unterſchiedenen Quadrellen oder
Abtheilungen angenehm, und ein iedwedes Corpo
der Leute, oder eine iede neue Abhandlung muß den
Waͤgen, Machinen, Pferden, Perſonen, Bedien-
ten und Muſicanten nach, von einander unterſchie-
den ſeyn, und dieſe muͤſſen alle zuſammen bey ihren
Kleidungen und den uͤbrigen Stuͤcken etwas an-
ders vorſtellen, ſo man bey dem vorhergehenden
Corpo nicht geſehen und nicht gehoͤrt.

§. 15. Wenn ſich ein neu Corpo oder eine neue
Ordnung der Perſonen anfaͤngt, ſo pflegt gemeini-
glich ein Cammer-Fourier mit Trompeten und
Paucken, oder eine andere Bande Muſicanten vor-
weg zu marchiren. Bißweilen werden auch wohl
von einer Goͤttin auf ihrem Triumph-Wagen un-
ter waͤhrendem Aufzug Cantaten oder Arien abge-
ſungen. Doch pflegt dieſes gar ſelten zu geſchehen.

§. 16. Der Muſicanten Chor, ſo den Aufzug an-
fangen oder beſchlieſſen, macht zuweilen ein eigen
Corpo aus, immaſſen man bey einigen Koͤniglichen
ſolennen Aufzuͤgen auf ein 24 zehlet, die mit ihren
hellklingenden Trommeln, Pfeiffen, Paucken, und
meßingenen Becken bey der Janitſcharen-Muſic,
oder mit ihren andern Inſtrumenten ie 2 und 2 in
einem Gliede marchiren.

§. 17. Die Erfindung der Waͤgen, auf denen die
heydniſchen Gottheiten ſitzen, muß aus der Mytho-
logie
hergeh ohlet und auf das eigentlichſte dar-
nach eingerichtet werden. Die Triumph-Waͤgen

ſind
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[744/0768] IV. Theil. II. Capitul. Aufzuges mit ausmachen hilfft, alſo iſt auch die Ab- wechſelung der unterſchiedenen Quadrellen oder Abtheilungen angenehm, und ein iedwedes Corpo der Leute, oder eine iede neue Abhandlung muß den Waͤgen, Machinen, Pferden, Perſonen, Bedien- ten und Muſicanten nach, von einander unterſchie- den ſeyn, und dieſe muͤſſen alle zuſammen bey ihren Kleidungen und den uͤbrigen Stuͤcken etwas an- ders vorſtellen, ſo man bey dem vorhergehenden Corpo nicht geſehen und nicht gehoͤrt. §. 15. Wenn ſich ein neu Corpo oder eine neue Ordnung der Perſonen anfaͤngt, ſo pflegt gemeini- glich ein Cammer-Fourier mit Trompeten und Paucken, oder eine andere Bande Muſicanten vor- weg zu marchiren. Bißweilen werden auch wohl von einer Goͤttin auf ihrem Triumph-Wagen un- ter waͤhrendem Aufzug Cantaten oder Arien abge- ſungen. Doch pflegt dieſes gar ſelten zu geſchehen. §. 16. Der Muſicanten Chor, ſo den Aufzug an- fangen oder beſchlieſſen, macht zuweilen ein eigen Corpo aus, immaſſen man bey einigen Koͤniglichen ſolennen Aufzuͤgen auf ein 24 zehlet, die mit ihren hellklingenden Trommeln, Pfeiffen, Paucken, und meßingenen Becken bey der Janitſcharen-Muſic, oder mit ihren andern Inſtrumenten ie 2 und 2 in einem Gliede marchiren. §. 17. Die Erfindung der Waͤgen, auf denen die heydniſchen Gottheiten ſitzen, muß aus der Mytho- logie hergeh ohlet und auf das eigentlichſte dar- nach eingerichtet werden. Die Triumph-Waͤgen ſind

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 744. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/768>, abgerufen am 22.11.2024.