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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von den Fürstl. Vormundschafften etc.
die Vormundschafft und Landes-Regierung com-
mitti
rt, sie wolten gnädigst hoffen, sie die Räthe
würden in ihren bißherigen Bedienungen ihnen ge-
treulich an die Hand gehen, und dasjenige ferner
beobachten, wozu sie von ihren Hochseeligen Ge-
mahl befehliget worden, und durch eine unterthä-
nigste Angelöbniß den Handschlag von ihnen er-
warten.

§. 12. Wann sie nun ihre Bedienten durch den
Handschlag in neue Pflicht genommen, so weisen sie
dieselben mehrentheils gleich wieder in ihre Aemter,
um darinnen zu continuiren, immassen sie nicht
leicht unter der Hofstatt zumahl unter den Herren
Räthen eine Veränderung vornehmen. Sie ver-
mahnen hierauf alle und iede insonderheit, sich in
ihren Aemtern so aufzuführen, wie sie es gegen den
grossen GOtt, gegen die liebe Gerechtigkeit, gegen
ihre Herrschafft, und sonderlich dermahleinstens
gegen des Erb Printzens als künfftigen Regentens
Hochfürstliche Durchlauchtigkeit zu verantworten
getrauten.

§. 13. Bevor sich diese Handlung endiget, leget
einer von den Hoch-Fürstlichen Herren Räthen in
Nahmen der sämtlichen Hofstatt eine solenne
Gegen-Rede ab, dancket Jhrer Durchlauchtig-
keit vor den gnädigsten Vortrag, gratuliret Jh-
nen zur angetretnen Vormundschafftlichen Ad-
ministration
des Landes, und versichert im Nah-
men aller daß sie nicht unterlassen würden, Jhrer
Hoch-Fürstlichen Durchlauchtigkeit schwerer

Vor-

Von den Fuͤrſtl. Vormundſchafften ꝛc.
die Vormundſchafft und Landes-Regierung com-
mitti
rt, ſie wolten gnaͤdigſt hoffen, ſie die Raͤthe
wuͤrden in ihren bißherigen Bedienungen ihnen ge-
treulich an die Hand gehen, und dasjenige ferner
beobachten, wozu ſie von ihren Hochſeeligen Ge-
mahl befehliget worden, und durch eine unterthaͤ-
nigſte Angeloͤbniß den Handſchlag von ihnen er-
warten.

§. 12. Wann ſie nun ihre Bedienten durch den
Handſchlag in neue Pflicht genom̃en, ſo weiſen ſie
dieſelben mehrentheils gleich wieder in ihre Aemter,
um darinnen zu continuiren, immaſſen ſie nicht
leicht unter der Hofſtatt zumahl unter den Herren
Raͤthen eine Veraͤnderung vornehmen. Sie ver-
mahnen hierauf alle und iede inſonderheit, ſich in
ihren Aemtern ſo aufzufuͤhren, wie ſie es gegen den
groſſen GOtt, gegen die liebe Gerechtigkeit, gegen
ihre Herrſchafft, und ſonderlich dermahleinſtens
gegen des Erb Printzens als kuͤnfftigen Regentens
Hochfuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu verantworten
getrauten.

§. 13. Bevor ſich dieſe Handlung endiget, leget
einer von den Hoch-Fuͤrſtlichen Herren Raͤthen in
Nahmen der ſaͤmtlichen Hofſtatt eine ſolenne
Gegen-Rede ab, dancket Jhrer Durchlauchtig-
keit vor den gnaͤdigſten Vortrag, gratuliret Jh-
nen zur angetretnen Vormundſchafftlichen Ad-
miniſtration
des Landes, und verſichert im Nah-
men aller daß ſie nicht unterlaſſen wuͤrden, Jhrer
Hoch-Fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit ſchwerer

Vor-
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[543/0567] Von den Fuͤrſtl. Vormundſchafften ꝛc. die Vormundſchafft und Landes-Regierung com- mittirt, ſie wolten gnaͤdigſt hoffen, ſie die Raͤthe wuͤrden in ihren bißherigen Bedienungen ihnen ge- treulich an die Hand gehen, und dasjenige ferner beobachten, wozu ſie von ihren Hochſeeligen Ge- mahl befehliget worden, und durch eine unterthaͤ- nigſte Angeloͤbniß den Handſchlag von ihnen er- warten. §. 12. Wann ſie nun ihre Bedienten durch den Handſchlag in neue Pflicht genom̃en, ſo weiſen ſie dieſelben mehrentheils gleich wieder in ihre Aemter, um darinnen zu continuiren, immaſſen ſie nicht leicht unter der Hofſtatt zumahl unter den Herren Raͤthen eine Veraͤnderung vornehmen. Sie ver- mahnen hierauf alle und iede inſonderheit, ſich in ihren Aemtern ſo aufzufuͤhren, wie ſie es gegen den groſſen GOtt, gegen die liebe Gerechtigkeit, gegen ihre Herrſchafft, und ſonderlich dermahleinſtens gegen des Erb Printzens als kuͤnfftigen Regentens Hochfuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu verantworten getrauten. §. 13. Bevor ſich dieſe Handlung endiget, leget einer von den Hoch-Fuͤrſtlichen Herren Raͤthen in Nahmen der ſaͤmtlichen Hofſtatt eine ſolenne Gegen-Rede ab, dancket Jhrer Durchlauchtig- keit vor den gnaͤdigſten Vortrag, gratuliret Jh- nen zur angetretnen Vormundſchafftlichen Ad- miniſtration des Landes, und verſichert im Nah- men aller daß ſie nicht unterlaſſen wuͤrden, Jhrer Hoch-Fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit ſchwerer Vor-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/567>, abgerufen am 25.11.2024.