oder auch bey Anwesenheit fremder Herrschafften, Gala-Täge bey Hofe gehalten, so erscheinen so wohl die Herrschafften als auch ihre Bedienten in der besten und prächtigsten Kleidung. An einigen Höfen, als wie an dem Kayserlichen und andern mehr, ist bey gewissen Festivitäten die Spanische Kleidung eingeführt. So bringen auch die Statu- ta mancher Orden mit sich, daß die Fürsten, so mit einen gewissen Ritter-Orden beehret worden, bey einigen Solennitäten, die in des Fundatoris Fami- lie vorgehen, als Beylagern, Kindtauffen und Be- gräbnissen, wenn sie denselben mit persönlich bey- wohnen, ingleichen am ersten Oster-Pfingst- und Weyhnachts-Feyertage, über ihre ordentliche Klei- dung noch die grosse Ordens-Kette tragen.
§. 8. Bißweilen haben hohe Standes-Perso- nen Gefallen, wann sie sich auf einem Land-Hause oder sonst bey einem gewissen angestellten Diver- tissement befinden, daß sie nebst ihrer gantzen Hof- statt eine gantz ausländische Kleidung anlegen. Al- so war vor einigen Jahren in Dresden bey einer angestellten Lustbarkeit der gantze Königlich-Pol- nische und Chur-Fürstlich-Sächsische Hof in dem so genannten Türckischen Garten in Türckischen Habit eingekleidet. Es geschicht auch wohl, daß sie bey einem vornehmen ausländischen und ihnen angenehmen Zuspruch sich selbst und ihre gantze Hofstatt nach der Facon der fremden Herrschafft, so lange sie sich bey ihnen aufhält, in der Kleidung zu richten pflegen.
§. 9.
I. Theil. III. Capitul.
oder auch bey Anweſenheit fremder Herrſchafften, Gala-Taͤge bey Hofe gehalten, ſo erſcheinen ſo wohl die Herrſchafften als auch ihre Bedienten in der beſten und praͤchtigſten Kleidung. An einigen Hoͤfen, als wie an dem Kayſerlichen und andern mehr, iſt bey gewiſſen Feſtivitaͤten die Spaniſche Kleidung eingefuͤhrt. So bringen auch die Statu- ta mancher Orden mit ſich, daß die Fuͤrſten, ſo mit einen gewiſſen Ritter-Orden beehret worden, bey einigen Solennitaͤten, die in des Fundatoris Fami- lie vorgehen, als Beylagern, Kindtauffen und Be- graͤbniſſen, wenn ſie denſelben mit perſoͤnlich bey- wohnen, ingleichen am erſten Oſter-Pfingſt- und Weyhnachts-Feyertage, uͤber ihre ordentliche Klei- dung noch die groſſe Ordens-Kette tragen.
§. 8. Bißweilen haben hohe Standes-Perſo- nen Gefallen, wann ſie ſich auf einem Land-Hauſe oder ſonſt bey einem gewiſſen angeſtellten Diver- tiſſement befinden, daß ſie nebſt ihrer gantzen Hof- ſtatt eine gantz auslaͤndiſche Kleidung anlegen. Al- ſo war vor einigen Jahren in Dresden bey einer angeſtellten Luſtbarkeit der gantze Koͤniglich-Pol- niſche und Chur-Fuͤrſtlich-Saͤchſiſche Hof in dem ſo genannten Tuͤrckiſchen Garten in Tuͤrckiſchen Habit eingekleidet. Es geſchicht auch wohl, daß ſie bey einem vornehmen auslaͤndiſchen und ihnen angenehmen Zuſpruch ſich ſelbſt und ihre gantze Hofſtatt nach der Façon der fremden Herrſchafft, ſo lange ſie ſich bey ihnen aufhaͤlt, in der Kleidung zu richten pflegen.
§. 9.
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I. Theil. III. Capitul.
oder auch bey Anweſenheit fremder Herrſchafften,
Gala-Taͤge bey Hofe gehalten, ſo erſcheinen ſo
wohl die Herrſchafften als auch ihre Bedienten in
der beſten und praͤchtigſten Kleidung. An einigen
Hoͤfen, als wie an dem Kayſerlichen und andern
mehr, iſt bey gewiſſen Feſtivitaͤten die Spaniſche
Kleidung eingefuͤhrt. So bringen auch die Statu-
ta mancher Orden mit ſich, daß die Fuͤrſten, ſo mit
einen gewiſſen Ritter-Orden beehret worden, bey
einigen Solennitaͤten, die in des Fundatoris Fami-
lie vorgehen, als Beylagern, Kindtauffen und Be-
graͤbniſſen, wenn ſie denſelben mit perſoͤnlich bey-
wohnen, ingleichen am erſten Oſter-Pfingſt- und
Weyhnachts-Feyertage, uͤber ihre ordentliche Klei-
dung noch die groſſe Ordens-Kette tragen.
§. 8. Bißweilen haben hohe Standes-Perſo-
nen Gefallen, wann ſie ſich auf einem Land-Hauſe
oder ſonſt bey einem gewiſſen angeſtellten Diver-
tiſſement befinden, daß ſie nebſt ihrer gantzen Hof-
ſtatt eine gantz auslaͤndiſche Kleidung anlegen. Al-
ſo war vor einigen Jahren in Dresden bey einer
angeſtellten Luſtbarkeit der gantze Koͤniglich-Pol-
niſche und Chur-Fuͤrſtlich-Saͤchſiſche Hof in dem
ſo genannten Tuͤrckiſchen Garten in Tuͤrckiſchen
Habit eingekleidet. Es geſchicht auch wohl, daß
ſie bey einem vornehmen auslaͤndiſchen und ihnen
angenehmen Zuſpruch ſich ſelbſt und ihre gantze
Hofſtatt nach der Façon der fremden Herrſchafft,
ſo lange ſie ſich bey ihnen aufhaͤlt, in der Kleidung
zu richten pflegen.
§. 9.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/54>, abgerufen am 24.11.2024.
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