Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Ehre der Unterth. gegen ihre Herrsch.
als auch bey Jhrer Hoheit der Königlichen Frau
Mutter, und des Chur-Printzens Durchlauchtig-
keit ein allerunterthänigstes Dancksagungs-Com-
pliment,
daß sie die allergnädigste Vorsorge vor
sie getragen, und durch dero hohe Königliche Inter-
cession
selbst allergnädigst veranlaßt, daß Jhro
Königliche Majestät, die bey dem Marggrafthum
Lausitz zeit-über vacant gewesene Land-Vogthey
durch dero eigenen und eintzigen Königlichen Prin-
tzens Hoheit, zu des gantzen Landes ungemeinen
Freude und Consolation, hinwiederum allergnä-
digst zu redintegriren sich in hohen Königlichen
Gnaden resolviret.

§. 7. Wenn die Unterthanen erfahren, daß die
Landes-Herrschafften sich allzu grosser Gefahr ex-
poni
ren, oder etwas feindseliges und hinterlistiges
wider sie machiniret wird, so warnen sie dieselben
wo sie wissen und können, sie ersuchen sie durch
schrifftliche unterthänigste Adressen und durch De-
puti
rte, daß sie doch ihre Wachen und Garden ver-
doppeln, sich an diesen oder jenen Ort bey Tag
oder bey Nacht nicht mehr alleine aufhalten, und
alle Praecautiones gebrauchen sollen, damit ihnen
nicht etwan einiges Unheyl oder übler Zufall wie-
derfahren möchte.

§. 8. Sind die Landes-Regenten aus einer gros-
sen Gefahr errettet worden, oder von einer gefährli-
chen Kranckheit, an der sie danieder gelegen, recon-
valesci
rt, so veranlassen sie so bey ihrer Landesherr-
schafft aus eigner Bewegniß, daß dieserwegen in

dem
Z z 5

Von Ehre der Unterth. gegen ihre Herrſch.
als auch bey Jhrer Hoheit der Koͤniglichen Frau
Mutter, und des Chur-Printzens Durchlauchtig-
keit ein allerunterthaͤnigſtes Danckſagungs-Com-
pliment,
daß ſie die allergnaͤdigſte Vorſorge vor
ſie getragen, und durch dero hohe Koͤnigliche Inter-
ceſſion
ſelbſt allergnaͤdigſt veranlaßt, daß Jhro
Koͤnigliche Majeſtaͤt, die bey dem Marggrafthum
Lauſitz zeit-uͤber vacant geweſene Land-Vogthey
durch dero eigenen und eintzigen Koͤniglichen Prin-
tzens Hoheit, zu des gantzen Landes ungemeinen
Freude und Conſolation, hinwiederum allergnaͤ-
digſt zu redintegriren ſich in hohen Koͤniglichen
Gnaden reſolviret.

§. 7. Wenn die Unterthanen erfahren, daß die
Landes-Herrſchafften ſich allzu groſſer Gefahr ex-
poni
ren, oder etwas feindſeliges und hinterliſtiges
wider ſie machiniret wird, ſo warnen ſie dieſelben
wo ſie wiſſen und koͤnnen, ſie erſuchen ſie durch
ſchrifftliche unterthaͤnigſte Adreſſen und durch De-
puti
rte, daß ſie doch ihre Wachen und Garden ver-
doppeln, ſich an dieſen oder jenen Ort bey Tag
oder bey Nacht nicht mehr alleine aufhalten, und
alle Præcautiones gebrauchen ſollen, damit ihnen
nicht etwan einiges Unheyl oder uͤbler Zufall wie-
derfahren moͤchte.

§. 8. Sind die Landes-Regenten aus einer groſ-
ſen Gefahr errettet worden, oder von einer gefaͤhrli-
chen Kranckheit, an der ſie danieder gelegen, recon-
valeſci
rt, ſo veranlaſſen ſie ſo bey ihrer Landesherr-
ſchafft aus eigner Bewegniß, daß dieſerwegen in

