und paar in der kostarsten Kleidung, und ihre Pfer- de sind mit den schönsten Sätteln und Zeugen ge- zieret, die Cammer-Juncker kommen zuerst, her- nach folgen die höhern, als Cammer-Herren, die geheimbden Räthe u. s. w. biß endlich die öbersten Staats-Ministri der Durchlauchtigsten Herr- schafft am nächsten seyn, und so wird es ebenfalls gehalten wenn sie in Carossen fahren.
§. 17. Die Pagen sind gar offters bey solennen Einzügen in propren Spanischen Habit einge- kleidet. Sie reiten entweder 2 und 2 oder 4 und vier in einem Gliede, und werden von ihrem Hof- meister geführt. Bißweilen reitet auch vor ihnen einer in einem reichen mit Gold gestickten Kleide, mit einer Javeline, auf einem stattlichen Tummel- Pferde in einem gantz verguldeten Curaß, mit ei- nem hohen Federbusch auf dem Haupt. Manch- mahl reiten ein paar Zwerge in besondern Habit entweder vor oder nach.
§. 18. Die Jägerey wird von den Jagt-Fou- riers aufgeführt. Die Falckenirer kommen mit ihren Falcken auf den Händen voran, und die Hand-Pferde der höhern Officianten hinter drein. Bißweilen werden sie in ein Corpo ein- getheilt, bißweilen in unterschiedene, sie führen eine grüne mit Gold gestickte Fahne bey sich, und ihre besondere Jagt-Music. Ein paar Ober-Forst- meister pflegen bißweilen die Jagt-Esquadronen zu schlüssen.
§. 19.
Von Einzuͤgen.
und paar in der koſtarſten Kleidung, und ihre Pfer- de ſind mit den ſchoͤnſten Saͤtteln und Zeugen ge- zieret, die Cammer-Juncker kommen zuerſt, her- nach folgen die hoͤhern, als Cammer-Herren, die geheimbden Raͤthe u. ſ. w. biß endlich die oͤberſten Staats-Miniſtri der Durchlauchtigſten Herr- ſchafft am naͤchſten ſeyn, und ſo wird es ebenfalls gehalten wenn ſie in Caroſſen fahren.
§. 17. Die Pagen ſind gar offters bey ſolennen Einzuͤgen in propren Spaniſchen Habit einge- kleidet. Sie reiten entweder 2 und 2 oder 4 und vier in einem Gliede, und werden von ihrem Hof- meiſter gefuͤhrt. Bißweilen reitet auch vor ihnen einer in einem reichen mit Gold geſtickten Kleide, mit einer Javeline, auf einem ſtattlichen Tummel- Pferde in einem gantz verguldeten Curaß, mit ei- nem hohen Federbuſch auf dem Haupt. Manch- mahl reiten ein paar Zwerge in beſondern Habit entweder vor oder nach.
§. 18. Die Jaͤgerey wird von den Jagt-Fou- riers aufgefuͤhrt. Die Falckenirer kommen mit ihren Falcken auf den Haͤnden voran, und die Hand-Pferde der hoͤhern Officianten hinter drein. Bißweilen werden ſie in ein Corpo ein- getheilt, bißweilen in unterſchiedene, ſie fuͤhren eine gruͤne mit Gold geſtickte Fahne bey ſich, und ihre beſondere Jagt-Muſic. Ein paar Ober-Forſt- meiſter pflegen bißweilen die Jagt-Esquadronen zu ſchluͤſſen.
