wolte er zum Zeichen seiner gegen demselben haben- den Affection ihm dieses dagegen erweisen, und ihm dero über sich gehabte Curatel frey geben und ent- lassen, mit der nunmehrigen Erlaubniß die Admi- nistration und Regierung der Lande also zu führen, gleich als ob er majorenn wäre. Also liessen Jhro Königliche Majestät in Pohlen und Chur-Fürstli- che Durchlauchtigkeit zu Sachsen Herr Friedrich August, durch Dero Obristen Cantzler Hertzog Christian Augusten, Bischoffen zu Raab, Dero noch nicht volljährigen und bißhero unter der Chur Curatel gestandenen Vetter Hertzog Johann Ge- orgen zu Weissenfelß, nach ertheilter Venia aetatis, vor mündig und Regierungs-fähig solenniter er- klähren, dergleichen Actus in dem Chur-Fürsten- thum Sachsen sind noch nie geschehen. S. Mül- lers Annales Saxoniae p. 609.
§. 28. Wo souveraine Herren sind, als wie in Franckreich, so erklähren sie sich selbst vor majo- renn wenn es ihnen gefällig, und sie nicht durch ihre bißherigen Vormünder, oder Königliche An- verwandten, oder einige grosse Staats-Ministres, mit denen ein und anderer auswärtiger Printz un- ter einer Decke liegt, daran verhindert werden. Sie beruffen alsdenn die gantze Königliche Fami- lie, ihre nächsten Anverwandten und die vornehm- sten Stände des Reichs zusammen, und notifici- ren ihnen, daß sie nun das Alter ihrer Majorenni- tät erreichet; sie versichern eine gute Regierung, und verlangen von allen und ieden Devotion und
Gehor-
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Von den Fuͤrſtl. Vormundſchafften ꝛc.
wolte er zum Zeichen ſeiner gegen demſelben haben- den Affection ihm dieſes dagegen erweiſen, und ihm dero uͤber ſich gehabte Curatel frey geben und ent- laſſen, mit der nunmehrigen Erlaubniß die Admi- niſtration und Regierung der Lande alſo zu fuͤhren, gleich als ob er majorenn waͤre. Alſo lieſſen Jhro Koͤnigliche Majeſtaͤt in Pohlen und Chur-Fuͤrſtli- che Durchlauchtigkeit zu Sachſen Herr Friedrich Auguſt, durch Dero Obriſten Cantzler Hertzog Chriſtian Auguſten, Biſchoffen zu Raab, Dero noch nicht volljaͤhrigen und bißhero unter der Chur Curatel geſtandenen Vetter Hertzog Johann Ge- orgen zu Weiſſenfelß, nach ertheilter Venia ætatis, vor muͤndig und Regierungs-faͤhig ſolenniter er- klaͤhren, dergleichen Actus in dem Chur-Fuͤrſten- thum Sachſen ſind noch nie geſchehen. S. Muͤl- lers Annales Saxoniæ p. 609.
§. 28. Wo ſouveraine Herren ſind, als wie in Franckreich, ſo erklaͤhren ſie ſich ſelbſt vor majo- renn wenn es ihnen gefaͤllig, und ſie nicht durch ihre bißherigen Vormuͤnder, oder Koͤnigliche An- verwandten, oder einige groſſe Staats-Miniſtres, mit denen ein und anderer auswaͤrtiger Printz un- ter einer Decke liegt, daran verhindert werden. Sie beruffen alsdenn die gantze Koͤnigliche Fami- lie, ihre naͤchſten Anverwandten und die vornehm- ſten Staͤnde des Reichs zuſammen, und notifici- ren ihnen, daß ſie nun das Alter ihrer Majorenni- taͤt erreichet; ſie verſichern eine gute Regierung, und verlangen von allen und ieden Devotion und
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Von den Fuͤrſtl. Vormundſchafften ꝛc.
wolte er zum Zeichen ſeiner gegen demſelben haben-
den Affection ihm dieſes dagegen erweiſen, und ihm
dero uͤber ſich gehabte Curatel frey geben und ent-
laſſen, mit der nunmehrigen Erlaubniß die Admi-
niſtration und Regierung der Lande alſo zu fuͤhren,
gleich als ob er majorenn waͤre. Alſo lieſſen Jhro
Koͤnigliche Majeſtaͤt in Pohlen und Chur-Fuͤrſtli-
che Durchlauchtigkeit zu Sachſen Herr Friedrich
Auguſt, durch Dero Obriſten Cantzler Hertzog
Chriſtian Auguſten, Biſchoffen zu Raab, Dero
noch nicht volljaͤhrigen und bißhero unter der Chur
Curatel geſtandenen Vetter Hertzog Johann Ge-
orgen zu Weiſſenfelß, nach ertheilter Venia ætatis,
vor muͤndig und Regierungs-faͤhig ſolenniter er-
klaͤhren, dergleichen Actus in dem Chur-Fuͤrſten-
thum Sachſen ſind noch nie geſchehen. S. Muͤl-
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§. 28. Wo ſouveraine Herren ſind, als wie in
Franckreich, ſo erklaͤhren ſie ſich ſelbſt vor majo-
renn wenn es ihnen gefaͤllig, und ſie nicht durch
ihre bißherigen Vormuͤnder, oder Koͤnigliche An-
verwandten, oder einige groſſe Staats-Miniſtres,
mit denen ein und anderer auswaͤrtiger Printz un-
ter einer Decke liegt, daran verhindert werden.
Sie beruffen alsdenn die gantze Koͤnigliche Fami-
lie, ihre naͤchſten Anverwandten und die vornehm-
ſten Staͤnde des Reichs zuſammen, und notifici-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/577>, abgerufen am 25.11.2024.
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