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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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III. Theil. VI. Capitul.
schiedenen Collegiorum, und setzen hin und wieder
Wachen vor die Thüren.

§. 22. Zu Entscheidung der Differentien die
sich in Teutschland unter den Ständen des Heil.
Römischen Reichs bey den mancherley Succes-
sions-
Fällen zu entspinnen pflegen, wird des Rö-
mischen Kaysers Majestät implorirt, dieselben
nach den Reichs-Fundamental Gesetzen zu ent-
scheiden; er setzt sodann gar offters eine Kayserli-
che Commission zum gütlichen Vergleich nieder,
und rescribirt an die sämtlichen uneinigen Für-
sten: Damit die Successions-Jrrungen zu sämt-
licher Theile Befriedigung aus dem Grunde geho-
ben, und völlig abgethan werden mögen, so gesin-
nen sie an, daß sie sich fördersamst dazu anschicken,
damit sie innerhalb einer gewissen Zeit alles das-
jenige was zur Information der Commissarien,
und zur Vertheidigung ihrer Gerechtsamen gerei-
chen möchte, einschicken, und den Vergleich zu
Stande bringen, oder in Entstehung eines andern
Falles eine anderweitige Verordnung erwarten
mögen.

§. 23. Wenn in Teutschland ein Hauß auf den
Fall stehet, und ein Reichs-Stand, zumahl wenn
er mächtig ist, keine männliche Leibes-Erben hin-
ter sich läst, so müssen gar offters die sämmtlichen
Agnaten und Mitbelehnten noch bey des andern
Leb-Zeiten alle die Urkunden, woraus sie ihre
jura dereinsten in casu aperturae erweißlich ma-
chen wollen, an den Kayserlichen Hof einschicken,

damit

III. Theil. VI. Capitul.
ſchiedenen Collegiorum, und ſetzen hin und wieder
Wachen vor die Thuͤren.

§. 22. Zu Entſcheidung der Differentien die
ſich in Teutſchland unter den Staͤnden des Heil.
Roͤmiſchen Reichs bey den mancherley Succes-
ſions-
Faͤllen zu entſpinnen pflegen, wird des Roͤ-
miſchen Kayſers Majeſtaͤt implorirt, dieſelben
nach den Reichs-Fundamental Geſetzen zu ent-
ſcheiden; er ſetzt ſodann gar offters eine Kayſerli-
che Commiſſion zum guͤtlichen Vergleich nieder,
und reſcribirt an die ſaͤmtlichen uneinigen Fuͤr-
ſten: Damit die Succeſſions-Jrrungen zu ſaͤmt-
licher Theile Befriedigung aus dem Grunde geho-
ben, und voͤllig abgethan werden moͤgen, ſo geſin-
nen ſie an, daß ſie ſich foͤrderſamſt dazu anſchicken,
damit ſie innerhalb einer gewiſſen Zeit alles das-
jenige was zur Information der Commiſſarien,
und zur Vertheidigung ihrer Gerechtſamen gerei-
chen moͤchte, einſchicken, und den Vergleich zu
Stande bringen, oder in Entſtehung eines andern
Falles eine anderweitige Verordnung erwarten
moͤgen.

§. 23. Wenn in Teutſchland ein Hauß auf den
Fall ſtehet, und ein Reichs-Stand, zumahl wenn
er maͤchtig iſt, keine maͤnnliche Leibes-Erben hin-
ter ſich laͤſt, ſo muͤſſen gar offters die ſaͤmmtlichen
Agnaten und Mitbelehnten noch bey des andern
Leb-Zeiten alle die Urkunden, woraus ſie ihre
jura dereinſten in caſu aperturæ erweißlich ma-
chen wollen, an den Kayſerlichen Hof einſchicken,

damit
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[636/0660] III. Theil. VI. Capitul. ſchiedenen Collegiorum, und ſetzen hin und wieder Wachen vor die Thuͤren. §. 22. Zu Entſcheidung der Differentien die ſich in Teutſchland unter den Staͤnden des Heil. Roͤmiſchen Reichs bey den mancherley Succes- ſions-Faͤllen zu entſpinnen pflegen, wird des Roͤ- miſchen Kayſers Majeſtaͤt implorirt, dieſelben nach den Reichs-Fundamental Geſetzen zu ent- ſcheiden; er ſetzt ſodann gar offters eine Kayſerli- che Commiſſion zum guͤtlichen Vergleich nieder, und reſcribirt an die ſaͤmtlichen uneinigen Fuͤr- ſten: Damit die Succeſſions-Jrrungen zu ſaͤmt- licher Theile Befriedigung aus dem Grunde geho- ben, und voͤllig abgethan werden moͤgen, ſo geſin- nen ſie an, daß ſie ſich foͤrderſamſt dazu anſchicken, damit ſie innerhalb einer gewiſſen Zeit alles das- jenige was zur Information der Commiſſarien, und zur Vertheidigung ihrer Gerechtſamen gerei- chen moͤchte, einſchicken, und den Vergleich zu Stande bringen, oder in Entſtehung eines andern Falles eine anderweitige Verordnung erwarten moͤgen. §. 23. Wenn in Teutſchland ein Hauß auf den Fall ſtehet, und ein Reichs-Stand, zumahl wenn er maͤchtig iſt, keine maͤnnliche Leibes-Erben hin- ter ſich laͤſt, ſo muͤſſen gar offters die ſaͤmmtlichen Agnaten und Mitbelehnten noch bey des andern Leb-Zeiten alle die Urkunden, woraus ſie ihre jura dereinſten in caſu aperturæ erweißlich ma- chen wollen, an den Kayſerlichen Hof einſchicken, damit

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/660>, abgerufen am 22.11.2024.