§. 19.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0643"n="619"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von Einzuͤgen.</hi></fw><lb/>
und paar in der koſtarſten Kleidung, und ihre Pfer-<lb/>
de ſind mit den ſchoͤnſten Saͤtteln und Zeugen ge-<lb/>
zieret, die Cammer-Juncker kommen zuerſt, her-<lb/>
nach folgen die hoͤhern, als Cammer-Herren, die<lb/>
geheimbden Raͤthe u. ſ. w. biß endlich die oͤberſten<lb/>
Staats-<hirendition="#aq">Miniſtri</hi> der Durchlauchtigſten Herr-<lb/>ſchafft am naͤchſten ſeyn, und ſo wird es ebenfalls<lb/>
gehalten wenn ſie in <hirendition="#aq">Caroſſ</hi>en fahren.</p><lb/><p>§. 17. Die <hirendition="#aq">Pagen</hi>ſind gar offters bey <hirendition="#aq">ſolenn</hi>en<lb/>
Einzuͤgen in <hirendition="#aq">propr</hi>en Spaniſchen <hirendition="#aq">Habit</hi> einge-<lb/>
kleidet. Sie reiten entweder 2 und 2 oder 4 und<lb/>
vier in einem Gliede, und werden von ihrem Hof-<lb/>
meiſter gefuͤhrt. Bißweilen reitet auch vor ihnen<lb/>
einer in einem reichen mit Gold geſtickten Kleide,<lb/>
mit einer <hirendition="#aq">Javeline,</hi> auf einem ſtattlichen Tummel-<lb/>
Pferde in einem gantz verguldeten <hirendition="#aq">Curaß,</hi> mit ei-<lb/>
nem hohen Federbuſch auf dem Haupt. Manch-<lb/>
mahl reiten ein paar Zwerge in beſondern <hirendition="#aq">Habit</hi><lb/>
entweder vor oder nach.</p><lb/><p>§. 18. Die Jaͤgerey wird von den Jagt-<hirendition="#aq">Fou-<lb/>
riers</hi> aufgefuͤhrt. Die <hirendition="#aq">Falckenirer</hi> kommen mit<lb/>
ihren Falcken auf den Haͤnden voran, und die<lb/>
Hand-Pferde der hoͤhern <hirendition="#aq">Officiant</hi>en hinter<lb/>
drein. Bißweilen werden ſie in ein <hirendition="#aq">Corpo</hi> ein-<lb/>
getheilt, bißweilen in unterſchiedene, ſie fuͤhren eine<lb/>
gruͤne mit Gold geſtickte Fahne bey ſich, und ihre<lb/>
beſondere Jagt-<hirendition="#aq">Muſic.</hi> Ein paar Ober-Forſt-<lb/>
meiſter pflegen bißweilen die Jagt-<hirendition="#aq">Esquadron</hi>en<lb/>
zu ſchluͤſſen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 19.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[619/0643]
Von Einzuͤgen.
und paar in der koſtarſten Kleidung, und ihre Pfer-
de ſind mit den ſchoͤnſten Saͤtteln und Zeugen ge-
zieret, die Cammer-Juncker kommen zuerſt, her-
nach folgen die hoͤhern, als Cammer-Herren, die
geheimbden Raͤthe u. ſ. w. biß endlich die oͤberſten
Staats-Miniſtri der Durchlauchtigſten Herr-
ſchafft am naͤchſten ſeyn, und ſo wird es ebenfalls
gehalten wenn ſie in Caroſſen fahren.
§. 17. Die Pagen ſind gar offters bey ſolennen
Einzuͤgen in propren Spaniſchen Habit einge-
kleidet. Sie reiten entweder 2 und 2 oder 4 und
vier in einem Gliede, und werden von ihrem Hof-
meiſter gefuͤhrt. Bißweilen reitet auch vor ihnen
einer in einem reichen mit Gold geſtickten Kleide,
mit einer Javeline, auf einem ſtattlichen Tummel-
Pferde in einem gantz verguldeten Curaß, mit ei-
nem hohen Federbuſch auf dem Haupt. Manch-
mahl reiten ein paar Zwerge in beſondern Habit
entweder vor oder nach.
§. 18. Die Jaͤgerey wird von den Jagt-Fou-
riers aufgefuͤhrt. Die Falckenirer kommen mit
ihren Falcken auf den Haͤnden voran, und die
Hand-Pferde der hoͤhern Officianten hinter
drein. Bißweilen werden ſie in ein Corpo ein-
getheilt, bißweilen in unterſchiedene, ſie fuͤhren eine
gruͤne mit Gold geſtickte Fahne bey ſich, und ihre
beſondere Jagt-Muſic. Ein paar Ober-Forſt-
meiſter pflegen bißweilen die Jagt-Esquadronen
zu ſchluͤſſen.
§. 19.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/643>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.