dem
Z z 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0753" n="729"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Ehre der Unterth. gegen ihre Herr&#x017F;ch.</hi></fw><lb/>
als auch bey Jhrer Hoheit der Ko&#x0364;niglichen Frau<lb/>
Mutter, und des Chur-Printzens Durchlauchtig-<lb/>
keit ein alleruntertha&#x0364;nig&#x017F;tes Danck&#x017F;agungs-<hi rendition="#aq">Com-<lb/>
pliment,</hi> daß &#x017F;ie die allergna&#x0364;dig&#x017F;te Vor&#x017F;orge vor<lb/>
&#x017F;ie getragen, und durch dero hohe Ko&#x0364;nigliche <hi rendition="#aq">Inter-<lb/>
ce&#x017F;&#x017F;ion</hi> &#x017F;elb&#x017F;t allergna&#x0364;dig&#x017F;t veranlaßt, daß Jhro<lb/>
Ko&#x0364;nigliche Maje&#x017F;ta&#x0364;t, die bey dem Marggrafthum<lb/>
Lau&#x017F;itz zeit-u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">vacant</hi> gewe&#x017F;ene Land-Vogthey<lb/>
durch dero eigenen und eintzigen Ko&#x0364;niglichen Prin-<lb/>
tzens Hoheit, zu des gantzen Landes ungemeinen<lb/>
Freude und <hi rendition="#aq">Con&#x017F;olation,</hi> hinwiederum allergna&#x0364;-<lb/>
dig&#x017F;t zu <hi rendition="#aq">redintegri</hi>ren &#x017F;ich in hohen Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Gnaden <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>ret.</p><lb/>
          <p>§. 7. Wenn die Unterthanen erfahren, daß die<lb/>
Landes-Herr&#x017F;chafften &#x017F;ich allzu gro&#x017F;&#x017F;er Gefahr <hi rendition="#aq">ex-<lb/>
poni</hi>ren, oder etwas feind&#x017F;eliges und hinterli&#x017F;tiges<lb/>
wider &#x017F;ie <hi rendition="#aq">machini</hi>ret wird, &#x017F;o warnen &#x017F;ie die&#x017F;elben<lb/>
wo &#x017F;ie wi&#x017F;&#x017F;en und ko&#x0364;nnen, &#x017F;ie er&#x017F;uchen &#x017F;ie durch<lb/>
&#x017F;chrifftliche untertha&#x0364;nig&#x017F;te <hi rendition="#aq">Adre&#x017F;&#x017F;</hi>en und durch <hi rendition="#aq">De-<lb/>
puti</hi>rte, daß &#x017F;ie doch ihre Wachen und <hi rendition="#aq">Garden</hi> ver-<lb/>
doppeln, &#x017F;ich an die&#x017F;en oder jenen Ort bey Tag<lb/>
oder bey Nacht nicht mehr alleine aufhalten, und<lb/>
alle <hi rendition="#aq">Præcautiones</hi> gebrauchen &#x017F;ollen, damit ihnen<lb/>
nicht etwan einiges Unheyl oder u&#x0364;bler Zufall wie-<lb/>
derfahren mo&#x0364;chte.</p><lb/>
          <p>§. 8. Sind die Landes-Regenten aus einer gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Gefahr errettet worden, oder von einer gefa&#x0364;hrli-<lb/>
chen Kranckheit, an der &#x017F;ie danieder gelegen, <hi rendition="#aq">recon-<lb/>
vale&#x017F;ci</hi>rt, &#x017F;o veranla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;o bey ihrer Landesherr-<lb/>
&#x017F;chafft aus eigner Bewegniß, daß die&#x017F;erwegen in<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z z 5</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[729/0753] Von Ehre der Unterth. gegen ihre Herrſch. als auch bey Jhrer Hoheit der Koͤniglichen Frau Mutter, und des Chur-Printzens Durchlauchtig- keit ein allerunterthaͤnigſtes Danckſagungs-Com- pliment, daß ſie die allergnaͤdigſte Vorſorge vor ſie getragen, und durch dero hohe Koͤnigliche Inter- ceſſion ſelbſt allergnaͤdigſt veranlaßt, daß Jhro Koͤnigliche Majeſtaͤt, die bey dem Marggrafthum Lauſitz zeit-uͤber vacant geweſene Land-Vogthey durch dero eigenen und eintzigen Koͤniglichen Prin- tzens Hoheit, zu des gantzen Landes ungemeinen Freude und Conſolation, hinwiederum allergnaͤ- digſt zu redintegriren ſich in hohen Koͤniglichen Gnaden reſolviret. §. 7. Wenn die Unterthanen erfahren, daß die Landes-Herrſchafften ſich allzu groſſer Gefahr ex- poniren, oder etwas feindſeliges und hinterliſtiges wider ſie machiniret wird, ſo warnen ſie dieſelben wo ſie wiſſen und koͤnnen, ſie erſuchen ſie durch ſchrifftliche unterthaͤnigſte Adreſſen und durch De- putirte, daß ſie doch ihre Wachen und Garden ver- doppeln, ſich an dieſen oder jenen Ort bey Tag oder bey Nacht nicht mehr alleine aufhalten, und alle Præcautiones gebrauchen ſollen, damit ihnen nicht etwan einiges Unheyl oder uͤbler Zufall wie- derfahren moͤchte. §. 8. Sind die Landes-Regenten aus einer groſ- ſen Gefahr errettet worden, oder von einer gefaͤhrli- chen Kranckheit, an der ſie danieder gelegen, recon- valeſcirt, ſo veranlaſſen ſie ſo bey ihrer Landesherr- ſchafft aus eigner Bewegniß, daß dieſerwegen in dem Z z 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/753
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/753>, abgerufen am 22.11.2024.